Eine Million Israelis bereits mit zweiter Impfdosis
JERUSALEM. Weiter Anstieg bei Neuinfektionen von Ungeimpften
Israels Corona-Impfprogramm schreitet rasch voran: Mehr als eine Million Menschen in Israel hat bereits die beiden nötigen Impfungen gegen das Virus erhalten, die erste Dosis bekamen bisher 2,6 Millionen Israelis verabreicht. Das teilte Gesundheitsminister Juli Edelstein gestern auf Twitter mit. Laut dem Pharmakonzern Pfizer beträgt der Schutz eine Woche nach der zweiten Impfung 95 Prozent.
Gleichzeitig steckt Israel derzeit voll in der dritten Corona-Welle mit hohen Infektionszahlen bei Ungeimpften – trotz eines mehrwöchigen Lockdowns. Am 20. Jänner gab es mit 10.213 gemeldeten Fällen einen neuen Tageshöchstwert. Das Gesundheitssystem steht unmittelbar vor der Belastungsgrenze, und die Zahl der Coronatoten betrug am Sonntag 68 – so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden.
Laut Gesundheitsminister Edelstein gehen bereits "bis zu 40 Prozent der Neuinfektionen auf eine Coronavirus-Mutation zurück, die aus Großbritannien kommt". Um das Einschleppen weiterer Mutationen zu verhindern, will die Regierung parallel zum Lockdown den Flughafen Ben Gurion bis Monatsende weitgehend schließen. Über diesen Flughafen wird nahezu der gesamte internationale Luftverkehr des Landes abgewickelt.
Bedenken von Datenschützern
Israel ist das Land, das weltweit am schnellsten impft. Das liegt einerseits am Preis, den das Land für den Biontech/Pfizer-Impfstoff bezahlt. Andererseits gibt es eine Vereinbarung, wesentliche Daten über Impfkampagne, Nebenwirkungen und medizinische Auswirkungen mit dem Pharmakonzern zu teilen. Premier Benjamin Netanyahu bezeichnete das als "Dienst an der Allgemeinheit". Israelische Datenschützer äußerten hingegen Bedenken.