Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Indopazifik-Bündnis der USA stößt in Peking und in der EU auf Kritik

Von nachrichten.at/apa, 16. September 2021, 21:17 Uhr

PEKING/WASHINGTON/BRÜSSEL. Ein neues Sicherheitsbündnis zwischen den USA, Großbritannien und Australien ruft auch in Europa Kritik hervor.

Washington, London und Canberra hatten am Mittwoch angesichts zunehmender Machtdemonstrationen aus Peking ein Bündnis zur Sicherung des indopazifischen Raums geschlossen. Es sieht unter anderem den Bau von atombetriebenen U-Booten in Australien vor. Die EU und insbesondere Frankreich zeigten sich überrumpelt.

"Wir haben die Absicht, diese U-Boote in Adelaide in Australien in enger Kooperation mit den USA und Großbritannien zu bauen", kündigte der australische Premierminister Scott Morrison bei einer Videokonferenz mit US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premier Boris Johnson an. Die zunächst acht U-Boote sollen zwar atomar betrieben sein, aber keine Atomwaffen transportieren, wie die Staats- und Regierungschefs der "AUKUS" genannten neuen Dreierallianz betonten.

Allianz gegen China

Die drei Staats- und Regierungschefs erwähnten China bei der Ankündigung ihres Deals nicht explizit. Morrison sagte jedoch, das neue Dreierbündnis solle helfen, die "Herausforderungen" in der "zunehmend komplexen" indopazifischen Region anzugehen.

Australien, aber auch die USA blicken mit zunehmender Sorge auf das Auftreten des wirtschaftlich und militärisch aufstrebenden Chinas. Biden sagte, es gehe bei dem Bündnis darum, allen Partnern Zugang zu den "modernsten Ressourcen" zu geben, "um auf die sich schnell entwickelnden Bedrohungen zu reagieren und uns zu verteidigen".

China zeigte sich am Donnerstag verärgert und bezeichnete die Allianz als "extrem unverantwortlich". "AUKUS" untergrabe "den regionalen Frieden und die Stabilität ernsthaft und fördere das Wettrüsten", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian. Der Westen müsse sein "überholtes Nullsummenspiel aus dem Kalten Krieg aufgeben".

Morrison hatte sich zuvor um das Gespräch mit China bemüht und eine "offene Einladung" an Präsident Xi Jinping ausgesprochen. Auch Johnson versuchte, Pekings Vorwürfe zu entkräften: Die Allianz sei "nicht auf Feindseligkeiten ausgelegt", betonte er.

Frankreich verärgert

Die neue Vereinbarung erfolgt allerdings zum Nachteil Frankreichs: Kurz nach der Bekanntgabe kündigte Canberra einen milliardenschweren U-Boot-Deal mit Paris auf. Sein Land werde die Vereinbarung über den Kauf von zwölf U-Booten mit dem französischen Unternehmen Naval Group im Wert von umgerechnet knapp 56 Milliarden Euro nicht weiter aufrechterhalten, erklärte Morrison. Die französischen U-Boote verfügen nur über konventionelle Antriebe.

Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian erklärte, Canberra sei Paris damit "in den Rücken gefallen". "Ich bin heute sehr wütend und verbittert", betonte er. Dies sei kein Umgang mit Verbündeten.

Biden warf er vor, eine "brutale" Entscheidung nach dem Motto seines Vorgängers Donald Trump getroffen zu haben. Das Weiße Haus erklärte später, im Vorhinein mit der französischen Regierung über das neue Bündnis gesprochen zu haben. Ein Sprecher der französischen Botschaft in Washington sagte hingegen, die Diplomaten hätten erst aus den Medien davon erfahren.

Forderung nach "europäischer strategischer Autonomie"

Der US-Präsident versuchte zu beschwichtigen, indem er erklärte, die USA wollten im indopazifischen Raum "eng" mit ihrem "Schlüsselparter" Frankreich zusammenarbeiten. Le Drian und die französische Verteidigungsministerin Florence Parly erklärten hingegen, das Verhalten der USA unterstreiche die Notwendigkeit einer "europäischen strategischen Autonomie".

Unterstützung für Paris kam vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Dieser sagte, dass er die Enttäuschung der französischen Regierung verstehen könne und kritisierte, dass auch die EU nicht vorher über die Pläne informiert worden sei. Borrell kündigte auch ein verstärktes Engagement der EU im indopazifischen Raum an. Unter anderem will die EU dort weitere Handels- und Partnerschaftsabkommen abschließen, aber auch eigene Marine-Einsätze verstärken.

mehr aus Außenpolitik

Blaulichtfahrt in Österreich: Slowenische Ministerin zurückgetreten

Machtlose Blauhelme mitten im Kampfgebiet

"Grüne Jugend"-Team will nicht mehr grün sein

Israel bereitet Bodenoffensive im Libanon vor

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 17.09.2021 10:10

Wo liegt denn eigentlich der Indopazifik?;-)

lädt ...
melden
Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 17.09.2021 07:20

Die vereinigten Staaten werden sich eine blutige Nase holen.

Der Geduldsfaden der asiatischen Großmächte wird stetig dünner, nicht zuletzt auch durch das Auftreten der deutschen Fregatte Bayern im südchinesischen Meer.

Australien sollte eher mit seinen Nachbarn kooperieren als zusammen mit den amerikanischen Kriegstreibern eskalieren.

lädt ...
melden
kpader (11.508 Kommentare)
am 17.09.2021 06:39

Seit wann hat die EU eine Meinung?

lädt ...
melden
deroberoesterreicher (1.277 Kommentare)
am 16.09.2021 22:54

Was nun im 21.Jhrd politisch abgeht,hätten sich die Bürger niemals träumen lassen. Die Billionenabzockerei durch die Banker-u.Finanzwelt ab 2007. 2015 wurde die EU mit eine unverantwortlichen Massenmigration aus der muslimischen Welt überflutet. Die Folgen für die EU Bürger sind dramatisch.Im Herbst 2019 wurde mit der Plandemieübung EVENT201 die Coronapolitik vorbereitet. Das Great Reset Vorhaben vom WEF mit SCHWAB wird brutal durchgezogen. Die digitale Überwachung aller Bürger wird vom WEF u.der EU massivst vorangetrieben. Vorbild ist das perfide chinesische Social Creditsystem.Mit einem Mausclick können u.werden Existenzen von Bürgern zerstört u.vernichtet.Die EU will daher digitale KI. Projekte u.digitalen Euro vorantreiben.SOROS hat vor 2 Jahren beim Milliardärstreffen in DAVOS,von der baldigen Zerstörung der Zivilisation u. möglichen Atomkrieg geredet. Die britischen u.US Eliten mit ihren politischen Gehilfen in den EU Ländern,haben wahrlich nichts Gutes vor,mit den Erdenbürgern.

lädt ...
melden
henrymorgan (380 Kommentare)
am 16.09.2021 22:19

die einzigen die aggressiv auftreten und provozieren sind die amerikaner und briten (die australier sind nur ein paar kasperl die aber wie die usa durch genozide , noch gar nicht so lange her, sich land geraubt haben und die briten die sich zb. hongkong einem durch drogen handel geschwaechten china einverleibt haben) wer ist hier der aggressor ????? wo ist china jemals einmarschiert??????, was gibt china fuer ruestung aus????? ......jetzt ist es einmal genug!!!!!!!!

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 16.09.2021 22:58

Lassen Sie mich raten, sie haben ein enges Verhältnis zu Captain Morgan?

lädt ...
melden
betterthantherest (36.522 Kommentare)
am 16.09.2021 22:16

Von den Europäischen Medien in den Himmel gehypt.
Der Retter ist ins Amt gewählt worden.

Jetzt zeigt Joe Biden sein wahres Gesicht.
Und schlägt Europa mitten ins Gesicht.

Was macht Europa?
Es klatscht ....

Der EU ist echt nicht mehr zu helfen.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen