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Israel bereitet Bodenoffensive im Libanon vor

Von nachrichten.at/apa, 25. September 2024, 18:19 Uhr
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(Symbolbild) Bild: (APA/AFP/JACK GUEZ)

BEIRUT. Nach dem erstmaligen Abschuss einer Hisbollah-Rakete auf Tel Aviv bereitet die israelische Armee eine Bodenoffensive im Libanon vor.

Dafür solle zunächst die Infrastruktur der radikal-islamischen Miliz zerstört werden, sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Mittwoch. Die Armee hatte zuvor "großflächige" Angriffe gegen die Schiitenmiliz geflogen. Dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge starben dabei am Mittwoch 51 Menschen, 223 wurden verletzt.

Ein israelischer Militärsprecher bezeichnete den Raketenabschuss als "Eskalation". "Es ist das allererste Mal, dass eine Hisbollah-Rakete den Raum Tel Aviv erreicht hat", sagte ein israelischer Militärsprecher. Die Hisbollah versuche "eindeutig, die Situation zu eskalieren". Die pro-iranische Miliz hatte zuvor erklärt, sie habe eine Rakete vom Typ Kader 1 abgefeuert, "die das Mossad-Hauptquartier am Stadtrand von Tel Aviv zum Ziel hatte". Das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes sei "verantwortlich für die Ermordung von Führungskräften und die Explosion von Pagern und drahtlosen Geräten". Durch diese Explosionen waren Anfang vergangener Woche 39 Menschen getötet und fast 3.000 weitere verletzt worden.

Die israelische Armee erklärte, sie habe den Raketenwerfer, von dem die Rakete abgefeuert worden sei, bei Nafahiyeh im Südlibanon attackiert. Kampfflugzeuge hätten zudem "großflächige" Angriffe auf Hisbollah-Einrichtungen im Libanon geflogen. Die Luftwaffe habe "Terroristen getroffen, die an terroristischer Infrastruktur tätig waren, Einrichtungen zur Lagerung von Waffen, Raketenwerfer und andere terroristische Hisbollah-Ziele", hieß es.

OÖN-Außenpolitik-Ressortleiter Markus Staudinger über die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten:

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"Umfassender Krieg" im Nahen Osten möglich

Die USA zeigten sich beunruhigt über die Zuspitzung. US-Präsident Joe Biden sagte in einem Interview mit dem Fernsehsender ABC, dass ein "umfassender Krieg" im Nahen Osten möglich sei. Es gebe aber auch die Möglichkeit einer Lösung, fügte er hinzu. Insidern zufolge wollen die USA eine neue Friedensinitiative starten, um die Kämpfe im Libanon und dem Gazastreifen zu beenden. Dabei soll erstmals versucht werden, eine gemeinsame Lösung für beide Konflikte zu finden, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Details würden während der derzeitigen UNO-Vollversammlung ausgehandelt. "Die Gefahr einer Eskalation in der Region ist akut", sagte Außenminister Antony Blinken. Die USA und ihre Verbündeten täten alles, um einen ausgewachsenen Krieg zu verhindern.

Angesichts der andauernden Gefechte mit der Hisbollah beorderte das israelische Militär zwei Reservebrigaden in den Norden des Landes. "Die IDF ruft zwei Reservebrigaden für operative Einsätze in die nördliche Region", teilten die Streitkräfte am Mittwoch mit. "Dies wird es ermöglichen, den Kampf gegen die Terrororganisation Hisbollah fortzusetzen, den Staat Israel zu verteidigen und die Voraussetzungen für die Rückkehr der Bewohner Nordisraels in ihre Heimat zu schaffen", hieß es weiter.

Die anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah hatten sich zuletzt verschärft. Am Montag hatte das israelische Militär den bisher größten Einsatz gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon seit Beginn des Gazakrieges ausgeführt. Nach Angaben der libanesischen Regierung wurden dabei schon mehr als 600 Menschen getötet. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) teilte am Mittwoch mit, dass die aktuellen Kämpfe bereits 90.000 Menschen im Libanon in die Flucht getrieben hätten. Fast 40.000 Personen seien in 283 Notunterkünften untergekommen.

Hisbollah bestätigte Tod eines Kommandanten

Am Dienstag startete die israelische Armee eine zweite Angriffswelle. Die Hisbollah reklamierte ihrerseits 18 Angriffe auf Israel für sich, während Israel erklärte, die Miliz habe rund 300 Raketen abgefeuert. Die Hisbollah bestätigte zudem den Tod des für ihr Raketenarsenal zuständigen Kommandanten Ibrahim Qubaisi bei einem israelischen Angriff auf die Hauptstadt Beirut.

Bei den Angriffen am Mittwoch seien vier Menschen im Dorf Joun im Chouf-Gebirge südöstlich von Beirut gestorben, drei im Dorf Maaysra etwa 25 Kilometer nördlich der Hauptstadt, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Neun Menschen wurden demnach bei israelischen Angriffen im Südlibanon getötet, sieben weitere bei einem Angriff auf Baalbek-Hermel im Osten.

Seit dem beispiellosen Angriff der islamistischen, mit der Hisbollah verbündeten Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen haben sich die regionalen Spannungen verschärft. Israels Norden steht seitdem unter Dauerbeschuss durch die Hisbollah. Die israelische Armee reagiert auf die Angriffe mit Gegenangriffen im Libanon.

Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats

Am Mittwoch wollte sich der UNO-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung mit der Lage im Libanon befassen. An der Sitzung um 18.00 Uhr Ortszeit (Donnerstag 00.00 Uhr MESZ) wollte auch UNO-Generalsekretär António Guterres teilnehmen. Er hatte am Dienstag zum Auftakt der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung in New York gewarnt, es müsse alles getan werden, "um zu verhindern, dass der Libanon zu einem weiteren Gaza wird".

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, der ebenfalls bei der Generaldebatte sprechen wird, verschob seine Abreise nach New York auf Donnerstag, wie sein Büro mitteilte. Er hatte am Dienstag angekündigt, Israel werde "weiterhin die Hisbollah angreifen".

Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, sagte unterdessen in Teheran, die gezielte Tötung von Hisbollah-Kommandanten durch Israel werde die Miliz "nicht in die Knie zwingen". Die "Autorität, Fähigkeiten und Stärke" der Hisbollah "können durch den Verlust dieser Märtyrer nicht ernsthaft beeinträchtigt werden", sagte Khamenei.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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vinzenz2015 (48.275 Kommentare)
vor 11 Stunden

Die Kritiker der isralischen Mitäraktion gegen die Hidbollah sind entweder iranische antiisraelisch Agenten oder über die geopolitische Situation Israels bewußt völlig uninformiert???
Bewußt- aus welchen schaurigen Motiven??

Libanon und Gaza sind zwei völlig unterschiedliche Situstionen!!
Grmeinsam ist ist ihnen der Rückendeckung der Terrorpolitik des IRAN!!

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Till_Eulenspiegel (11 Kommentare)
vor 9 Stunden

Chuck you Farley

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vinzenz2015 (48.275 Kommentare)
vor 11 Stunden

Das Recht der Seönstverteidigung Israels ist die logische Nasis für den Kampf Israels gegen Hamas und Hisbollah!
Tausende Raketen auf israelisches Gebiet seit Jahren als Provokation des islamistischen Iran destabilisieren seit Jahren den Nahen Osten!
Natürlich war die Israelische Gaza- Politik nicht unproblematisch, aber der Libanon selbst wurde erst durch die Militanz der Hisbollah eine Bedrohung für den Staat und die Souveränität Israels eine permanente Gefahr!
Sowohl Hamas im Süden als auch Hisbollah auszulöschen wird kaum möglich sein.
Das Reservoar an Kämpfern vom terroristischen islamistischen Iran ist offensichtlich unerschöpflich!!
Dennoch:

Die Reaktion Israels ist eine Überlebensfrage für den Staat Israels!!

Warum ruft die UNO den Iran nicht zur Räson??

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Kopfnuss (10.380 Kommentare)
vor 17 Stunden

Die Rolle der UNO ist mehr als schräg.

Wäre es nicht eine Aufgabe, den Hamas, der Hisbollah und dem Iran als Unterstützer endlich einmal die unmissverständliche Nachricht zukommen zu lassen, dass sie das oberste Ziel der Vernichtung von Israel und danach anderer Ungläubiger zu streichen ist!

Solange die UNO diesem Thema aus dem Weg geht, nicht einmal den Namen dieser Kriegsparteien beim Namen nennt, kann man die UNO sogar als lokalen Unterstützer der Islamisten bezeichnen. Ist aber auch logisch, weil dort 99% der eigenen UNO-Mitarbeiter und der Unterorganisationen aus dem arabischen Raum stammen und offenbar selbst eher den kriegerischen als den friedlichen Weg bevorzugen.

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Natscho (5.441 Kommentare)
vor 20 Stunden

Die Hisbollah beschießt seit 11 Monaten Israel mit Raketen. Über 60000 Israelis wurden aus ihren Häusern vertrieben.

Und ausgerechnet jetzt wo Israel sich wehrt soll auf einmal eine Waffenruhe her?

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schubbi (4.322 Kommentare)
vor 15 Stunden

Israel hat im Gaza mehr als 50 000 unschuldige Zivilisten getötet und das ganze Land dem Erdboden gleichgemacht. Ist das noch wehren ?
Soll das nun im Libanon auch geschehen ?

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Natscho (5.441 Kommentare)
vor 15 Stunden

für die Tatsache, dass sich die Hamas hinter Zivilisten versteckt, ist das nicht viel.
Und den Angaben der Hamas glaube ich darüberhinaus auch nicht.
Islam-Faschos haben definitiv nicht mein Mitleid

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schubbi (4.322 Kommentare)
vor 14 Stunden

Sie glauben also auch den Bildern im Fernsehen oder Zeitungen über die zerstörte Gaza-Stadt und anderen Städten nicht ?
Dass da nicht viele der dortigen Bürger überlebt haben liegt wohl auf der Hand.

Und wenn sie so respektlos über Islam-Faschos reden: das sind hauptsächlich unschuldige Menschen, Männer Frauen und Kinder die von ein paar Idioten als lebendiger Schutzschild verwendet werden und dafür sterben müssen. Wenn sie mit denen kein Mitleid haben, was sind sie für ein Mensch ?

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Natscho (5.441 Kommentare)
vor 13 Stunden

Ich bin ein Mensch, der glaubt, das man mit der Hamas den Boden aufwischen muss
Mit diesen Verblendeten Wüstenhelden gibt es in 1000 Jahren keinen Frieden.

Warum soll Israel päpstlicher als der Papst sein, wenn seine Feinde mehrmals Kundgetan haben, dass sie jeden Juden: Frauen, Kinder, Männer und Greise den Hals aufschneiden wollen?

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schubbi (4.322 Kommentare)
vor 9 Stunden

Sie dürften Terroristen und Zivilbevölkerung in einen Topf werfen.
Eventuell weniger Computer-Gaming, das verzerrt die Realitätswahrnehmung stark

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schubbi (4.322 Kommentare)
vor 9 Stunden

Sind für sie alle Einwohner vom Gaza und Libanon „Hamas“, oder warum können sie sonst keine schlüssige Antwort geben ?

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Öm3r (1 Kommentare)
vor 21 Stunden

israel ist eine killermaschine und muss aufgehalten werden

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spoe (15.050 Kommentare)
vor 17 Stunden

Killer sind definitionsgemäß natürlich jene, die jahrelang mit tausenden Raketen beschossen, im eigenen Land überfallen, getötet und als Geiseln verschleppt und abgeschlachtet werden.

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schubbi (4.322 Kommentare)
vor 14 Stunden

Und die Lage wird sich mit diesen Aktionen rigoros wenden.
Aber ich versichere ihnen: nicht zum Besseren für Israel.

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oblio (25.086 Kommentare)
vor 22 Stunden

Geht das Töten von Zivilisten jetzt noch brutaler weiter?
Israel hätte die Chancen, friedlich mit den Nachbarn auf
diplomatische Weise Eskalationen zu vermeiden,
kam aber als Aggressor völlig brutal mit Bombenanschlägen
bereits vor der Anerkennung durch die UNO ins Land.
Dann kamen Anschläge auf Hochzeiten, Enteignungen,
willkürliche Verhaftungen und Morde in Gefängnissen, usw!
Israel hatte das Recht, sich zu verteidigen!

Welche Rechte hatten und haben die Palästinenser?
Fremde und Vertriebene im eigenen Land!

Ich vergleiche beinahe Gaza mit Warschau!

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spoe (15.050 Kommentare)
vor 17 Stunden

Den Unterschied zwischen Waffenstillstand und Frieden kennst du?

Die Hamas, die Hisbollah und auch der Iran haben die Auslöschung Israels zum oberen Ziel gesetzt. Wie soll da Frieden aufkommen, solange dieses Ziel offiziell ganz oben steht?

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soistes (2.178 Kommentare)
am 25.09.2024 21:53

Tote über Tote - sonst nichts.

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