Israels Regierung beschloss härteren Lockdown
TEL AVIV. Israels Regierung will mit einem härteren Corona-Lockdown die Infektionsdynamik bremsen. Nach einer erneuten Zunahme der Fälle beschloss das Kabinett am Dienstagabend eine Verschärfung der geltenden Restriktionen.
Diese soll nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu an Donnerstag um Mitternacht in Kraft treten und zwei Wochen andauern. Details werden demnach noch abgestimmt. Medienberichten zufolge umfasst die Verschärfung unter anderem die Schließung von Schulen und Kindergärten. Das Parlament muss den Maßnahmen noch zustimmen.
In Israel hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemiebeginn im Sommer massiv zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen. Mitte September verhängte die Regierung einen zweiten Lockdown, der die Zahlen deutlich senkte. Ab Mitte Oktober setzte die Regierung schrittweise Lockerungen um, seither nahmen die Infektionszahlen wieder zu.
"Lassen Sie uns gemeinsam eine letzte Anstrengung unternehmen", sagte Netanyahu am Dienstag zu Beginn der Kabinettssitzung. Das Gesundheitsministerium des Landes hatte zuvor mit 8.311 Fällen den dritthöchsten jemals verzeichneten Wert an Neuinfektionen binnen 24 Stunden vermeldet. Am 19. Dezember startete eine massive Impfkampagne. Bis Ende Jänner sollen zwei Millionen Menschen vollständig geimpft sein.
Ende des Monats begann in dem Mittelmeerstaat ein Teil-Lockdown. Nach dessen Regeln, die zum größten Teil weiterhin gelten, ist es unter anderem verboten, sich bei Menschen aufzuhalten, die nicht zur Kernfamilie gehören. Die Menschen dürfen sich nur noch in Ausnahmefällen mehr als 1.000 Meter von ihren Wohnorten entfernen. Experten hatten die Maßnahmen als unzureichend kritisiert.
In Israel leben rund 9,3 Millionen Menschen. Österreich hat etwas weniger Einwohner. Hier meldeten die Behörden zuletzt 2.300 Neuinfektionen und 100 Tote binnen 24 Stunden.
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Jedenfalls haben die Israelis eine gewaltig hohe Impfrate.