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Kritik an Corona-Management: Japans Regierungschef will zurücktreten

Von nachrichten.at/apa, 03. September 2021, 07:30 Uhr
Yoshihide Suga, Japan
Yoshihide Suga Bild: Afp

TOKIO. Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga wirft nach monatelanger Kritik an seinem Umgang mit der Corona-Pandemie das Handtuch.

Suga erklärte am Freitag überraschend, dass er bei der Ende dieses Monats geplanten Neuwahl des Parteivorsitzes seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) nicht kandidieren werde. Dies dürfte zugleich auch das Ende seiner Amtszeit als Regierungschef des Landes bedeuten.

Wegen der Parlamentsmehrheit der LDP übernimmt der Parteivorsitzende nämlich gewöhnlich auch das Amt des Ministerpräsidenten. "Sich zur Wahl zu stellen und sich um die Corona-Pandemie zu kümmern, erfordert ein hohes Maß an Anstrengung", sagte Suga am Freitag vor Journalisten. Seine Zustimmungswerte waren zuletzt auf unter 30 Prozent gesunken. Die Nachricht von seinem Rückzug schlug in Japans politischem Machtzentrum wie eine Bombe ein. An der Börse in Tokio sorgte sie für steigende Kurse.

Ex-Außenminister Fumio Kishida (64) hat bereits angekündigt, für das Amt des Parteivorsitzenden - und damit de facto auch für die Nachfolge als Regierungschef - zu kandidieren. Er war bereits im vergangenen Jahr bei der Wahl zur Nachfolge des zurückgetretenen Partei- und Regierungschefs Shinzo Abe angetreten. Doch stattdessen hob die Partei Suga ins Amt. Der stets reserviert und ruhig auftretende Kishida hat zwar seine eigene innerparteiliche Machtgruppe und wird in der Partei gemocht, doch galt er trotz seiner Erfahrung als Top-Diplomat bisher nicht als starker Kandidat für die Parteispitze. Auch im Volk weckt er bisher keine große Begeisterung.

Neben ihm hat auch die stramm rechtskonservative Sanae Takaichi, die ebenfalls dem Kabinett von Abe angehörte, Interesse an einer Kandidatur fürs höchste Amt bekundet. Auch der Name des früheren Außenministers und derzeit für die Corona-Impfkampagne zuständigen Taro Kono kursiert. Politische Beobachter in Japan rechnen damit, dass die LDP bei der möglicherweise im Oktober bevorstehenden Wahl zum mächtigen Unterhaus des Parlaments zwar Sitze einbüßen wird. Doch halten es viele Beobachter angesichts der Zersplitterung des Oppositionslagers und der allgemeinen politischen Apathie bei den Wählern für unwahrscheinlich, dass sie die Mehrheit im Unterhaus zusammen mit ihrem kleineren Koalitionspartner Komeito einbüßen wird.

Der 72-Jährige Suga war erst vor einem Jahr als Nachfolger des plötzlich zurückgetretenen Abe ins Amt gekommen. Er hatte dem Rechtskonservativen jahrelang als rechte Hand in der Position des Regierungssprechers gedient. Als Japans ältester Premier seit rund 30 Jahren führt Suga offiziell Abes restliche Amtszeit als LDP-Vorsitzender - und damit als Regierungschef - zu Ende, die am 30. September endet. Zu Beginn hatte er noch hohe Zustimmungswerte um die 70 Prozent erzielt. Doch Sugas Umgang mit der Corona-Pandemie und die erst spät in Schwung gekommene Impfkampagne ließen seine Popularität im Volk stark absinken. Die Neuinfektionen stiegen zuletzt auf immer neue Höchststände, obwohl Suga den Notstand immer wieder verlängerte und ausweitete. Experten forderten ihn immer wieder zu stärkeren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf, doch bisher vergeblich.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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pferdekopf (3.039 Kommentare)
am 03.09.2021 23:32

Ist ja auch wirklich ein Versager - von den 126 Mio Japanern sind in 17 Monaten 16.216 Menschen mit oder durch Corona verstorben. Nur, weil seine Politik zu wenig Einschränkungen mit sich gebracht hat (satire ende)
Zur Info;
Die Zahl der Japaner, die 90 Jahre oder älter sind, erreichte 2018 2,31 Millionen. Darunter über 70.000 Menschen, die älter als 100 Jahre sind.

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mabach (2.548 Kommentare)
am 03.09.2021 18:39

Aber Harakiri braucht ersicher nicht machen. Hat unser Anschober auch nicht gemacht.

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