Saudi-Arabien: Rebellen drohen mit weiteren Angriffen
SANAA/ RIAD. Nach der Bombardierung der Ölanlagen hat Saudi-Arabien die internationale Gemeinschaft aufgerufen, derartige Angriffe entschlossener zu stoppen. Indes drohen die Houthi-Rebellen, die sich zu dem Angriff bekannt haben, mit weiteren Angriffen.
Die Verantwortlichen für diese "Aggressionen" müssten zur Verantwortung gezogen und abgeschreckt werden, erklärte das Kabinett am Dienstag nach einer Sitzung in Riad, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA meldete.
Der saudische König Salman erklärte, die "feigen Angriffe" hätten nicht nur auf Ölanlagen des Landes abgezielt, sondern auch auf die internationale Ölversorgung. Sie bedrohten die Stabilität der Region.
Houthi-Rebellen drohen mit weiteren Angriffen
Eine Sprecher der jemenitischen Houthi-Rebellen drohte dem Königreich zugleich erneut mit weiteren Angriffen, sollte Saudi-Arabien seine "Aggressionen" im Jemen fortsetzen. Wer die Stabilität des Ölmarktes gewährleisten wolle, der müsse die von Riad angeführte Koalition dazu bringen, ihre Blockade des jemenitischen Volks zu beenden.
Das saudische Außenministerium hatte am Montag erklärt, erste Ermittlungen wiesen darauf hin, dass bei den Angriffen auf die Ölanlagen iranische Waffen eingesetzt worden seien. Das Land will die UN und internationale Experten einladen, sich an den Ermittlungen zu beteiligen. Die Houthis hatten sich zu den Angriffen bekannt.
Die Rebellen sind mit dem Iran verbündet und greifen immer wieder Ziele in Saudi-Arabien an. Darin sehen sie eine Vergeltung für die Militärintervention Saudi-Arabiens im jemenitischen Bürgerkrieg. Saudische Jets bombardieren seit 2015 Houthi-Ziele im Jemen. Dabei kommen immer wieder auch viele Zivilisten ums Leben.
Komplette Wiederaufnahme der Ölproduktion könnte dauern
Nach den Drohnenangriffen auf zwei saudiarabische Öl-Anlagen wird die Produktion des Landes Experten zufolge noch einen Monat lang gestört sein.Der auf Energienachrichten spezialisierte Preisinformationsdienst S&P Platts hält es für "wahrscheinlich", dass Saudi-Arabien "mindestens einen Monat lang" rund drei Millionen Barrel Öl am Tag weniger produzieren wird.
Durch die Attacken war die Ölproduktion um 5,7 Millionen Barrel am Tag eingebrochen. Die Angriffe auf Anlagen des Staatskonzerns Aramco waren am Samstag erfolgt. Das Land produzierte bisher täglich eine Ölmenge von 9,9 Millionen Barrel; rund sieben Millionen davon werden exportiert, vor allem in asiatische Länder. Durch den Einbruch der Ölproduktion war der Rohölpreis am Montag in die Höhe geschnellt. Schon am Dienstag erholte er sich aber wieder.
Noch am Dienstag wollte sich der saudiarabische Energieminister, Prinz Abdulasis bin Salman, in einer Pressekonferenz zum Ausblick der Ölproduktion des Landes äußern. S&P Platts erklärte, Saudi-Arabien werde womöglich erklären, dass alle Kunden beliefert werden könnten. Allerdings könnten weitere Verzögerungen oder Engpässe bei der Ölversorgung in den kommenden Wochen oder Monaten zu weiteren Preissteigerungen führen, warnte der Dienstleister.
Israel bereitet Bodenoffensive im Libanon vor
Orban-Mitarbeiter: "Bei Invasion keinen Widerstand leisten"
Slowenische Ministerin wegen Blaulichtfahrt in Österreich unter Druck
Blaulichtfahrt in Österreich: Slowenische Ministerin zurückgetreten
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Die "Internationale Gesellschaft" sollte besser die dauernden Angriffe des Kriegsverbrechers Saudiarabien auf den Jemen stoppen!