Trump will jüdische Wähler von den Demokraten weglocken
WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump setzt beim Kampf um Wählerstimmen auf eine politische Splittergruppe, die um Juden wirbt.
In einem Tweet machte Trump am Freitag seine 59 Millionen Follower auf die "Jexodus"-Gruppe aufmerksam. Sie will jüdische Wähler, die traditionell meist demokratische Kandidaten unterstützen, auf die Seite der Republikaner holen.
"Die Republikaner warten mit offenen Armen", twitterte Trump und verwies auf seine Entscheidungen in der Nahostpolitik. So hatte seine Regierung den umstrittenen Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem beschlossen und hatte sich zudem aus dem mühsam ausgehandelten Atomkontrollvertrag mit dem Iran zurückgezogen.
The ‘Jexodus’ movement encourages Jewish people to leave the Democrat Party. Total disrespect! Republicans are waiting with open arms. Remember Jerusalem (U.S. Embassy) and the horrible Iran Nuclear Deal! @OANN @foxandfriends
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 15. März 2019
Es ist bereits das zweite Mal in dieser Woche, dass Trump auf die neu gegründete "Jexodus"-Gruppierung hinweist. Zuvor hatte er deren Sprecherin Elizabeth Pipko mit der Bemerkung zitiert, den Demokraten seien Israel und das jüdische Volk gleichgültig. Bei der Präsidentschaftswahl 2016 hatten nur 24 Prozent der jüdischen Wähler Trump unterstützt, 71 Prozent unterstützten die Demokratin Hillary Clinton.
Dass Trump gerade jetzt für "Jexodus" wirbt, hat auch mit einer Kontroverse um die demokratische Kongressabgeordnete Ilhan Omar zu tun. Sie hatte behauptet, die israelfreundliche Haltung in den USA gehe auf Spenden einer proisraelischen Lobbygruppe zurück - eine Äußerung, die als antisemitisch kritisiert wurde. Nach öffentlicher Empörung und Druck von der eigenen Parteispitze musste sich Omar entschuldigen.