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Von Clooney bis Pelosi: Namhafte Demokraten legen Biden Rückzug nahe

Von Thomas Spang aus washington, 12. Juli 2024, 00:04 Uhr
Von Clooney bis Pelosi: Namhafte Demokraten legen Biden Rückzug nahe
Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/ANNA ROSE LAYDEN

Während Joe Biden sich auf seine erste Solo-Pressekonferenz dieses Jahres vorbereitete, versuchte sein Wahlkampfteam auf dem Kapitolshügel, Überzeugungsarbeit zu leisten. Dort trafen am Donnerstag Bidens Wahlkampfmanagerin Jen O’Malley Dillon sowie die Top-Strategen Mike Donilon und Steve Ricchetti mit den demokratischen Senatoren zusammen, um aufzuzeigen, wie der 81-jährige Präsident gegen Donald Trump gewinnen will.

Ein wenig Erfolg versprechendes Unterfangen, wie ein Senator gegenüber der "Washington Post" die Stimmung an Bidens alter Wirkstätte beschrieb. Falls deren Mission es sei, zu verkaufen, dass sich seit dem Debattendesaster Ende Juni nur wenig in dem Rennen verändert habe, könnten sie sich den Besuch sparen. "Niemand wird ihnen glauben." Die Fraktion wolle "überzeugende Beweise sehen, dass eine Kehrtwende möglich ist".

Dafür gibt es nach einer Analyse der ehemaligen Kommunikationsdirektorin Bidens im Weißen Haus, Kate Bedingfield, bisher nicht einen Anhaltspunkt. "Wenn sie Daten haben", die zeigten, wie der Präsident gewinnen könne, gehörten die auf den Tisch. "Die Leute wollen einen klaren Weg sehen."

Verlust in Umfragen

Die Realität ist eine andere. Seit der Debatte hat Biden in den nationalen Umfragen im Schnitt 2,5 Prozentpunkte auf Trump verloren. Der liegt nun laut "Real Clear Politics" mit einem Vorsprung von mehr als drei Prozentpunkte vorn. Da die Wahlen nicht national, sondern in den Bundesstaaten entschieden werden, sind die Ergebnisse der Erhebungen in den Swing States noch verheerender. Biden liegt überall zurück. Selbst in Wisconsin, wo er vor der Debatte noch geführt hatte.

Dort sorgte eine Umfrage der Senioren-Lobby AARP für Aufsehen, die Biden jetzt sechs Prozentpunkte hinter Trump sieht. Die Analyse eines Parteistrategen bringt die Panik bei den Demokraten auf den Punkt: "Biden ist ein Mühlstein."

Auf dem Spiel steht nicht nur der Verlust des Weißen Hauses an Trump, sondern auch die Mehrheit im Senat und die Rückeroberung derselben im Repräsentantenhaus. Niemand sieht das klarer als die ehemalige Speakerin Nancy Pelosi, die dem 81-jährigen Biden ins Gewissen redete. "Er ist beliebt, er wird respektiert, und die Leute wollen, dass er sich entscheidet", erklärte die 84-Jährige, die vor den letzten Kongresswahlen selbst den Weg für einen Generationenwechsel freigemacht hatte. "Es verbleibt nicht mehr viel Zeit."

Die Lage wird von einigen Demokraten als so dringend empfunden, dass sie nicht einmal die Abreise der Gäste des NATO-Gipfels abwarteten. Als erster Senator forderte Peter Welch aus Vermont, Biden möge sich "zum Wohle des Landes zurückziehen". Die Menschen glaubten nicht, dass er gewinnen könne, "und haben Angst vor einer weiteren Trump-Präsidentschaft".

Clooney legt Rückzug nahe

Mehrere andere Senatoren hatten bereits zu erkennen gegeben, dass sie Zweifel an der Kandidatur Bidens haben. Vom ehemaligen Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Kaine über den Chef des Geheimdienstausschusses Mark Warner bis zu Schwergewichten wie Michael Bennet, Richard Blumenthal, Jon Tester, Sherrod Brown und Chris Murphy waren Vorbehalte zu vernehmen.

Konsequenzen gezogen hat bereits eine der wichtigsten Stimmen und Geldgeber in Hollywood. Das Team Bidens versuchte bis zur letzten Minute, die Veröffentlichung eines Beitrags von George Clooney in der New York Times zu verhindern. Vergeblich. Darin sprach der Oscar-Preisträger eine Wahrheit aus, vor der immer weniger ehemalige Biden-Unterstützer die Augen verschließen. "Die eine Schlacht, die er nicht gewinnen kann, ist der Kampf gegen die Zeit." Bei einem 30-Millionen-Dollar-Fundraiser mit Barack Obama in Hollywood habe er schon einen Vorgeschmack auf die Verfassung des Präsidenten erhalten. "Es war derselbe Mann, den wir bei der Debatte sehen konnten." Es werde nun Zeit, das Richtige zu tun, legte Clooney Biden den Rückzug nahe. "Joe Biden ist ein Held, der die Demokratie 2020 gerettet hat. Er muss es 2024 noch einmal tun."

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