Weißrussland: Russland schickt Fallschirmjäger
MOSKAU/MINSK. Mitten in den seit über einem Monat andauernden Protesten gegen Diktator Alexander Lukaschenko schickt Russland Fallschirmjäger nach Weißrussland.
Sie sollen gemeinsam mit der weißrussischen Armee eine Übung durchführen, heißt es in Moskau. Die Übung mit dem unmissverständlichen Namen "Slawische Brüderlichkeit" sei bis zum 25. September angesetzt. Danach würden die russischen Soldaten in ihre Heimat zurückkehren.
Doch viele Beobachter sind skeptisch. Denn in Weißrussland kommt es seit der Präsidentenwahl am 9. August zu Massenprotesten. Russland hat wiederholt betont, den seit 26 Jahren autoritär regierenden Präsidenten zu unterstützen. Kremlchef Putin will Lukaschenko heute persönlich in Sotschi empfangen und ihm dann offiziell seine Hilfe ausdrücken.
Unterdessen verschärft sich in Weißrussland die Lage: Das Regime will offenbar immer härter gegen die Demonstranten durchgreifen. In der Hauptstadt Minsk hat ein Großaufgebot von Polizei und Armee Stellung bezogen und gestern mehr als 250 Menschen festgenommen. Maskierte Uniformierte waren schon am Samstag mit exzessiver Gewalt gegen friedlich demonstrierende Kritikerinnen des autoritären Staatschefs vorgegangen. Dabei wurden 114 Frauen festgenommen.
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