Zwei Tote, hunderte Verletzte: Maduro stoppte Hilfslieferungen mit Gewalt
CARACAS. US-Außenminister Mike Pompeo sieht "Zeit zum Handeln" in Venezuela.
Die Kraftprobe zwischen Regierung und Opposition in Venezuela um die Hilfslieferungen aus dem Ausland ist am Wochenende gewaltsam eskaliert: An der Grenze zu Brasilien wurden mindestens zwei Menschen bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften getötet. Auch an der Grenze zu Kolumbien gab es Gewalt, hunderte Menschen wurden verletzt. Der Plan der Opposition, gegen den Willen der sozialistischen Regierung in Caracas Hilfsgüter über die Grenzen zu bringen, scheiterte am Widerstand regierungstreuer Sicherheitskräfte.
Soldaten versperrten an den Grenzen zu den Nachbarländern Kolumbien und Brasilien den Lkw-Konvois, die mit tonnenweise Lebensmitteln und Medikamenten aufgebrochen waren, den Weg. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit Venezolanern, die die Hilfslieferung ins Land lassen wollten. Die Hilfsgüter kamen nicht durch.
Soldaten eröffneten das Feuer
Laut der Nichtregierungsorganisation "Foro Penal" eröffneten Soldaten an der Grenze zu Brasilien das Feuer und töteten zwei Menschen, unter ihnen ein 14-jähriger Bub. Bei Zusammenstößen an der Grenze zu Kolumbien wurden nach Angaben der dortigen Behörden 285 Menschen verletzt.
Der selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaidó hatte seine Anhänger aufgerufen, am Samstag den Einlass der Lieferungen über die Grenze zu erzwingen. Er hoffte dabei auch auf die Unterstützung durch überlaufende venezolanische Soldaten.
Der linksnationalistische Staatschef Nicolás Maduro lehnt die Lieferungen strikt ab. Er verurteilt sie als Vorwand, eine militärische US-Invasion vorzubereiten. Wegen der Unterstützung Kolumbiens für die Hilfstransporte brach Maduro am Wochenende die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarstaat ab. Bei einer Kundgebung in Caracas sagte er, die "faschistische Regierung von Kolumbien" müsse all ihre diplomatischen Vertreter binnen 24 Stunden abziehen. "Wir werden uns niemals beugen, ich werde niemals nachgeben", sagte er.
Maduro bezeichnete den selbst ernannten Interimspräsidenten Guaidó als "Clown, Hampelmann, Marionette des US-Imperialismus". Zugleich erklärte sich der sozialistische Staatschef zum Sieger im Tauziehen um die Hilfsgüter. "Der Staatsstreich (der Opposition) ist gescheitert", sagte er.
Guaidó trifft US-Vizepräsident
Guaidó, der am Freitag nach Cúcuta gereist war, rief die internationale Gemeinschaft nach dem Scheitern der Hilfsaktion auf, "alle Möglichkeiten" gegen Maduro in Erwägung zu ziehen. Zudem kündigte er an, ein für heute anberaumtes Treffen der Lima-Gruppe in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá zu besuchen, an dem auch US-Vizepräsident Mike Pence teilnehmen soll.
US-Außenminister Mike Pompeo kündigte an, sein Land werde "Maßnahmen" zur Unterstützung der Demokratie in Venezuela ergreifen. Nun sei die "Zeit zum Handeln" gekommen, um dem "verzweifelten venezolanischen Volk" zu helfen, twitterte Pompeo.
Die Europäische Union hat Maduro unterdessen dazu aufgerufen, Hilfslieferungen ins Land zu lassen: "Die Weigerung des Regimes, die humanitäre Notlage anzuerkennen, führt zu einer Eskalation der Spannungen", sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini gestern im Namen aller 28 EU-Staaten.
Wie sagte doch die SPÖ-Hoffnung Julia Herr vor einigen Jahren: Österreich solle sich "ein Beispiel an Venezuela nehmen". Wahrlich ein tolles Vorbild.
Der Weitblick der Genossen ist immer wieder erstaunlich. So hat ja auch schon Ex-Kanzler Gusenbauer in Jugendjahren freudig sowjetischen Boden geküsst. Und heute investiert er kräftig in Südamerika. Vielleicht schon bald auch im Musterland Venezuela?? Frau Herr wird ihn sicher gerne beraten.
Beim Twitter von Pompeo bitte auch "helfen" in Anführungszeichen stellen. Wir kennen die "Hilfe", wozu die USA in der Lage sind. Besonders dankbar waren zuletzt Syrien, Jemen, Irak, Afghanistan ...