Ex-Innenminister Caspar Einem ist tot
WIEN. Der ehemalige Innenminister und SPÖ-Politiker Caspar Einem ist 73-jährig verstorben.
Das bestätigten der APA mehrere Quellen. Zuerst hatte der "Standard" davon berichtet. Noch vor wenigen Tagen war der prominente Vertreter des linken Parteiflügels beim "Forum Alpbach" aufgetreten. Einem war verwitwet und Vater eines Sohns. Politiker unterschiedlicher Couleurs würdigten vor allem seinen Intellekt und seine Haltung.
Einem war Sohn des Komponisten Gottfried von Einem sowie der Adeligen Lianne von Bismarck und entstammte einem bürgerlichen Haushalt. Er selbst studierte Jus, arbeitete als Bewährungshelfer und in der Arbeiterkammer. Beruflich größere Sporen verdiente sich Einem in der damaligen ÖMV, wo er den Gasbereich leitete.
Unter Franz Vranitzky startete der gebürtige Salzburger seine politische Karriere als Staatssekretär unter anderem für Beamtenagenden im Jahr 1994. Ein Jahr später wechselte er als Minister ins Innenressort, wo er einen schweren Stand hatte. Frühere Verbindungen zur linksradikalen Szene und eine Spende an deren Organ "Tatblatt" brachten ihn ins Visier von FPÖ und Boulevardmedien. Auch in der Polizei und Teilen der eigenen Partei wurde seine liberale Flüchtlingspolitik mit Skepsis beäugt.
Noch vor der Verhaftung des Bombenlegers Franz Fuchs, dessen Untaten seine Amtszeit prägten, wechselte Einem das Ministerium. Bis zum Aus der "Großen Koalition" war er für Verkehr und Wissenschaft zuständig. Beide Bereiche sollten ihn auch in seiner späteren Karriere noch begleiten. Als er 2007 nach einer längeren Periode im Nationalrat, wo er unter anderem die EU-Agenden betreute, aus der Politik ausschied, wurde er zum Vorstandsmitglied im Bedarfsflugunternehmen "Jetalliance AG". Auch im Aufsichtsrat der Austro Control war Einem aktiv.
Der Sinn für die Wissenschaft blieb ebenfalls erhalten. Im Bund sozialdemokratischer Akademiker, den er rund sechs Jahre leitete, widmete er sich viel beachtet der Aufdeckung "brauner Flecken". Beim eher von bürgerlichen Politikern geprägten "Forum Alpbach" war er Vizepräsident. Auch im IHS schätzte man seine Expertise.
Die ganz große politische Karriere blieb Einem verwehrt, weil er - wiewohl meist mit zur Seite geneigtem Kopf bedacht formulierend - zu stark polarisierte. Als es um die Nachfolge Viktor Klimas ging, war er als Vertreter der Linken ebenso chancenlos wie der "rechte" Karl Schlögl.
Den politischen Zwischenrufer vermied Einem nach seinem Abschied. Allzu glücklich war er mit der Performance der Bundespartei aber nicht. So meinte er heuer in einem Interview zur Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner: "Sie hätte nicht umgepolt werden dürfen auf SPÖ-Funktionärin mit Parteisprech." Viele seiner Gedanken schrieb er in einem heuer erschienen Buch nieder.
"Großer Denker und Sozialdemokrat"
Rendi-Wagner meinte am Donnerstagabend, man trauere "um einen großen Denker und Sozialdemokraten, einen aufrechten Kämpfer für Bildung und Wissenschaft". Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nannte Einem einen ausgewiesenen Antifaschisten und versicherte: "Er wird unvergessen bleiben." Der Bund sozialdemokratischer Akademiker mit Präsident Andreas Mailath-Pokorny schilderte Einem als "wichtigsten Intellektuellen, Vordenker sowie Politiker mit Mut zur Haltung und zur Vision".
Aber auch Vertreter anderer Parteien - etwa Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger - würdigten sein Wirken und kondolierten den Angehörigen. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) meinte am Abend, er habe im Rahmen eines persönlichen Gesprächs im vergangenen Jahr Einems weitreichende Erfahrungen und Kenntnisse zur Sicherheitspolitik kennen und schätzen lernen dürfen. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) sah in Einem "eine Größe der österreichischen Innenpolitik". Er sei eine außergewöhnliche Persönlichkeit gewesen, die dem Land in politisch bewegten Zeiten einen wichtigen Dienst erwiesen hae.
Über seine Person selbst wage ich kein spezielles Urteil abzugeben, bestimmt war er aber ein ordentlicher Mensch. Aber stellen wir uns einen Innenminister seines Gedankenguts zum jetzigen Zeitpunkt vor, na dann… gute Nacht Österreich!
WAS hat Kickl geleistet??
Words only words, words .....
Diesen Mensch hat die SPÖ von einen Ministerposten zum anderen Ministerposten gewechselt und nirgends war er brauchbar zuletzt dann zur Eu .
Er hat mir Geld gespart. Ich bin aus der SPÖ damals ausgetreten.
RIP....
Gibt es eigentlich eine Statistik, wie viele bekannte Persönlichkeiten pro Jahr sterben?
Dafür, dass wir bei annähernd Null Coronatoten liegen, erscheint mir die Zahl der in jüngeren Jahren überraschend verstorbenen recht hoch.
Die Impfkommission in UK hat das Impfen ab 12 nicht empfohlen/zugelassen.
Verdacht auf Herzschädigung und MIS-C
(So eine Art Kawasaki-Syndrom)
R.I.P. - menschlich, ehrlich, vertrauenswürdig, bescheiden und intelligent, eine Ausnahmeerscheinung auf der politischen Bühne
Ich haben den wiki-Artikel über ihn geöffnet und wollte näheres über ihn und sein Leben erfahren. Da war alles frisiert, und das unerwünschte war unter den Teppich gekehrt (gelöscht, durch einen neuen Artikel über ihn ersetzt; ich blicke da nicht durch).
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Der Caspar von Einem war verwitwet. Wer war seine Frau? Angeblich hat er sie bei seiner politischen Tätigkeit kennengelernt (Parteikontakte).
Gestern abend war auf 3sat eine gute Dokumentaion über Wiikipedia. Darin wurde auch das Selbstkorrektiv von WIkipedia näher eläutert. Das haben wohl nur jene gesehen, die sich nicht vom ORF verblöden lassen.
Was soll da frisiert sein? Die dumme Hetz- und Lügenkampagne der Rechten (inklusive "Krone") damals gegen ihn?
Und was ist schlimm daran, wenn jemand seine Frau bei der politischen Arbeit kennenlernt?
Dieser Minister war ein Lichtblick!!
Kultur, Menschlichkeit, Kompetenz gegen die politische Verwahrlosung!!
Im Verleich mit den Nachfolgern im Innenministerium
ein human geprägter Minister!
Jawohl, einer, der auch gerne die Polizei abgeschafft hätte.
@ KAVE84, das ist schlicht und ergreifend eine Lüge.
Er war vor allem ein anständiger und hochintelligenter Intellektueller. Das bedeutet, er war gebildet, gescheit und hat nachgedacht. Es war immer erfrischend ihm zuzuhören.
Ich kann mir aber vorstellen, für weniger intelligentere Mitmenschen war es schwierig ihm zu folgen. Deshalb wurde und wird er vermutlich von der FPÖ so gehasst.
Und weil gerade „Anstand“ plakatiert wird. Auf ihn hat das viel eher gepasst als auf die Türkisen und die FPÖ, gegen die aktuell schon fast reihenweise wegen Korruption ermittelt wird.
Der hatte bei mir noch einen weitaus höheren Vertrauensindex, als die derzeitigen suspekten Polit-Darsteller von ÖVP und FPÖ.
Die Zahl der plötzlich und unerwarteten Verstorbenen wird täglich länger.....
warum eigentlich. Komisch auch dass die Fallzahlen trotz Impfung um ein vielfaches höher sind als um die gleiche Zeit wie im Vorjahr. Ich bleibe ungeimpft.
@ SYSTEMVERWEIGERER
Wenn berichtet wird, „plötzlich verstorben“, können sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass derjenige eben nicht an COVID-19 verstorben ist.
Sich nicht impfen zu lassen ist nicht wirklich clever und ein klar asoziales Verhalten.
Wer nicht versteht worum es geht, soll sich einfach einen gescheiten Menschen suchen dem er vertraut (Hausarzt z.B.), den um seine Meinung fragen, ihm einfach glauben und vor allem auch dann das machen, was er empfiehlt.
Es bleibt keiner übrig!
Auch sie nicht!
Sehr schade. Einer der Wenigen, die während ihrer politisch aktiven Zeit nicht nur sinnentlehrte Worthülsen abgesondert hat.
Wie wahr!