Neue Führungsriege: Verteidigungsministerium vor tief greifender Reform
WIEN. Die Heeresführung und das Verteidigungsministerium stehen vor einer großen Strukturreform. In erster Linie soll es darum gehen, die Verwaltung von der Truppe zu trennen und massiv zu verschlanken. SPÖ und ÖVP orten eine türkise Umfärbung.
So soll die Zentralstelle laut APA-Informationen künftig nur mehr aus drei statt bisher fünf Sektionen bestehen, zwei davon sollen von Zivilisten geführt werden. Der Generalstab soll als Generaldirektion für Landesverteidigung gleichzeitig Teil des Ministeriums und des Bundesheeres sein.
Diese vom Generalstabschef geführte Generaldirektion für Landesverteidigung besteht aus acht weiteren Direktionen, in denen alle Bereiche des Heeres unterteilt sind, von Logistik über Nachrichtendienste, Luft- und Landstreitkräfte bis zur Beschaffung und Gesundheitswesen.
Führungsfunktionen werden neu ausgeschrieben
Ausgearbeitet wurde die Reform dem Vernehmen nach federführend vom Generalsekretär von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), Dieter Kandlhofer. Er soll nach dem Umbau eine der beiden zivilen Sektionen (künftig Direktionen genannt) leiten.
Generalstabschef Robert Brieger behält seine Funktion, bis er als Leiter des Militärausschusses der Europäischen Union im Mai 2022 nach Brüssel wechselt. Alle anderen Führungsfunktionen werden neu ausgeschrieben. Für die Truppe ändert sich durch die neu Führungsstruktur nichts.
Der Oberbefehlshaber des Heeres, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, soll diese Woche von den Plänen informiert werden, bevor diese der Öffentlichkeit präsentiert werden.
"Ein Zeichen mangelnder Wertschätzung"
Kritik daran kam von SPÖ und FPÖ. Für den roten Wehrsprecher Robert Laimer ist die "verkaufte Effizienzsteigerung" in Wahrheit eine "türkise Postenbesetzung für den Kabinettschef und den Generalsekretär". Offenbar sollen durch die Ausgliederung des Generalstabs die Soldaten "mit aller Gewalt aus dem Ministerium hinausgedrängt werden". Dass das höchste Personalvertretungsorgan, der Zentralausschuss des BMLV, bis dato nicht über die Reform informiert worden sei, sei unverständlich und ein "Zeichen von mangelnder Wertschätzung gegenüber den Heeresbediensteten", hieß es.
"Unverschämte türkise Umfärbung"
Eine "unverschämte türkise Umfärbung" des Ministeriums ortet der freiheitliche Wehrsprecher Reinhard Bösch. Die von Tanner geplanten Strukturänderungen seien nicht auf sachliche Argumente zurückzuführen, sondern lediglich eine "Kopfgeburt" des Generalsekretärs der Ministerin, so Bösch. Die Gefahr, dass nach dem Innenministerium nun auch das Ministerium für Landesverteidigung zu einer türkisen Vorfeldorganisation umgestaltet werde, sei "gravierend".
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"SPÖ und ÖVP orten eine türkise Umfärbung".
Liebe OÖN ich glaube euch nicht, dass sich die ÖVP vor einer türkisen Umfärbung fürchtet!
Selbst, wenn die Umfärber noch qualifizierter sind, als die Chefin der Billigtruppe!
Der General-Lieutnant ist historisch gesehen der Stellvertreter eines Generals. In Österreich hieß er auch (bis 1918 und dann 1934 - 1938) Feldmarschallleutnant.
"Generalmajor" war ursprünglich die Bezeichnung für den ältesten Oberst in einem Verband, etwa einer Brigade, leitet sich also vom latein. "maior" (der Ältere) ab.
Die endgültige Ausformung der heutigen Dienstgrade findet ihren Ursprung in der zweiten Hälfe des 18. Jahrhunderts und basiert auf den damals üblichen Schlachtordnungen in Linien, Treffen und Flügeln.
Dazu gäbe es im Detail noch vieles auszuführen, hier reicht der Platz nicht. Aber diese Erläuterung mal so "über den Daumen".
Ich glaube der Korporal hat das Sagen, aber nur wenige hören auf ihn!
Turkise Taktik in ALLEN Ministerien:
Organisationstruktur ändern
Neu ausschreiben
Posten Türkis besetzen
So hinterhaltig arbeitet Kurz!!