Neue Themen statt bekannter Reizwörter
Die eindeutigen Gewinner in der Nachbetrachtung der "Elefantenrunde" durch die führenden Politikjournalisten der sechs Tageszeitungen waren Antonia Gössinger und Manfred Perterer.
Das Moderatorenduo hatte Reizwörter des bisherigen Wahlkampfes wie Ibiza, Parteispenden oder Casinos-Affäre völlig ausgespart. Das habe zu einer sachlichen und im Stil weitgehend kultivierten Diskussion geführt, so der Tenor.
Außerdem seien wie sonst selten "die Charaktere der einzelnen Spitzenkandidaten herausgearbeitet worden", auch das eine sonst selten gelieferte Entscheidungshilfe vor einer wichtigen Wahl, so der Befund von Gerald Mandlbauer. Der OÖN-Chefredakteur begrüßte, dass mit "Stärkung des ländlichen Raums" ein allzu oft stiefmütterlich behandeltes Thema breiten Raum eingenommen hatte. Offen bleibe angesichts der vielen Ideen, die von den sechs Kandidaten insgesamt beworben wurden, wie so oft in Wahlkämpfen, "wer das alles bezahlen soll".
Für Birgit Entner-Gerhold (Vorarlberger Nachrichten) hat sich auch in dieser Runde bestätigt, dass die Klimakrise das Top-Thema des Wahlkampfes war und entsprechend "emotional, aber weitgehend ohne Hick-Hack" diskutiert worden sei. Andreas Koller (Salzburger Nachrichten) lobte angesichts des ohnehin schon "viel zu langen Wahlkampfs", dass diese Diskussion "ohne Wadlbeißerei" über die Bühne gegangen sei. Dafür "war das ein Stück Aufklärung".
Für Ulrike Weiser (Die Presse) war die Diskussion über den ländlichen Raum sehr nützlich. Auch wenn sich dabei gezeigt habe, dass hier die Konzepte vielfach "wenig durchdacht und damit ausbaufähig" geklungen hätten.
Alois Vahrner (Tiroler Tageszeitung) machte die im Wahlkampf oft diskutierte, aber diesmal bewusst ausgesparte Koalitionsfrage an Sachthemen fest. Sein Fazit: Beim Thema Ökosteuern seien Pamela Rendi-Wagner (SP) und Norbert Hofer (FP) nah an der Position von Sebastian Kurz (VP).
Ansonsten, etwa bei der Bildung, zeige sich vor allem die Nähe von Türkis und Blau.
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