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Warum Oberösterreich bei Wahlen der wichtigste "Swing State" ist

Von Philipp Fellinger, 19. Juli 2024, 00:04 Uhr

LINZ. Der US-Bundesstaat Ohio und das Bundesland Oberösterreich ereilt seit Jahrzehnten dasselbe Schicksal. Beiden wird nämlich bei den jeweils wichtigsten nationalen Urnengängen, also der US-Präsidentschaftswahl und der Nationalratswahl, von Politanalysten besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt: Sie gelten als sogenannte "Swing States", also Schlüsselregionen, die es zu gewinnen gilt, um am Ende des Wahltages als Gesamtsieger dazustehen. In Österreich ging etwa jene Partei, die in Oberösterreich bei einer Nationalratswahl die Nase vorn hatte, auch auf Bundesebene als Wahlsieger hervor – eine Gleichung, die mittlerweile seit dem Jahr 1945 Gültigkeit besitzt.

Dass Oberösterreich als "Zünglein an der Waage" gilt, beruht laut dem Politologen Peter Filzmaier auf mehreren Faktoren: "Ausschlaggebend sind natürlich die mehr als eine Million Stimmberechtigten – mehr als ein Sechstel der 6,3 Millionen Wähler stammt damit aus Oberösterreich."

Es sei jedoch auch die demografische Struktur, die das "Schlüsselbundesland" kennzeichne. Jede Struktur und jede Schicht, die in Österreich existierten, seien in ähnlicher Proportion in Oberösterreich vorhanden. Da seien zum einen große urbane Ballungsräume wie Linz, Wels oder Steyr – laut Filzmaier "allesamt Gebiete, in denen es auf einen Zweikampf zwischen SPÖ und FPÖ hinausläuft. Hier ist das Arbeitermilieu stark vertreten, bei dem die FPÖ in den vergangenen Jahren eine breite Wählerbasis aufbauen konnte."

Zum anderen gebe es ländliche Regionen, die von Landwirtschaft geprägt seien und in denen die Volkspartei versuchen werde, ehemalige Hochburgen von den Blauen zurückzuerobern.

Schwarz, Rot oder – wie zuletzt bei der EU-Wahl – Blau: Wie sich das Bundesland am Abend des 29. Septembers heuer einfärben wird, bleibt weiterhin völlig offen. Umso logischer, dass Oberösterreich während des Wahlkampfs im Fokus der Parteien stehen wird.

Start in Oberösterreich

Zumindest von der SPÖ war gestern zu erfahren, dass diese auch ihren offiziellen Wahlkampfauftakt in Oberösterreich bestreiten wird: Am 29. August tritt Spitzenkandidat Andreas Babler gemeinsam mit der stellvertretenden Bundesparteivorsitzenden Eva-Maria Holzleitner am Vorplatz des Ars Electronica Centers in Linz auf. Laut Landesgeschäftsführer Florian Koppler sei der Ort "strategisch bewusst" gewählt. Man wolle in einem der Zentren der Sozialdemokratie zeigen, "wie stark diese weiterhin ist". Weiters wird Babler auch auf dem Volksfest in Wels, Anfang September, zu Gast sein.

Stichwort Volksfest: Dass FP-Spitzenkandidat Herbert Kickl seinen Start in den Wahlkampf – wie gewohnt im Bierzelt – ebenfalls am Welser Messegelände absolviert, wurde von den Parteifunktionären gestern weder bestätigt noch dementiert. Internen Quellen zufolge schwanke man bei der Planung noch zwischen Wels und der steirischen Landeshauptstadt Graz – übrigens ebenfalls ein Bundesland, das als "Swing State" bezeichnet werden kann.

Mobilisierung als Ziel

Die ÖVP-Parteispitze mit Bundeskanzler Karl Nehammer plane ihren Wahlkampfauftakt zwar in der Bundeshauptstadt Wien, es stünden aber auch mehrere Termine in Oberösterreich auf dem Programm, wie Klubobmann August Wöginger gestern im OÖN-Gespräch erwähnte. Fix eingeplant sei etwa ein Auftritt Nehammers im Bierzelt beim heurigen Rieder Volksfest. Für den gebürtigen Innviertler und Landeslistenersten Wöginger sei es auch eines "der erklärten Ziele", in seinem "Heimatviertel" wieder auf Platz eins zu stehen.

Starke Präsenz von Spitzenkandidaten in umkämpften Regionen könne laut Peter Filzmaier über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. "Dabei gilt es, nicht nur Wähler, sondern auch die eigenen Funktionäre zu mobilisieren."

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Autor
Philipp Fellinger
Redakteur Politik
Philipp Felllinger

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