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Paolo Rossi – Italien trauert um sein Nationalheiligtum

11. Dezember 2020, 00:04 Uhr
Paolo Rossi – Italien trauert um sein Nationalheiligtum
1982: Die OÖN-Titelseite mit dem jubelnden Torschützen Paolo Rossi. Bild: OÖN

LINZ. Der Torschützenkönig der WM 1982 ist gestern 64-jährig gestorben.

LINZ. Fragen Sie Italienerinnen oder Italiener, wo sie den 11. Juli 1982 verbracht haben – und Sie werden eine detaillierte Antwort erhalten. Jeder weiß, wo und mit wem man an jenem Sommerabend vor dem Fernseher gesessen ist, an dem Paolo Rossi die "Squadra Azzurra" beim 3:1-Sieg über Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Spanien zum WM-Titel geschossen hat.

Gestern hat das Herz des Torjägers im Alter von 64 Jahren viel zu früh zu schlagen aufgehört. Seine schwere Krankheit hatte er bis zuletzt vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Umso größer war gestern die Betroffenheit. Mit seinen sechs Toren wird Rossi gemeinsam mit dem beim Titel 40 Jahre alten Torhüter Dino Zoff für immer das Gesicht des ersten WM-Titels seit 1938 bleiben.

Dabei hätte Rossi bei dieser WM-Endrunde eigentlich gar nicht spielen dürfen. Nach einem italienischen Wettskandal, dem "Totonero", war Rossi 1980 für drei Jahre gesperrt worden. Er hatte stets abgestritten, jenen vierstelligen Betrag (man spricht von umgerechnet rund 5000 Euro) gesetzt zu haben, der ihm später von den Ermittlern vorgeworfen wurde.

Weil in der italienischen Nationalmannschaft, damals seit 44 Jahren ohne WM-Titel, knapp vor der WM weit und breit kein Torjäger zu sehen war, löste man die Angelegenheit unter der Hand. Rossis Sperre wurde um ein Jahr herabgesetzt. Man nahm in Kauf, dass er, aufgrund der fehlenden Spielpraxis geschwächt, auch gekränkt zum Nationalteam kam, weil ihm im Wettskandal niemand Glauben geschenkt hatte.

Auch sein Stammverein Juventus Turin konnte ihn danach früher als erwartet wieder einsetzen. Bereits als 16-Jähriger hatte der in der Toskana geborene Rossi im Jahr 1972 bei den Junioren erstmals für Juventus gespielt. Er schien jedoch lange als zu schmächtig, um sich als Mittelstürmer durchzusetzen. Die fehlende Robustheit machte er durch seine Wendigkeit wett.

Vom Fußball zum Fernsehen

Sympathisch, nahbar, unkompliziert – so wurde er stets von Spielern, Fußball-Anhängern und auch von den Journalistenkollegen beschrieben. Bis zuletzt war Rossi (in zweiter Ehe verheiratet, drei Kinder) gefragter TV-Analytiker.

Die meisten Treffer erzielte Rossi nicht für Juventus (82 Liga-Spiele/24 Tore von 1982 bis 1985 sowie Meister und Europacupsieger). Sondern bereits vor seiner Sperre, als er von 1976 bis 1979 an Vicenza verliehen war. Dort kam er in 94 Spielen auf 60 Tore – und machte sein Team auf Anhieb zum Aufsteiger in die Serie A. Deshalb wurde auch der Dom von Vicenza als jener Ort gewählt, an dem sich Italien morgen von seinem Nationalheiligtum verabschiedet. (haba)

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