UEFA plant EM-Verschiebung: Das sind die möglichen Szenarien
WIEN. Wegen der Coronavirus-Pandemie will der Europäische Fußball-Verband den Teilnehmern offenbar eine Verschiebung der Europameisterschaft vorschlagen.
Die UEFA wolle nach Informationen des "ZDF" am Dienstag zuerst den nationalen Ligen und der Vereinigung der europäischen Clubs (ECA) und dann später allen nationalen europäischen Fußballverbänden eine Turnierverlegung empfehlen.
Ursprünglich ist die EM, die in zwölf Ländern stattfindet, vom 12. Juni bis 12. Juli geplant. Eine Alternative wäre, die EM im Sommer 2021 auszutragen. Dafür müsste allerdings die FIFA die neu geschaffene FIFA-Club-WM auf Eis zu legen. Eine zweite Möglichkeit wäre die Verlegung der EM in den Spätherbst oder frühen Winter diesen Jahres.
Mit diesen Plänen stößt die UEFA bei Italiens Verband auf offene Ohren. "Wir werden der UEFA eine Verschiebung der EM vorschlagen", erklärte Verbandschef Gabriele Gravina in einem Mediaset-TV-Interview. Damit würde auch die Hoffnung bestehen, die Serie A doch noch zu beenden. Das EM-Eröffnungsspiel zwischen Italien und der Türkei am 12. Juni ist in Rom geplant.
Sportminister Kogler für Verschiebung
Auch Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) spricht sich für eine Verschiebung der ab Mitte Juni in zwölf europäischen Städten geplanten Fußball-EM aus. Betreffend der Olympischen Spiele ab Ende Juli in Japan äußerte sich Kogler am Sonntagabend im ORF etwas zurückhaltender, aber auch die Abhaltung dieses Großereignisses hält er für sehr schwierig.
Die Fußball-EM dürfe hingegen unter den herrschenden Umständen wegen der Coronavirus-Krise keinesfalls im Sommer stattfinden. "Da habe ich persönlich eine klare Meinung und vermutlich wird sie auch so ausgehen, dass man die verschieben sollte", sagte Kogler und sprach angesichts der Austragung in elf Staaten von einem wahren "Virenschleuderprogramm".
Die EM im Frühsommer abzuhalten, sei aus jetziger Sicht völlig unverantwortlich, obwohl man freilich nicht wissen könne, wie sich die Lage bis dahin entwickeln werde. "Aber Juni ist nicht mehr so weit weg. Man muss jetzt die Entscheidung treffen. Ich kann mir nicht vorstellen, und hielte es auch nicht für sinnvoll, mit der jetzigen Wissenslage, wo in vielen Länder die Fallzahlen im Explodieren sind, zu sagen, na gut, halten wir irgendwie daran fest und schauen wir mal. Das ist unvorstellbar."
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