David Alaba: Gegen die Färöer ist eine Blamage wie gegen Tiraspol verboten
WIEN. WM-Qualifikation: Zuletzt musste Österreichs 29-jähriger Fußball-Teamkapitän mit Real Madrid in der Champions League eine historische Pleite einstecken
Die ersten Wochen bei Real Madrid haben Spuren bei David Alaba hinterlassen. Nach dem intensiven Programm in der spanischen Hauptstadt stieg der 29-Jährige erst gestern wieder voll ins Training der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft ein.
Am Samstag muss er gegen die Färöer eine Blamage verhindern, wie er sie zuletzt mit dem "Weißen Ballett" bei der 1:2-Niederlage gegen den moldawischen Klub Sheriff Tiraspol in der Champions League erlebt hat. Alabas Emotionen danach: "Wir waren alle sehr leer, weil wir über 90 Minuten das Spiel gemacht haben und der Gegner aus zwei Chancen zwei Tore erzielt hat. Das war sicher ein bitterer Abend für uns – aber auch ein Spiel, das, wenn man es öfter spielt, ganz anders ausgegangen wäre."
Der Druck auf Alaba ist auch in Spanien groß. In spanischen Medien wird er bereits dafür kritisiert, weder in der Innenverteidigung noch als linker Außenverteidiger richtig angekommen zu sein. Im Nationalteam gibt es dann zusätzlich noch die Option eines Einsatzes im Mittelfeld. Noch ist offen, auf welcher Position Alaba eingesetzt werden wird. In jedem Fall versprach er vollen Einsatz. "Wir haben sicher kein Mentalitätsproblem, ganz im Gegenteil. Der Wille ist da, erfolgreich Fußball zu spielen. Aber es ist uns bewusst, dass wir die Spiele nicht positiv bestritten haben."
Ausfälle sind keine Ausrede
Die vielen Ausfälle will Alaba nicht als Ausrede gelten lassen. "Wir können die Ausfälle kompensieren, auch wenn wir wissen, dass es nicht einfach wird. Wir stehen in diesem Spiel in der Pflicht, auch für jene, die diesmal aufgrund von Verletzungen nicht mit dabei sein können."
Einen Bruch zwischen der Mannschaft und Teamchef Franco Foda gibt es laut Alaba nicht. "Wir haben einen engen Kontakt, der Trainer legt einen Matchplan vor. Es gibt aber auch einen sehr engen Austausch, das schätze ich auch sehr, dass er auch von uns etwas heraushören möchte und uns in seine Entscheidungen einbezieht."
Erst kürzlich hatte der frühere FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß erklärt, Alabas Traumziel sei eigentlich der FC Barcelona und nicht Real Madrid gewesen. Nur aufgrund der finanziellen Probleme der Katalanen habe sich der Transfer zerschlagen. Alaba trat dieser Darstellung entgegen: "Ich kann mich an das damalige Gespräch erinnern. Es ist ein bisschen anders gewesen, nicht so, wie er es gesagt hat."
Die nackten Zahlen sprechen noch für Franco Foda
Die Auswärtsspiele der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation am Samstag gegen die Färöer und am Dienstag gegen Dänemark könnten die Abschiedsvorstellung von Franco Foda als ÖFB-Teamchef sein. Der Deutsche, der seit November 2017 im Amt ist, gilt spätestens seit den September-Partien in Israel (2:5) und gegen Schottland (0:1) als schwer angezählt. Zuletzt wurde er sogar vom designierten Verbandspräsidenten Gerhard Milletich via ORF öffentlich infrage gestellt.
Dabei zählt Foda, rein an Zahlen gemessen, zu den erfolgreichsten Nationaltrainern der ÖFB-Geschichte. Die Bilanz des 55-Jährigen steht in bisher 42 Länderspielen bei 24 Siegen, fünf Remis und 13 Niederlagen, was einen Punkteschnitt von 1,83 bedeutet. Das liest sich recht ordentlich, allerdings wurden die Pflichtspielsiege gegen keine „Riesen“ eingefahren. Mit Foda auf der Bank gewann die Nationalmannschaft gegen Nordirland (4x), Nordmazedonien (3x), Slowenien (2x), Lettland, Israel, Norwegen, Rumänien, die Färöer, die Ukraine und Moldawien.
Wie auch immer: Foda liegt in der ewigen Rangliste ex aequo mit dem legendären „Wunderteam“-Chef Hugo Meisl an zweiter Stelle und wird nur von Karl Stotz (1,88 Punkte) übertroffen.
Trotzdem lässt sich ein Abwärtstrend nicht von der Hand weisen. Trotz des Einzugs in das EURO-Achtelfinale ist das Jahr 2021 kein gutes für Foda. Aus den bisherigen zwölf Partien wurden nur 14 Zähler geholt.
Bei der Anzahl der Länderspiele liegt Foda mit 42 an siebenter Stelle, vor ihm rangieren Walter Nausch (47), Leopold Stastny (48), Herbert Prohaska (51), Marcel Koller (54), Josef Hickersberger (56) und Meisl (133).
„Die Negativspirale stoppen“
Foda weiß, dass er unter Druck steht, auch wenn er sich nach außen ziemlich gelassen präsentiert. „Es geht nicht um meine Person“, sagte er kürzlich. „Es gilt die Negativspirale zu stoppen. Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren – das Sportliche.“ Foda nimmt seine Kicker in die Pflicht: „Letztendlich sind die Spieler die Protagonisten, die das Besprochene auf dem Platz ausführen müssen. Sie müssen da entschlossener sein.“
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Die Fische Schlächter von den Inseln haben bei mir jede Sympathie verloren.
Der Alaba spielt sich auf, als ob er der Trainer oder gar Präsident wäre.
Der soll erst einmal schauen, wie er bei Real in die Pötte kommt. Sonst ist er schneller weg, als er gekommen ist.