"Wenn wir zu Auswärtsspielen kommen, ist das für viele wie ein Volksfest"
RIED. SV Ried: Thomas Weissenböck und Miron Muslic über Fluch und Segen eines Traditionsclubs.
Fünf Runden sind im Herbst noch zu absolvieren. Die SV Ried liegt in der Zweiten Liga mit 20 Punkten aus zehn Spielen nur einen Punkt hinter Tabellenführer Wattens. Im OÖN-Interview sprechen Trainer Thomas Weissenböck und Co-Trainer Miron Muslic über die Entwicklung der Mannschaft und darüber, warum es bei den Jungen Wikingern bisher so gut läuft.
OÖN: Wie sieht Ihr Fazit nach einem Drittel der Saison aus?
Thomas Weissenböck: Miron Muslic und ich sind hier angetreten, um langfristig etwas aufzubauen. Wir wollen junge Spieler an die Kampfmannschaft heranführen und natürlich vorne mitspielen. Von den Leistungen her gibt es sicher noch Luft nach oben. Es gab Spiele, in denen unsere Vorstellungen sehr gut umgesetzt wurden, aber jeder Gegner ist gegen uns bis in die Haarspitzen motiviert, das macht es sicher nicht leichter. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Kampfmannschaft und die Jungen Wikinger in insgesamt 23 Pflichtspielen nur zwei Niederlagen und 13 Gegentore kassiert haben, dann ist das schon ein Beweis dafür, dass wir auf einem guten Weg sind.
Stichwort Junge Wikinger: Tabellenführer in der OÖ-Liga nach elf Spielen, in der vergangenen Saison kämpfte man noch um den Klassenerhalt. Wie ist diese Steigerung zu erklären?
Miron Muslic: Mit vielen Spielern habe ich bereits in der U18 zusammengearbeitet. Wir haben uns sukzessive etwas aufgebaut, die Jungs kennen die Abläufe und wissen, worauf wir Wert legen. Unsere Arbeit wird auch von den Trainerkollegen gelobt. Das finde ich sportlich äußerst fair.
Wie würden Sie Ihre Zusammenarbeit beschreiben?
Muslic und Weissenböck: Die Spieler wissen, dass das gesamte Trainerteam mit Hubert Auer, Tamasz Tiefenbach und uns beiden eine Einheit auf und abseits des Platzes ist. Unsere Zusammenarbeit ist aufgebaut auf Vertrauen auf Loyalität, wobei jeder seine Meinung sagen darf.
Warum tut man sich vor allem auswärts gegen die vermeintlich "schwächeren" Teams so schwer?
Weissenböck: Es gibt in dieser Liga keine schwachen Mannschaften, das hat der bisherige Verlauf der Saison bereits eindeutig gezeigt. Alle Trainer leisten gute Arbeit, bereiten sich akribisch auf die Spiele gegen uns vor.
Ist der Umstand, dass die SV Ried die mit Abstand meisten Fans hat und viele Jahre in der Bundesliga spielte, Fluch und Segen zugleich?
Weissenböck: Auswärts ist das alles andere als ein Segen für uns. Für zahlreiche Mannschaften, wie zum Beispiel Steyr oder Amstetten ist es wie ein Volksfest, wenn wir in ihr Stadion kommen, vergleichbar mit einem Cup-Spiel. Daheim haben wir den Vorteil, viele Fans zu haben. Aber die Teams kommen nach Ried, genießen die Atmosphäre in unserer Arena und haben hier nichts zu verlieren. Das macht die Aufgaben auch nicht unbedingt leichter.
Sind Sie der Meinung, dass die Leistungen Ihrer Mannschaft von den Fans zu kritisch beurteilt werden?
Weissenböck: Grundsätzlich nicht, denn Kritik muss erlaubt sein. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass wir eine junge Mannschaft haben, der hin und wieder noch Stabilität fehlt. Muslic: Die Spieler zu entwickeln, zu formen, das ist das Ziel des gesamten Trainerteams. So kann auf Dauer nachhaltig etwas aufgebaut werden.
Im Cup-Achtelfinale kommt am 31. Oktober Wiener Neustadt in die Josko-Arena. Wie zufrieden sind Sie mit dem Los?
Weissenböck: Ein Heimspiel ist immer positiv. Wir wissen, dass Wiener Neustadt ein harter Brocken ist, es hätte aber schwerere Aufgaben gegeben. Wir wollen dieses Spiel unbedingt für uns entscheiden, um als Viertelfinalist zu überwintern. Sollten wir es in die Runde der letzten acht Teams schaffen, ist alles möglich.
Freitagabend geht es nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen in Serie nach Lafnitz.
Weissenböck: Das wird eine enorm schwere Herausforderung. Lafnitz hat einige ehemalige Bundesligaspieler geholt, ist seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen, hat auswärts Lustenau und Liefering bezwungen. Wir wollen in den verbleibenden fünf Spielen bis zur Winterpause möglichst viele Punkte holen, um uns eine gute Ausgangsposition für die Frühjahrssaison zu schaffen.
Wie sieht die personelle Situation aus?
Weissenböck: Mario Kröpfl fällt wegen einer hartnäckigen muskulären Verletzung leider weiterhin aus. Ante Bajic, der zuletzt ein sehr belebendes Element in unserem Spiel war, ist wegen einer Schambeinverletzung auch nicht mit dabei. Edrisa Lubega kommt direkt vom Länderspiel in Uganda in die Steiermark.
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"Für zahlreiche Mannschaften, wie zum Beispiel Steyr oder Amstetten ist es wie ein Volksfest, wenn wir in ihr Stadion kommen, vergleichbar mit einem Cup-Spiel."
Jetzt man schön auf dem Teppich bleiben, lieber Herr Weissenböck, gell? Steyr braucht Ried nicht, um bei jedem Spiel ein Volksfest zu haben - die Vorwärts ist selber ein Traditionsklub und hat Fans, die jedes Spiel ins eigene Stadion kommen, und auch zu Auswärtsspielen fahren (und dort oft mehr sind als die Heimzuschauer)!
Muss laskpedro ganz recht geben. Arrogant, anders kann man es nicht nennen. Bisserl mehr Respekt vor den Gegner wäre viel sportlicher!
Die SVR hat in der 2.Liga das beste Umfeld und ist der Zuschauer Bringer für den Rest der Liga. Ohne SVR wäre der Zuschauerschnitt in Liga 2 mehr als überschaubar. In Liga 2 jedes Heimspiel gute 3000 Zuschauer im Stadion das hat so mancher Buli Verein nicht!! Das ist Tatsache weder überheblich noch arrogant. Der sportliche Neuaufbau der SVR nimmt Gestalt an KM/JW/AKA/NW werden wieder zusammen geführt nur so kann es gehen. Zum heutigen Match in Lafnitz das ist wieder kein Selbstläufer bester Aufsteiger mit vielen Buli Profis die wissen auch wie es geht!
SV Lafnitz könnte heuer noch überraschen es gilt 95 Minuten volle Konzentration und alles raushauen.
ich wünsche den riedern viel erfolg ..aber selten so ein arrogantes interview gelesen .. gerade vorwärts hat mindestens so eine tradition und w ahrscheinlich auch nicht weniger fans ..hochmut kommt vor dem falll
"Aber die Teams kommen nach Ried, genießen die Atmosphäre in unserer Arena und haben hier nichts zu verlieren."
Sollen die Gegner in Ried am besten noch eine Geldspende machen vor lauter Dankbarkeit, dort antreten zu dürfen und die "Atmosphäre genießen" zu dürfen?
"für die anderen wie ein Volksfest"
Na, da selbstüberschätzen sich die Rieder aber gewaltig. Vielleicht liegt es daran, dass bei den Auswärtsgegnern grundsätzlich mehr los ist als daheim in Ried im halbvollen Stadion mitsamt klassischen Suderanten, die am liebsten auf den eigenen Verein hinpecken.
Vielleicht sollten Herr Muslic und TW auch erwähnen, dass die Leistungssteigerung der JW vor allem durch den Einsatz von Profispielern ermöglicht wurde, immerhin sind 16 der 27 Tore nicht von den Amateuren sondern von den Profis erzielt worden. Und natürlich wurden auch Profispieler in der Abwehr (Reifeltshammer/Lugonja) eingesetzt, somit relativiert sich diese "großartige" Leistungssteigerung - ich würde meinen, dass eher die Meisterschaft in der OÖ-Liga verfälscht wird zum Nachteil der Mannschaften, die nur Amateure einsetzen.