Mit der zweiten Luft zum Triumph
LINZ. Der Deutsche Simon Boch machte sich ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk.
Sein Tempomacher Evans Kiprono war bei Kilometer 28 nach getaner Arbeit schon enteilt und sah wie der Sieger des Linz-Marathons aus. Doch dann kam der in Läuferkreisen so gefürchtete "Mann mit dem Hammer" für den Kenianer und der Deutsche Simon Boch, eigentlich bereits abgehängt, spurtete mit der zweiten Luft im Finale doch noch einmal an seinem Trainingspartner vorbei. Der Regensburger, der morgen seinen 29. Geburtstag feiert, machte sich mit dem Sieg und der persönlichen Bestzeit von 2:09:25 Stunden selbst ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk.
"Ich sehe es mit einem lachenden und weinenden Auge", sagte Boch nach getaner Laufarbeit. Es war dies der erst zweite Sieg eines Europäers in Linz nach dem des Ukrainers Alexander Kuzin 2007. Aber bis zur Halbmarathon-Marke lag Boch auch voll auf Kurs, das Olympia-Limit für Paris 2024 zu unterbieten. Am Ende blieben die 2:08:10 außer Reichweite, als Trost gab es aber das Ticket für die Leichtathletik-WM in Budapest.
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Galerie ansehenDisqualifikation angedroht
Rund um das Spitzenfeld entbrannte in der ersten Rennhälfte eine Diskussion auf der Strecke. Staffelläufer Dominik Jandl hielt mit den schnellsten Langstrecklern Schritt, meinte sogar, am Spitzenfeld vorbeiziehen zu können.
Als zweiter Mann des Fitmacher-Quartetts darf er laut Reglement nicht in das Renngeschehen der Marathonspitze eingreifen. "Er darf nicht mit dem Spitzenfeld laufen, aber 50 Meter davor oder dahinter", sagte Jandls Teamkollege Niki Franzmair. So bestehe dann nicht die Gefahr, etwaige Bestzeiten könnten wegen nicht von Start weg laufender Tempomacher ihre offizielle Gültigkeit verlieren. Weidlinger glaubte offenbar nicht daran, dass Jandl vorbeiziehen kann.
Bei Jandl kam dem Ansuchen, sich zurückfallen zu lassen, nur zögerlich nach, erst lieferte sich der 25-Jährige eine Diskussion – bei wohlgemerkt rund 20 Stundenkilometern Renntempo. "Ich bin etwas sauer", sagte Rennleiter Günther Weidlinger, da er erst mit einer Disqualifikation drohen musste, ehe sich Jandl aus der Spitzengruppe zurückfallen ließ.
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Trost für Jandl und Co war dann der doch überraschende Sieg in 2:09:52 Stunden vor der von Österreichs Marathon-Topmann Peter Herzog zusammengestellten Hyundai-Staffel, der auch Valentin Pfeil und Kevin Kamenschak angehörten.
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Soll der Herr Weidlinger bitte für die Zukunft halt bessere Profis bestellen wenn die schnellsten Staffelläufer schneller sind! Es steht nirgends in der Ausschreibung geschrieben dass man dies nicht darf!
Herr Weidlinger hat noch während dem Rennen bei der Firma der Siegerstaffel angerufen und gefragt: "Was soll der Scheiß"!