Babsi Haas und der Abend der vergebenen Chancen
LINZ. Tennis: "Jährlich grüßt das Murmeltier" – Die Lokalmatadorin aus Weyer muss weiter auf ihren ersten Einzelsieg in Linz warten.
Die Tennis-Weltranglisten-147. Barbara Haas war über weite Strecken auf Augenhöhe mit der um 107 Plätze besser klassierten Linz-Siegerin von 2015, Anastasia Pawljutschenkowa (Rus), doch davon kann sich die 23-Jährige aus Weyer nach der 3:6, 3:6-Niederlage nichts kaufen. Auch bei ihrem fünften Antreten im Einzel-Hauptbewerb des Upper Austria Ladies kam in Runde eins das Aus. "Ja, man könnte schon sagen: Jährlich grüßt das Murmeltier", gestand Haas.
Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider. Es war ein Abend der vergebenen Möglichkeiten für Haas, die die Fans in der sehr gut gefüllten TipsArena mit rot-weiß-roten Fahnen und einem Transparent ("Vamos Babsi", salopp übersetzt "Gemma") empfangen hatten. "Ich war überrascht, wie viele Leute – und vor allem Kinder – wegen mir gekommen sind. Das ist schon cool", sollte Haas später sagen.
"Es tut mir wirklich leid"
Die Kulisse schien auch die Gegnerin zu beeindrucken. "Es war richtig was los. Es tut mir wirklich leid, dass ich eure Spielerin geschlagen habe", entschuldigte sich Pawljutschenkowa: "Haas hat mich gefordert." In der Tat. Acht Games waren über Einstand gegangen, sechs davon entschied die um fünf Jahre ältere Kontrahentin für sich. Haas wurde auch das Service (9 Doppelfehler, nur 47 Prozent der ersten Aufschläge im Feld) zum Verhängnis.
"Ja, es hätte anders laufen können. Das Resultat ist jetzt ein bisschen undankbar. Ich habe gesehen, was es zu verbessern gibt. Da gehört natürlich der Aufschlag dazu", erläuterte Haas.
Auch die Kollegen von OÖN-TV berichten in der aktuellen Sendung über dieses Thema:
Jelena Ostapenko, deren Hochrisikio-Spielstil dem Lotto-Motto "Alles ist möglich" gerecht wird, hat die erste Hürde in Linz übersprungen. Die 22-jährige Lettin, die 2017 die French Open in Paris gewonnen hatte, fertigte trotz Jetlags die deutsche Qualifikantin Tamara Korpatsch 6:1, 6:3 ab.
Ostapenko – ein absoluter Superstar in ihrer Heimat – ist auch wegen einer dreimonatigen Verletzungspause nur die Nummer 72 der Welt, sie war schon Fünfte.
In diese Richtung soll es wieder gehen. Mit neuer Trainerin. Die Französin Marion Bartoli, die 2012 in Wimbledon triumphiert hat, ist jetzt die Tempomacherin. "Ich glaube, dass ich ihr noch ein paar Extraprozent geben kann", sagte die 35-Jährige.
Youngster Coco Gauff scheint auf der Gugl die Gunst der Stunde zu nutzen. Die 15-Jährige, die eigentlich schon in der 2. Quali-Runde draußen gewesen war, hat als "Lucky Loser" das erste Viertelfinalticket gelöst. Die Amerikanerin profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe der Ukrainerin Kateryna Kozlova. "Es tut mir leid für meine Gegnerin, aber es freut mich auch, dass meine Reise in Linz weitergeht."
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Haas hatte nicht wirklich eine reelle Chance, zu gewinnen. Man hatte stets das Gefühl dass die Russin in den entscheidenen Momenten zulegen konnte.
Haas spielte phasenweise ganz lieb, nur bringt ihr ihre ganze Fitness und Beweglichkeit nichts, wenn sie so zahlreiche haarsträubende Fehler einbaut. Will sie weit unter die Top 100 kommen muss sie in der Lage sein, bei längeren Ballwechseln auch unter Druck zu bestehen. Aber das weiß sie selbst am besten. Sie muss es "nur" noch umsetzen.