Judo: Shamil Borchashvili als tragischer Held bei Welser Finalniederlage gegen Galaxy Wien.
Gmunden/Wels. „Es schmerzt im ersten Moment, aber ich bin unheimlich stolz.“ Manfred Dullinger, Judo-Trainer der Welser Judoka, musste nach der Final-Niederlage gegen Galaxy Tigers Wien kurz schlucken. In der knappsten Titelentscheidung der Final-Four-Geschichte hatte Multikraft Wels den Titelverteidiger in Gmunden mittels eines 7:7 in die erstmalig benötigten Stichkämpfe gezwungen.
Beim Ziehen der drei entscheidenden Begegnungen hatten die Messestädter allerdings Pech, wurden doch drei Partien ausgelost, die schon zuvor an die Wiener gegangen waren. Nach zwei Tigers-Siegen stand deren siebter Titel in Serie fest.
Borchashvili schlug Superstar
Dass Wels nach dem 9:5-Halbfinalsieg über Flachgau Serienmeister Galaxy überhaupt derartig fordern konnte, war unter anderem Shamil Borchashvili zu verdanken. Das 24-jährige Eigengewächs legte im ersten Finaldurchgang überraschend Saeid Mollaei unter dem tosenden Jubel der rund 1500 Fans auf die Matte. Dabei hatten die Wiener den iranischen Ex-Weltmeister eigens engagiert, um Borchashvili zu stoppen. Letzterer stellte sich nach seinem Sieg mit einer für Judo-Verhältnisse provokanten Jubelpose direkt vor Galaxy-Trainer Thomas Haasmann und die Wiener Fans. „Das habe ich nicht gerne gesehen“, raunzte sogar Wels-Coach Dullinger. Wie Borchashvili verriet, hatte er die Aktion sogar geplant. „Der Jubel war eine Botschaft an Galaxy: Ihr habt den Besten der Welt geholt, um mich zu schlagen – wen wollt ihr jetzt holen?“ Als wäre es Karma, schien die Antwort der zweite Durchgang zu geben. Unter anderem, weil sich der Welser Ungar Krisztian Toth die Zehe brach, musste Borchashvili im zweiten Durchgang eine Gewichtsklasse nach oben wechseln. Seine Niederlage dort gegen Studentenweltmeister Johannes Pacher verhinderte unter anderem den ersten Welser Titelgewinn seit 42 Jahren.
Neben Flachgau wurde auch Wimpassing Dritter, das sich überraschend aus der Bundesliga zurückziehen wird. Damit wäre auch Zweitliga-„Vize“ Kirchham aufstiegsberechtigt. „Zu 90 Prozent wollen wir nicht rauf“, sagte Trainer Bernhard Beiskammer. (pue)
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numquamretro(1.563 Kommentare)
am 12.11.2019 08:27
Bravo Welser, jetzt habt Ihr endlich den Müllviertlern den Rang abgelaufen. Ausgezeichnete Nachwuchsarbeit , Dank auch an das Trainerteam,Willi und Sabrina. Jetzt sollte halt in den schweren Gewichtsklassen etwas tun.
Bravo Welser, jetzt habt Ihr endlich den Müllviertlern den Rang abgelaufen. Ausgezeichnete Nachwuchsarbeit , Dank auch an das Trainerteam,Willi und Sabrina. Jetzt sollte halt in den schweren Gewichtsklassen etwas tun.