Die olympische Familie soll sich impfen lassen
TOKIO. IOC-Präsident Thomas Bach will die Sommerspiele 2021 in Tokio zum "Licht am Ende des Tunnels" machen
Es war ein Symbol für das olympische Durchhaltevermögen, als sich IOC-Präsident Thomas Bach und Japans Regierungschef Yoshihide Suga gestern Faust an Faust für die Weltöffentlichkeit ablichten ließen. Die auf 2021 verschobenen Sommerspiele in Tokio sollen unbedingt durchgeboxt werden. Eine umfassende Corona-Impfung von Athleten und Zuschauern, teils bezahlt vom IOC, soll dabei helfen.
Das IOC werde "große Anstrengungen" unternehmen, damit möglichst viele Teilnehmer und Fans vor der Reise nach Japan im nächsten Jahr gegen das Coronavirus geimpft sein werden, beteuerte Bach zum Auftakt seines Kurzbesuchs in Tokio am Montag. Eine Impfpflicht für die olympische Familie schloss der Deutsche allerdings aus. Die Sommerspiele von Tokio würden 2021 jedenfalls mehr sein als sportliche Bewerbe im Zeichen von "schneller, höher, weiter". "Zusammen können wir diese Olympischen Spiele und die olympische Flamme zu einem Licht am Ende des Tunnels machen", sagte Bach. Japans Regierungschef Suga sieht die Sache genauso. Er sei entschlossen, die Spiele im kommenden Jahr auszurichten, als "Beweis dafür, dass die Menschheit das Virus besiegt hat".
Hoffnung auf Impfstoff
Man wolle "so viele ausländische Teilnehmer wie möglich überzeugen", sich freiwillig impfen zu lassen, sagte der IOC-Chef bei seiner ersten Tokio-Reise seit dem Frühjahr. Die Kosten der Impfung für die Sportler werde das IOC in Zusammenarbeit mit den Nationalen Olympischen Komitees übernehmen, kündigte Bach an. Voraussetzung dafür sei, dass rechtzeitig ein Impfstoff breit verfügbar sei. In diesem Fall sei das IOC sicher, dass auch Zuschauer in den olympischen Arenen zugelassen werden und die Wettkämpfe in einer sicheren Umgebung stattfinden könnten.
Japan hatte kürzlich Baseball-Spiele mit teils bis zu 30.000 Zuschauern austragen lassen. Auch ein Gymnastik-Wettkampf mit 22 Athleten aus dem Ausland wurde abgehalten, der von mehreren Tausend Fans verfolgt worden war. Dass dies möglich gewesen sei, sei ein weiterer Grund, zuversichtlich zu sein, auch die Olympischen Spiele in neun Monaten sicher über die Bühne zu bringen, sagte Bach. Bis dahin werde man weitere Maßnahmen gegen das Coronavirus im "Werkzeugkasten" haben.