Dominic Thiem muss seinen Akku wieder aufladen
MELBOURNE. Die Australian Open haben physisch und mental sehr viel Kraft gekostet.
Heute Mittag wird Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem, der das Finale der Australian Open denkbar knapp in fünf Sätzen gegen Novak Djokovic verloren hat, in Wien-Schwechat erwartet. Der 26-jährige Lichtenwörther, der in der aktuellen Weltrangliste auf Platz vier – nur noch 85 Punkte hinter dem legendären Roger Federer (Sui) – steht, zog in einer Pressekonferenz Bilanz und gab einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben. Natürlich steckt der Stachel der Enttäuschung noch tief, doch der "Dominator" weiß, dass er auf dem richtigen Weg ist.
Kurze Auszeit
"Ich denke, dass ich mir nicht viel vorwerfen kann. Ich weiß, dass ich das Match in meine Richtung lenken hätte können. Gegen Djokovic muss man riskieren, ich würde die Bälle, die letztlich entschieden haben, genau so wieder spielen", sagte Thiem, der sich nach dem Medientermin eine kurze Auszeit nehmen wird, um die Batterien aufzuladen. Sein Turnierplan sieht als nächste Station das Sandplatz-Event der Kategorie 250 in Buenos Aires (nächste Woche) vor. Es bleibt abzuwarten, ob der Niederösterreicher wirklich antreten wird.
Denn Australien hat enorm viel Kraft gekostet. Nicht nur physisch. Thiem stand in Melbourne in seinen sieben Matches insgesamt 22 Stunden und 14 Minuten auf dem Court, dazu kam die Trennung von Kurzzeit-Coach Thomas Muster. Thiems Vater Wolfgang Thiem äußerte sich jetzt zum jähen Ende der Zusammenarbeit. Nach nur 17 Tagen war Schluss.
"Dominic hat gesagt, dass es nicht zusammenpasst. Muster hat natürlich viel Erfahrung. Aber für mich ist das Wichtigste, dass der Coach versteht, was der Spieler braucht, und nicht, dass der Coach eine Kopie von sich selbst machen will", erläuterte Wolfgang Thiem: "Dominic hat jetzt ein Umfeld, wo er der Chef ist. Er braucht jemanden, der ihm freien Raum gibt, damit er sein Spiel entwickeln kann. Er braucht Tipps, aber nur kleine Hinweise. Aber wenn man jemanden hat, der zu viel sagt, der zu sehr drinnen ist, dann funktioniert das nicht. Es hat nicht funktioniert – und damit war es das."
Für Djokovic hat gestern seine fünfte Phase und insgesamt 276. Woche an der Weltranglistenspitze begonnen. Hält er sich dort bis 20. April, würde er den US-Amerikaner Pete Sampras (286) als Nummer zwei in der Rekordliste ablösen, für das Überflügeln von Federer (310) muss der Serbe zumindest bis 5. Oktober warten. "Klar, das ist eines meiner größten Ziele", ließ der "Djoker" nach seinem Melbourne-Triumph hinsichtlich Federers Bestmarke wissen. Dennis Novak bewegt sich in niedrigeren Sphären, als Nummer 93 der Welt ist er aber so gut wie noch nie.
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Mich würde interessieren, wie es zur Coaching-Verbindung mit Muster gekommen ist.
Eine Anzeige in den Melbourne Bezirksblättern?