Egle-Geschwister holten in Igls Weltcup-Heimsiege
IGLS. Die Geschwister Egle haben am Samstag ihrem Heim-Rodel-Weltcup in Innsbruck-Igls den Stempel aufgedrückt.
Madeleine Egle gewann überlegen mit 0,24 Sekunden Vorsprung auf die Deutsche Julia Taubitz. Einzel-Weltmeisterin Lisa Schulte wurde Dritte. Bereits zuvor hatten Selina Egle/Lara Kipp im Doppelsitzer triumphiert. Inklusive Platz drei von Thomas Steu/Wolfgang Kindl gab es vier Podestplätze für den ÖRV.
Österreichs Team bot somit auch auf der um 200 m verlängerten Bahn in Igls eine starke Leistung wie auch schon in den vorangegangenen beiden Jahren. Für Madeleine Egle, die nach drei verpassten Dopingtests schon über ein Jahr wegen einer möglichen Sperre in der Schwebe hängt, ist es auch für die Psyche ein großer Erfolg. "Ich hätte mir echt nicht gedacht, nach der ganzen Vorbereitung, dass es doch wieder in Innsbruck funktioniert. Es ist voll cool, dass der Speed wieder da ist", sagte Egle im ORF-Interview.
13. Weltcupsieg für Madeleine Egle
Es war ihr 13. Weltcupsieg, der fünfte in Igls. Als Grund für den Sieg sah sie "eine Supermaterialabstimmung". "Es war auch vom Start her sehr gut, auch die Läufe waren ganz okay." Über den Schwestern-Doppelsieg in Igls meinte sie: "Jetzt können wir beide gemeinsam fröhlich sein und keiner muss den anderen trösten." Schulte war nach ihrem zweiten dritten Platz in dieser Saison "megahappy": "Der (zweite) Lauf war noch einmal richtig gut. Ich glaube, ich habe jetzt ein Alter erreicht, wo ich schon viele Läufe auf den meisten Bahnen habe. Das hilft mir schon."
Die Rodel-Weltmeisterinnen Egle/Kipp hatten zuvor in 1:33,499 Min. die Deutschen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal um 0,351 Sek. auf Platz zwei verwiesen. Für Egle/Kipp war es der achte Weltcupsieg, der dritte in Igls. 2023 waren sie in Igls nach Halbzeitführung mit einem Kapitalfehler nur Neunte geworden. "Heuer haben die Nerven gehalten, es hat alles zusammengepasst", erläuterte Selina Egle. Die zwischen den Läufen am Rücken behandelte Kipp konnte auch wieder lachen: "Es ist mir am Dienstag im Krafttraining ein bisserl in den Rücken eingeschossen."
Kipp ortet besseres Rodel-Erlebnis
Letztere fand auch den um 200 m nach oben verlegten neuen Doppelsitzerstart gut. "Vom Feeling her war es super. Vor allem die oberen Kurven hat man ein bisserl mehr Druck und Höhe. Es fühlt sich mehr nach Rodeln an. Ich bin sehr froh, dass der Start nach oben verlegt worden ist", sagte Kipp. Das Weltmeister-Duo hat sich damit auch für den etwas missglückten Start in Lillehammer mit Rang sechs rehabilitiert.
Im Männer-Doppelsitzer retteten Thomas Steu und Wolfgang Kindl im zweiten Lauf nach einem Fehler noch den dritten Rang und damit ihren zweiten Saison-Podestplatz. Die nach dem ersten Heat viertplatzierten Yannick Müller/Armin Frauscher waren ebenfalls nicht fehlerfrei und wurden Fünfte.
Mehrere Stürze auf verlängerter Bahn
Nicht ganz so glimpflich verlief ein Fahrfehler der rot-weiß-roten Weltmeister Juri Gatt/Ricardo Schöpf. Das Duo stürzte auf dem Weg zu einer neuen Bestzeit im ersten Lauf auf der Einfahrt ins erste Labyrinth. Einen Zwischenfall gab es auch für das US-amerikanische Duo Dana William Kellogg/Frank Ike. Kellogg kugelte sich bereits beim Start die Schulter aus und die beiden mussten die Rodel absichtlich kippen lassen.