"Irgendwann wird es sich lohnen"
LINZ. Tennis: Acht ehemalige Weltranglistenerste haben das Upper Austria Ladies in Linz gewonnen. Für Barbara Haas, die im Doppel-Semifinale steht, gestaltet sich der Weg steinig.
Lindsay Davenport (2000, 2001), Justine Henin (2002), Amelie Mauresmo (2004), Maria Scharapowa (2006), Ana Ivanovic (2008, 2010), Victoria Asarenka (2012), Angelique Kerber (2013), Karolina Plisková (2014) – nicht weniger als acht Spielerinnen, die auf den Thron der Tennis-Weltrangliste geklettert sind, zieren die Ehrentafel des Upper Austria Ladies in Linz. Das mit einer Dotation von 250.000 US-Dollar verhältnismäßig kleine Turnier hat nicht nur große Tradition (29. Auflage), sondern auch Herz und Klasse. Heuer wird es definitiv eine neue Siegerin geben, das Event in der TipsArena geht mit dem heutigen Semifinaltag (ab 14 Uhr) in seine heiße Phase.
"Es ist brutal"
Mit Barbara Haas, der einige Kollegen aus der Energie-AG-Sportfamilie – etwa Kanutin Viki Schwarz – die Daumen drücken, ist auch eine Lokalmatadorin beim "Showdown" mit von der Partie. Die 23-Jährige aus Weyer steht mit Partnerin Xenia Knoll (Sui) im Doppel-Semifinale (gegen Gauff/McNally), von Millionengagen, wie sie die oben Genannten kassiert haben, kann bei der Weltranglisten-147. aber keine Rede sein.
"Mein Tennisleben ist kostspielig, bber irgendwann wird es sich lohnen", betont Haas, die in Linz bis dato 3079 Euro brutto verdient hat. Anstehende Reisen nach Dubai, wo Babsi Anfang Dezember aufschlagen wird, und nach Australien verschlingen aber ein Vielfaches. Für jene, die noch nicht den Durchbruch geschafft haben, ist es ein Knochenjob. Viele verschwinden abseits des Rampenlichts von der Bildfläche. Barbara Schett, seit 14 Jahren Linzer Turnierbotschafterin, weiß um die Härte des Business: "Es ist brutal und nicht frei von Existenzängsten", sagt die ehemalige Nummer sieben der Welt: "Ich bewundere Babsi Haas, dass sie nicht aufgibt und weiterkämpft. Sie kann es sicher in die Top 100 schaffen."
Dort taucht am Montag erstmals die 15-jährige Coco Gauff auf. Die Senkrechtstarterin aus den USA hat in Linz auch das Einzel-Semifinale erreicht. Und zwar mit einem 7:6 (1), 6:4-Sieg über die topgesetzte Weltranglistenachte Kiki Bertens (Ned). Respekt.
Mats Wilander musste schweren Herzens absagen
Eigentlich hätte der ehemalige Weltranglistenerste Mats Wilander, der in seiner illustren Karriere 33 ATP-Titel – darunter sieben bei Grand-Slam-Turnieren – gewonnen hat, zum zweiten Mal nach 2017 dem Upper Austria Ladies in Linz als Stargast die Ehre geben sollen. Doch gestern sagte der 55-jährige Schwede, der mit Barbara Schett das Eurosport-Format „Game, Schett & Mats“ moderiert, schweren Herzens ab. Wilander muss sich einer Knieoperation unterziehen und deshalb auch den für heute geplanten Talk im OÖN-Forum ausfallen lassen. „Es tut mir leid, ich wäre sehr gerne gekommen“, sagte der Skandinavier, der ein großer Fan des Damen-Tennis ist.
„Es gibt eine unglaubliche Dichte. Für viele Spielerinnen gilt: Jede kann jede zu jeder Zeit schlagen. Es ist schwierig, eine Turniersiegerin zu tippen. Das macht es so aufregend“, erläuterte Wilander.
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