Tennis: Thiem nach Dreisatzsieg gegen Raonic im Paris-Achtelfinale
PARIS. Harter Arbeitstag für Dominic Thiem: Der 26-jährige Wien-Triumphator rang am Mittwoch den Kanadier Milos Raonic 7:6(5),5:7,6:4 in knapp drei Stunden nieder.
Mit seinem sechsten Sieg in Folge ist Dominic Thiem am Mittwoch ins Achtelfinale des Pariser Masters-1000-Tennisturniers eingezogen. Bei seinem 7:6(5),5:7,6:4 gegen den Kanadier Milos Raonic agierte der Wien-Sieger äußerst souverän, obwohl er sich zehn Breakbällen gegenübersah. Doch Thiem wehrte bis auf einen alle ab, nutzte eine seiner wenigen Breakchancen in Satz drei zum entscheidenden 5:4.
Mit diesem Erfolg stellte der Weltranglisten-Fünfte im Head-to-Head mit Raonic auf 2:2, wobei der Niederösterreicher nun heuer die jüngsten beiden Duelle gewonnen hat. Die anderen beiden datieren aus dem Jahr 2016. Der Achtelfinalgegner von Dominic Thiem am Donnerstag heißt Grigor Dimitrow. Der 28-jährige Bulgare besiegte den Belgier David Goffin 7:5,6:3. Der frühere Weltranglisten-Dritte Dimitrow ist im aktuellen Ranking die Nummer 27.
Dass ein negatives Head-to-Head Thiem derzeit nicht in die Außenseiterrolle rückt oder ihn aus der Bahn wirft, hat der 26-Jährige zum Auftakt seines sechsten Antretens beim Hallen-Turnier in der französischen Hauptstadt erneut bewiesen. Schon in der vergangenen Woche beim Erste Bank Open gegen Jo-Wilfried Tsonga (FRA/0:2) und Fernando Verdasco (ESP/0:4) hatte es vor den jüngsten Duellen nicht gut ausgesehen, letztlich hieß der Sieger aber immer Thiem.
Effizienz und Souveränität
Das den Lichtenwörther Ehrenbürger auszeichnende Selbstvertrauen war auch gegen Raonic zu sehen, der Kandidat für "Österreichs Sportler des Jahres" 2019 hat den Schwung vom Heimturnier mitgenommen. Zwar sah er sich in einem von guten Aufschlägen dominierten Match insgesamt zehn Breakbällen gegenüber, doch nur eine dieser Chancen nutzte Raonic. Dadurch ging das Match in einen dritten Satz, Thiem allerdings ist heuer bei Erfolgen in Entscheidungssätzen der beste Spieler auf der Tour.
Das bestätigte er im über 2:38 Stunden gegangenen Match gegen Raonic. Seine überhaupt ersten drei Breakmöglichkeiten hatte Thiem im Entscheidungsdurchgang noch ungenutzt gelassen, bei 4:4 schlug er auch mit dem Glück eines Rahmentreffers aber zu. Im Game darauf servierte der Gewinner von 16 ATP-Turnieren anstandslos aus. Qualität hatte er auch in Satz eins gezeigt, als er nach fünf abgewehrten Breakbällen im Tiebreak einen 1:3-Rückstand mit fünf Punkten in Folge entscheidend gedreht hatte.
"Aufschlagsmonster" Raonic mit 30 Assen
Thiem schien die Partie immer im Griff zu haben, auch wenn er gegen den starken Aufschläger von Weltranglisten-Position 32 mehrmals gegen einen Game-Verlust servierte. Bei 4:4 im zweiten Durchgang hätte der 26-Jährige den Sack zumachen können, drei Chancen darauf machte aber da Raonic zunichte. Der 28-Jährige servierte nicht weniger als 30 Asse, fabrizierte aber auch sieben Doppelfehler. Thiem hielt sich da mit 4 bzw. 2 jeweils eher zurück, überzeugte jedenfalls grundsätzlich beim Service.
Auch wenn Thiem vor der Partie angemerkt hatte, dass er in Hinblick auf die ATP-Finals ab Ende nächster Woche in London den Pariser Event eher nur mitnimmt, scheint der Vorjahres-Halbfinalist motiviert, wieder tiefer ins Turnier vorzudringen. Er machte zwar sechs Punkte weniger als Raonic, letztlich aber die wichtigeren. Nur 14 unerzwungene Fehler bei 35 gespielten Games sind ein Zeichen von spielerischer Güte. Um aber im Ranking auf Nummer vier vorzukommen, muss Thiem den Titel holen.
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Thiem ist derzeit in einer sehr guten Verfassung.
Besonders im mentalen Bereich scheint er erhebliche Fortschritte gemacht zu haben.
Da hast du recht ! Weiter so, dann bist du heuer oder Anfang nächsten Jahres die Nummer 3!