London ist ein heißes Pflaster
Impressionen aus der britischen Metropole: Warum es Raucher schwer haben und wie ein italienischer Reporter aus der Rolle fiel
Man kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass London zu den eher günstigen Metropolen auf dem Erdball gehört. Für manche kann dieses teure Pflaster aber kostspieliger werden, als ursprünglich angenommen. Gelegentlich fallen Sonderausgaben an - vor allem für Raucher, die sich nicht vorschriftsgemäß verhalten. So ein Ausrutscher ist einem Journalisten-Kollegen zum Verhängnis geworden. Der Herr - nennen wir ihn einmal - XY hat sich nach längerer U-Bahn-Fahrt außerhalb der Station North Greenwich eine Tschick angezündet. So weit, so gut (oder schlecht). Als der XY den Glimmstengel auf dem Boden entsorgte, war Schluss mit lustig. Die gewissenhafte Politesse hat ihn zur Rede gestellt und ihm einen Strafzettel in die Hand gedrückt, weil er die Zigarette ordentlich in einer dafür vorgesehenen Box entsorgen hätte sollen. Bei Umweltverschmutzung kennen die Engländer keinen Spaß.
Jetzt muss der XY binnen einer gewissen Frist 100 Pfund überweisen. Lässt er sich Zeit, kann der Betrag sukzessive ansteigen. Bleibt er die Summe schuldig, wird er zwar nicht in den Kerker geworfen, sie hetzen ihm aber den Exekutor (oder sonst einen Gerichtsmenschen) auf den Hals, um dann 2500 Pfund einzutreiben. Das ist ganz schön happig. Der Hinweis auf Unkenntnis, weil aus dem Ausland kommend, nützt da gar nichts. Die Sanktionen werden gnadenlos verhängt.
Der XY hat ziemlich verschnupft reagiert. Das kann auch am englischen Wetter liegen. Es ist einmal grundsätzlich nicht sonderlich warm, atypisch für November geben sich aber vereinzelte Sonnenstrahlen und Regenschauer die Klinke in die Hand. Es variiert also - auch innerhalb der imposanten O2-Arena, wo gerade die ATP-Finals der acht besten Tennisspieler dieser Saison über die Bühne gehen. Österreichs Star Dominic Thiem ist einer der Leidtragenden diverser Klimazonen. Der Weltranglistenfünfte hat es hier schon oft kalt-warm bekommen. Einmal ist eingeheizt, dann pfeift wieder der Wind durch.
Auf Konfrontationskurs mit der Nummer eins der Welt
Und wenn man dann womöglich noch mit blöden Fragen konfrontiert wird, hört sich der Spaß endgültig auf. Rafael Nadal, die Nummer eins der Welt, kann ein Lied davon singen. Der legendäre italienische Reporter Ubaldo Scanagatta hat sich in einen Teufelskreis geredet. Er wollte sinngemäß vom zwölffachen French-Open-Sieger wissen, ob seine Schläge deshalb so kurz geraten, weil er gerade seine Langzeitfreundin Xisca geheiratet hat. Nadal war richtig angefressen: „Es spielt doch wirklich keine Rolle, ob ich jetzt einen Ring am Finger trage. Das ist Bullshit.“ Dieser Mister Scanagatta hat schon öfter Aufsehen erregt. Einst schlief er während einer Nadal-Pressekonferenz ein, Novak Djokovic äffte den Ubaldo einmal nach und zog seine Worte in einer englisch-italienischen Mixtur demonstrativ in die Länge.
Mittlerweile ist Herr Scanagatta abgereist. Er wäre länger geblieben, aber da hat sein italienischer Landsmann Matteo Berrettini nicht mitgespielt. Der junge Römer gewann zwar gegen Dominic Thiem 7:6, 6:3, schied aber aus. Unerwartete Kosten, etwa bei einem Polizeieinsatz, sind damit nicht mehr zu erwarten. Wobei: Ich habe weder Ubaldo noch Matteo rauchen gesehen.
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Zu hundert Prozent richtig. Die Herrschaften, die immer noch nicht kapiert haben dass 3/4 der Bevölkerung den bestialischen stinkenden, krankmachenden Gestank der Glimmstängel und die Millionen weggeworfen Kippen abgrundtief zum Kotzen finden verstehen leider keine andere Sprache!