Peer/Pickl schossen sich bei den Europaspielen zu Silber
MINSK. Nach Bronze im Rad- und Judo-Lager haben am Dienstag die Schützen mit Silber die dritte österreichische Medaille bei den Europaspielen in Minsk geholt.
Franziska Peer und Bernhard Pickl kämpften sich im Mixed-Bewerb 50 m Kleinkaliber liegend bis ins Zweier-Finale vor, in dem Gold an die starken Schweizer Nina Christen/Jan Lochbihler ging. Auf dem Weg in die Entscheidung agierte auch das ÖSB-Duo stark.
"Nicht zu glauben: So gut habe ich überhaupt noch nie liegend geschossen. Sensationell!", jubelte Pickl danach erleichtert. "Wie schön ist das", konnte Peer den Erfolg vorerst noch gar nicht realisieren. ÖSB-Sportkoordinatorin Margit Melmer beeindruckte vor allem der Sieg gegen die Russen: "Das kann sich wirklich sehen lassen. Russland auf diesem Niveau zu schlagen, ist alles andere als selbstverständlich." Sie sah darin eine Motivation für andere, nun olympische Mixed-Bewerbe.
Das rot-weiß-rote Gespann kam in der Qualifikation, in der je Aktiven 20 Schuss zu absolvieren waren, mit 412,5 Ringen auf Rang fünf. Olivia Hofmann/Alexander Schmirl als zweites vom ÖOC gestelltes Paar schied mit 410,9 Ringen und Rang 16 um 1,1 Ringe aus. Peer/Pickl setzten sich im Semifinale gegen die Schweizer Petra Lustenberger/Christoph Dürr an mit 204,1 zu 202,5 Ringen, zogen als Drittplatzierte ins Semifinale ein. Dieses wurde bis zur Entscheidung dreistufig ausgetragen.
Im Shoot-off
Im Vierer-Vergleich schied nach jeweils zehn Schüssen je Aktiven das schwächste Team aus, Peer/Pickl entschieden diese Runde mit 208,1 Ringen für sich. Die Deutschen Isabelle Straub/Maximilian Dallinger blieben auf der Strecke. Im Kampf "gegen Bronze" kamen die Österreicher wie auch Polina Koroschewa/Kirill Grigorian auf 208,3 Ringe, die Russen verloren das Shoot-off. In der Gold-Entscheidung waren Christen/Lochbihler dann schließlich bei 209,5 zu 206,6 nicht zu biegen.
Pickl räumte ein, dass es kein leichter Weg auf das Podest war. "Die Qualifikation war hart. Zum einen waren die Windverhältnisse extrem schwierig und zum anderen die vorgegebene Zeit knapp", sagte der 28-jährige Niederösterreicher und lobte seine 32-jährige Tiroler Partnerin. "Franzi hatte das super im Griff. Bei mir ist es ganz solide gelaufen. Im Finale (ab der Runde der Top 4, Anm.) konnten wir uns dann von Runde zu Runde steigern und waren damit extrem stark."
Die übrigen ÖOC-Medaillen bei diesen Titelkämpfen hatten jeweils in Bronze am Sonntag Daniel Auer im Rad-Straßenrennen und Judoka Stephan Hegyi in der Klasse über 100 kg geholt.