"Gebügelte" Streif: "Das Tempo darf nicht aus dem Ruder laufen"
KITZBÜHEL. FIS-Renndirektor Hannes Trinkl freut sich in Kitzbühel über perfekte Bedingungen
Es klingt grotesk, aber so ist es einmal in Zeiten wie diesen: Dass sich der Winter heuer in Kitzbühel noch nicht in Form von Neuschneemassen bemerkbar gemacht hat, erwies sich für die Organisatoren der 80. Hahnenkammrennen als Glücksfall. Mit rund 90.000 Kubikmeter Kunstschnee konnte man die berühmt-berüchtigte Streif, auf der morgen das erste Training stattfinden wird, geradezu perfekt präparieren. Ex-Abfahrts-Weltmeister und FIS-Renndirektor Hannes Trinkl zeigte sich gestern im Gespräch mit den OÖNachrichten von den Verhältnissen angetan: "Mit Naturschnee hätte man die Piste nie so gut herrichten können. Die Streif ist super in Schuss."
Normalerweise gilt Trinkl als ein Verfechter für eine unruhige Strecken-Präparierung, die erstens spektakuläre Rennen garantiert und zweitens die Geschwindigkeit einbremst. In Kitzbühel gelten andere Kriterien. Vor allem der selektive obere Teil der Streif mit der Mausefalle und der haarigen Steilhang-Ausfahrt wurde heuer "glattgebügelt", um die Fahrer bei ihrer Suche nach der Ideallinie nicht noch mehr ins Dilemma zu stürzen. Auf dem Oberhausberg hat man außerdem im Vergleich zu den Vorjahren eine etwas rundere, langsamere Linienführung ausgeflaggt. Trinkl: "Aufgrund der Präparierung mit Kunstschnee erwarten wir sehr schnelle Verhältnisse. Das Tempo darf nicht aus dem Ruder laufen."
Mit den Arbeiten auf der Streif haben die Kitzbüheler übrigens schon am 9. November des Vorjahres begonnen. 85 Schneekanonen waren dabei rund 13.500 Stunden im Einsatz. Frau Holle frisst da wohl der Neid ...
Das Wetter sollte mitspielen
Die Schneefälle vom Wochenende haben den Kitzbühelern wenig Arbeit bereitet, die Streif konnte schnell vom "störenden" Naturschnee befreit werden. Rennleiter Mario Mittermayer-Weinhandl freut sich derzeit auch über die Prognosen der Meteorologen. "Es schaut gut aus, das einzige Problem könnte ein massiver Föhneinbruch sein, der ist aber nicht angekündigt", sagt der ehemalige Trainer des deutschen Skiverbandes. Für die nächsten Tage ist in Kitzbühel Postkartenwetter vorhergesagt, ausgerechnet am Samstag, an dem die Hahnenkamm-Abfahrt stattfinden soll, könnte eine kleine Schlechtwetterfront die Spaßbremse sein.
Auch vor einem Jahr hatte es in Kitzbühel eine günstige Wetterprognose gegeben, erst unter der Woche trübten sich die Aussichten im wahrsten Sinne ein. Neuschnee und Wind wirbelten das Programm gehörig durcheinander. Die Abfahrt wurde auf den Freitag vorverlegt, am Samstag fand der Slalom statt, am Sonntag der Super-G.
Die Kitzbühel-Woche
- Mittwoch: Juniors-Rennen (10 Uhr/13 Uhr; Ganslern; 1. Abfahrtstraining (11.30 Uhr)
- Donnerstag: 2. Abfahrtstraining (11.30 Uhr, live ORF 1)
- Freitag: Super-G (11.30 Uhr), Siegerehrung (18.30 Uhr)
- Samstag: Abfahrt (11.30 Uhr), Kitz-Charity-Trophy (14 Uhr), Siegerehrung (18.30 Uhr)
- Sonntag: Slalom (10.30 Uhr/13.30 Uhr):
- Eintrittspreise: ab 20 (Super-G), 25 (Slalom) und 30 Euro (Abfahrt); Tribünen-Tickets ab 180 Euro (Super-G), 220 Euro (Slalom) und 320 Euro (Abfahrt)
- Das Preisgeld: Mit einer Gesamtdotation von 750.000 Euro zahlt man in Kitzbühel mit Abstand das höchste Preisgeld im Weltcup. Abfahrt- und Slalom-Sieger bekommen jeweils 100.000 Euro, der Super-G-Sieg ist 68.500 Euro wert.
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Die Streif - warum wird da so ein Theater gemacht - was soll da spezieller sein als auf anderen Abfahrtspisten... 150 km/h fahren die ja zB auch in Wengen...
Vollständig mit Kunstschnee präpariert....und darauf ist man wahrscheinlich sogar noch stolz 😠. DAS ist richtiger Raubbau an der Umwelt....da sind die paar hunderttausend SUV's auf denen immer herumgedroschen wird, ja fast schon “umweltfrendlich“. Und als nächstes spreng ma dann noch gleich einen Bergkamm weg...damit dann noch mehr Kunstschnee benötigt wird. Tztzttz