Marcel Hirschers "Thronfolger" sind blendend in Form
FLACHAU. Flachau: Nach dem Premierensieg von Feller wurde Schwarz gestern Zweiter im Slalom.
Es war das Wochenende der (Slalom-)Premierensieger in der Flachau. Einen Tag nach Manuel Feller schlug Sebastian Foss-Solevaag die Stunde, der 29-jährige Norweger triumphierte mit zweimaliger Laufbestzeit 76 Hundertstel vor dem Kärntner Marco Schwarz, der sich das rote Trikot des Führenden in der Disziplinenwertung zurückholte. Und zwar vor Feller, der gestern mit einem Schnitzer im "Finale" das nächste Top-Resultat vergab.
Der Tiroler war in extreme Schieflage geraten und nur mit Mühe zum nächsten Tor gekommen. "Heute hat es halt leider nicht sein sollen. Ich werde versuchen, mich weiter zu verbessern", sagte der Familienvater. An der Grundgeschwindigkeit mangelt es dem 28-Jährigen nicht. Trotz seines halben Stehers schien er als 17. im Klassement auf.
Bildergalerie: Erster Slalom-Sieg: Feller macht sich zum "Märchenprinz"
Galerie ansehenDen Triumph vom Vortag wird ihm niemand nehmen können. "Das war mein größter Erfolg. Ich war wegen der Vorgeschichte bei keinem Rennen so nervös wie hier im ersten Durchgang. Die Medien haben mir viel Druck auferlegt. Ich habe schon die Schlagzeilen gesehen, wenn ich beim zweiten Tor einfädle", gestand Feller, der vor dem Wochenende die Hermann-Maier-Weltcupstrecke als "Märchenwiese" bezeichnet hatte. Weil es eben deutlich selektivere Kurse im Zirkus gibt als jenen im Salzburger Land. Flachau war für die Slalom-Klassiker in Wengen und Kitzbühel eingesprungen.
"Er ist genial gefahren"
"Jetzt ist Manu der Märchenprinz", lächelte ÖSV-Sportdirektor Toni Giger. Auch Ex-Champion Marcel Hirscher fand beim Audi-Talk starke Worte für Feller: "Er ist genial gefahren – das Zuschauen hat echt Spaß gemacht", sagte der 31-jährige achtfache Gesamt-Weltcup-Triumphator, der sich um die ÖSV-Techniker-Equipe keine Sorgen macht: "Es ist schön zu sehen, dass jetzt alle voll da sind. Sie wissen genau, wie schnell sie sind, haben Vertrauen ins Skifahren, ins Können, ins Setup", sagte Hirscher.
Das Team ist kompakt, stark, harmonisch. Und wenn einer auslässt (wie Feller gestern), ist der nächste Gigant zur Stelle. Adelboden-Sieger Schwarz fuhr zum vierten Mal in Folge auf das Stockerl. Mit Fabio Gstrein (5.) gibt es den nächsten Aspiranten.
Feller wird übrigens von seinem 41.000-Euro-Siegerscheck nicht viel übrig bleiben. "Ich habe vor einigen Jahren einen 30er verpasst und deshalb versprochen, sollte ich jemals einen Weltcupsieg machen, zahle ich zehn Flüge nach Bangkok und zurück. Das wird jetzt also teuer", plauderte Feller aus dem Nähkästchen.
Hahnenkammrennen bestätigt
Gestern gab es grünes Licht für die 81. Hahnenkammrennen in Kitzbühel. Für Freitag und Samstag sind Abfahrten auf der legendären Streif angesetzt, am Sonntag steigt der Super-G. Tirols Landeshauptmann Günther Platter sieht die Sicherheit gewährleistet: "Es wurden Bevölkerungstests im Bezirk Kitzbühel gemacht, die keinen Verdacht auf weitere Fälle der Virus-Mutation erbracht haben. Derzeit liegt nur für eine Person dieser Verdacht vor, wo es aber keinen Zusammenhang mit dem britischen Cluster in Jochberg gibt."
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Marcel Hirschers "Thronfolger" sind weit und breit nicht in Sicht! Diese Zufallssieger sind keine Nachfolger! Hirscher würde Ihnen womöglich jetzt noch davon fahren!