Alle Österreicher für Neujahrsspringen qualifiziert
GARMISCH-PARTENKIRCHEN. Alle angetretenen Österreicher haben eine erfolgreiche Qualifikation für das Neujahrsspringen im Rahmen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen absolviert.
Stefan Kraft beschloss das Jahr 2019 erkrankt und als Siebenter der Vorausscheidung. Den Sieg holte sich bei fairen Windbedingungen der Deutsche Karl Geiger vor dem Tiroler Philipp Aschenwald, der die Tagesbestweite von 140 m stand.
Der Tournee-Führende Ryoyu Kobayashi aus Japan wurde wie Peter Prevc (SLO) Dritter, es folgte der immer besser in Form kommende, dreifache Weltmeister Markus Eisenbichler (GER). Geiger, der zum Auftakt in Oberstdorf Rang zwei belegt hatte, befeuerte indes die deutschen Tourneeträume erneut. Für seinen 139-m-Flug kassierte er eine Prämie von 5.000 Euro.
Michael Hayböck (16.) und Jan Hörl (22.) gelangen auf der Großen Olympiaschanze ordentliche Resultate. Daniel Huber, der zuletzt noch die Qualifikation verpasst hatte, erreichte als 19. ohne Probleme eines der 50 begehrten Tickets. Auch Clemens Leitner (42.) und Gregor Schlierenzauer (44.) schafften die Qualifikation. Wie es der Zufall will, treffen Schlierenzauer und Kraft erneut im K.o.-Duell-System der Tournee aufeinander.
Kraft zeigte auch auf der zweiten Tournee-Station eine starke Qualifikation (137 m). Der 26-jährige Salzburger, der zum Auftakt Vierter geworden war, war mit Schnupfen und Halsweh aufgewacht. Der Gesundheitszustand seines Spitzenspringers besorgte ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder aber nicht. "Beim Skispringen macht es nicht unbedingt extrem viel aus, wenn man angeschlagen ist. Wenn man zu viel Fieber hat, wird es schwierig, aber das ist beim Krafti nicht der Fall."
Kraft selbst fühlt sich auch auf dem Weg der Besserung, vor der naturgemäß kurzen Silvesterparty wird noch ein Gesundheitsschläfchen eingelegt. Der 5-Punkte-Abstand auf die Spitze störte ihn nicht. "Der Tag an der Schanze war sehr gut, der macht mich glücklich. Gute, solide Sprünge und knapp hinter dem Ersten - sicher viel wert", sagte Kraft, der den zweiten Trainingssprung "zum Kräftesparen" ausgelassen hatte.
Überflügelt wurde er teamintern von Aschenwald, der die Bestweite setzte und am Dienstag nach eigenem Bekunden die Topfavoriten ärgern will. "Ich zähle den zu den paar besten Sprüngen dazu, die ich in diesem Jahr gemacht habe", meinte der Sechste von Oberstdorf. "Das fühlt sich hier richtig lässig an." Neujahrsvorsätze habe er noch nie verfasst, so der 24-Jährige, Neujahrswünsche habe er hingegen viele. "Den ersten Weltcupsieg feiern", gehört dazu.
Möglicherweise auf der Olympia-Schanze von Garmisch, die in den vergangenen zwei Jahren aber zur ÖSV-Problemschanze avancierte. 2019 war Huber als 15. der Beste, 2018 Schlierenzauer als 19. Von den vier Tournee-Bakken liegt dieser auch Ex-Weltmeister Kraft am wenigsten. Nach missglückten Sprüngen und verlorenen K.o.-Duellen mit den Außenseitern Constantin Schmid (GER/2019) und Ziga Jelar (SLO/2018) scheiterte er zuletzt zweimal im ersten Durchgang.
Den bisher letzten der insgesamt 14 österreichischen Tagessiege in Garmisch feierte der spätere Tournee-Sieger Thomas Diethart 2014. Zuletzt das Podest erreicht hat Kraft als Dritter 2017, ÖSV-Rekordsieger ist Schlierenzauer, der hier schon dreimal (2008, 10, 12) triumphiert hat. Auch der derzeitige Cheftrainer Andreas Felder ist ein Garmisch-Sieger (1991,1992).
Jacqueline Seifriedsberger: Olympia 2026 als springender Punkt
Schanzenrekord und 15. Sieg für Eva Pinkelnig
Ryoyu Kobayashi lebt den Traum vom 300-Meter-Flug
Skifliegen: Huber gewann in Planica Weltcup-Kugel
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Auch ich habe mich qualifiziert und werde als echter Patriot natürlich auch teilnehmen (am Fernseher und in sportlicher Montur)!