Enttäuschend - ÖSV hat sogar das Minimalziel verfehlt
Es reichte nicht einmal für einen Tournee-Stockerplatz – auch weil man intern seit 2010 viel versäumt hat. Gastkommentar von Alexander Pointner.
Herzlichen Glückwunsch an Tourneesieger Dawid Kubacki, der als einer der stärksten Abspringer im Feld nun auch Fliegerqualitäten unter Beweis gestellt hat! Mit dem ÖSV-Team hatte der Skisprung-Gott, der von den Kommentatoren eines heimischen TV-Senders so oft beschworen wurde, kein Einsehen. Das Minimalziel, ein Stockerlplatz, wurde verfehlt. Enttäuschend!
Dabei gab es nach dem Probedurchgang noch die kleine Hoffnung, dass ausgerechnet Michael Hayböck, der seiner Form seit Jahren hinterherspringt, in Bischofshofen überzeugen könnte. Doch an seinem Beispiel sieht man gut, dass es zu wenig ist, auf die idealen Voraussetzungen zu warten: Auch auf seiner Lieblingsschanze konnte Hayböck unter Druck und mit wenig Anlauf seine Leistung nicht abrufen. Stattdessen zeigte der Kirchberg-Theninger sein gewohntes Fehlerbild, das offenbar niemand zum Positiven verändern kann. Dabei stand Hayböck nach seinem Junioren-Weltmeistertitel 2010 die Skisprungwelt offen.
So wie es heute für den jungen Norweger Marius Lindvik – Junioren-Weltmeister 2018 – der Fall ist, der sich noch an die zweite Stelle des Gesamtklassements katapultierte. Hayböck war übrigens der letzte ÖSV-Athlet, der diese begehrte Nachwuchs-Goldmedaille holte, und auch im Team war Österreich zuletzt 2011 erfolgreich. Da wurde in den letzten zehn Jahren viel versäumt, egal ob die Plätze im Nationalteam nun besetzt waren oder nicht. Insgesamt kann man sagen, dass die Österreicher bei dieser Tournee trotz ausgezeichneter Vorleistungen dem eigenen und dem öffentlichen Erwartungsdruck nicht standhielten.
Die Athleten brauchen dringend etwas an die Hand, mit dem sie diese unausweichlichen Stresssituationen bewältigen. Nicht umsonst nahm Österreichs Skisprungsport seit Baldur Preiml im mentalen Bereich stets eine Vorreiterrolle ein, zuletzt unter meiner Ägide mit neurowissenschaftlicher Unterstützung. Die seit Wochen ungewaschenen Glückssocken, das immer gleiche Aufwärmritual oder möglichst viele Sprünge genügen nicht, um das notwendige Gefühl der Sicherheit irgendwo festzumachen.
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So ganz unerfolgreich waren auch seine Nachfolger nicht, immerhin wurde Kraft Doppelweltmeister. Was fehlt ist die geschlossene Dichte im Kader, aber das kann auch ein Generationenproblem sein. Was man A. Pointner nicht absprechen kann, eine so lange Zeit als Trainer mit diesen Erfolgen muss ihm erst wer "vorhupfen".
Unter Pointner waren die Springer mental extrem stark.
Eine Stärke die sie komplett verloren haben.
Gerade in diesem mentalen Bereich ist es wichtig, dass die Trainer die für entsprechende Reize sorgen (können).
Da Pointner - sudern von außen, das kann er... Denke, er hat vor der eigenen Haustüre auch zu kehren... Soll er doch seine Expertise aktiv einbringen, dann werden wir ja sehen, ob die Jungs innerhalb kürzester Zeit wieder an die vergangenen Erfolge anknüpfen können...
Pointner hat den Nachweis erbracht, dass er ein Team zu höchsten Erfolgen bringen kann.
Diesen Nachweis haben seine Nachfolger nicht erbringen können.
Die Fehler werden schon in der erfolgreichen und nicht in der erfolglosen Zeit gemacht. Da wird man bequem und erfolgsblind, vergisst sich laufend zu hinterfragen und an die Zeit nachher zu denken.
Wenn man zu lange an einem Erfolgsteam festhält, nur auf Arrivierte wie Loitzl, Koch und Co setzt, besteht halt die Gefahr dass dadurch aufstrebende Talente frustriert den Hut draufwerfen. Hören die Alten dann auf hast du ein riesiges Loch das wieder ganz schwer zu füllen ist. Schlimmstenfalls geht dir eine ganze Generation verloren.
Ist ja bei den Alpinen nicht anders. Da hat man sich auch hinter einem Marcel Hirscher versteckt.
Und jetzt ?
Auch der Übergang nach Maier, Eberharter, Trinkl, Strobl usw war kein leichter.
Herr Beisser, diese Sache sehe ich anders. Sehen wir uns einmal die Fakten an:
Weltcup 2013/14 (letztes Pointner Jahr):
in den Top 20:
Schlierenzauer
Diethardt
Kraft
Kofler
Hayböck
Morgenstern
Dazu noch
Loitzl
Poppinger
Fettner Koch
4 Jahre später - im Jahr 2017/18:
Top 10:
Kraft
dazu noch
Hayböck
Fettner
D Huber
C Aigner
Schlierenzauer
Poppinger
Aschenwald
Altenburger
Wohlgenannt
Leitner
Fazit: die heutigen Leistungsträger im ÖSV Team stammen noch aus Pointers Zeiten.
Was ist aus den anderen Springern geworden? Warum konnten weder Kuttin noch Felder das Potential dieser Springer heben / abrufen?
Es scheint, als seien die Österreicher im Besonderen im mentalen Bereich nicht auf der Höhe.
Bei einigen stimmt mit Sicherheit die Einstellung nicht.
Für beide Bereiche ist das Trainerteam verantwortlich.
Mit Felder wird das nichts mehr.
Schon die Extawurst für den Versager Schlierenzauer sagt alles über den ÖSV
Letztendlich hat der ÖSV für Schlierenzauer alles geopfert, was vorher jahrelang außergewöhnliche Erfolge gebracht hat. Angefangen hat es, als wegen Schlierenzauer der beste Trainer der Welt rausgeschmissen wurde.
da dürfens ja richtig stolz sein das man Sie in Ihrem Job nicht jahrelang mitschleppen muss
Löwenfan:
???
ich meinte U25, sonst könnte man Hirscher, Götschl, Pröll, Klammer, Lauda u sonst wen auch als Versager hinstellen,