Vierschanzentournee: ÖSV-Team dominiert Quali in Oberstdorf
OBERSTDORF. Für Österreichs Skispringer hätte die Qualifikation für den Auftaktbewerb der Vierschanzentournee in Oberstdorf nicht besser verlaufen können.
Daniel Tschofenig war mit einem Sprung auf 141,5 Meter der Weiteste und mit 167,5 Punkten auch die Nummer eins. Dahinter folgten mit Stefan Kraft (164,8), Michael Hayböck (162,3), Jan Hörl (157,3) und Maximilian Ortner (156,2) vier weitere ÖSV-Kollegen. Der deutsche Gesamtweltcup-Führende Pius Paschke (154,9) belegte Rang sechs.
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Der erste Bewerb startet am Sonntag (16.30 Uhr) mit dem ersten Durchgang. Dabei sind mit Markus Müller (17./140,8) und Stephan Embacher (49./114,7) zwei weitere Österreicher. Embacher muss sich in einem ÖSV-Duell mit Kraft messen. Tschofenig tritt gegen den US-Amerikaner Casey Larson an, Hayböck gegen den Finnen Kasperi Valto, Hörl gegen den Schweizer Felix Trunz, Ortner gegen den Slowenen Ziga Jelar und Müller gegen den Norweger Marius Lindvik.
Die Aussichten auf den ersten ÖSV-Sieg auf der Schattenbergschanze seit dem Triumph von Kraft 2016 könnten nach der Traumvorstellung am Samstag nicht besser sein. Tschofenig und Hörl unterstrichen ihre Topform, nachdem sie zuletzt vor Weihnachten im Weltcup in Engelberg jeweils auf Platz eins und zwei gelandet waren. "Es ist genial, fast schon unglaublich. Es ist extrem cool, so ein starkes Team zu haben", sagte Tschofenig im ORF-Interview. Die ÖSV-Akteure würden einander pushen. "Wenn du vier hinter dir hast, die auch gewinnen können, hilft das schon sehr."
"Sehr kitschiges" Ergebnis
Hörl verpatzte die Landung und musste sich deshalb mit Rang vier begnügen. "Der Sprung war sehr mutig, gut getroffen, ein bissl gehadert habe ich nur mit der Landung", analysierte der Salzburger. Das Ergebnis bezeichnete er als "sehr kitschig. Die Eröffnung war sehr cool, ich hoffe, das bleibt so." Vollauf zufrieden war auch Kraft. "Fünf ganz vorne, da sieht man, dass wir über Weihnachten viel richtig gemacht haben", meinte der 31-Jährige. Die Sprünge am Samstag hätten sich sehr gut angefühlt. "Ich weiß, was ich zu tun habe und habe viel Selbstvertrauen getankt", sagte der Tournee-Sieger von 2014/15.
Mit Embacher werde er sich vor dem Sprung am Turm am Sonntag "eine Gaudi machen", damit beide locker bleiben. Hayböck hat die Quali nach Problemen im Training laut eigenen Angaben "Spaß" gemacht. Ortner habe sich erstmals vor Ort so richtig wohl gefühlt. "Ich habe gemerkt, wie es mich getragen hat. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, da vorne dabei zu sein."
"Pius darf man nicht unterschätzen"
Paschke landete erst dahinter und damit außerhalb der Top Fünf. Tschofenig schrieb ihm als fünffachem Saisonsieger trotzdem die Favoritenrolle zu. "Pius darf man nicht unterschätzen, er ist nicht so weit weg und noch immer der mit dem Gelben Trikot", schilderte der 22-jährige Kärntner seine Sicht. Laut Paschke selbst habe das ÖSV-Team einen "extrem starken" Eindruck gemacht. "Man wird sehen, wie es dann morgen ist."