INNVIERTEL. Seit 1970 kommentiert Vitus Mostdipf mit seinen markigen Sprüchen das Geschehen und die Menschen im Lande. Der Original-Mostdipf der OÖN wird seit 1972 an besondere Menschen vergeben. Mit dem Mostdipf ausgezeichnet zu werden, sei so etwas wie„der Professorentitel der Oberösterreicher“, wie es in den OÖN einmal hieß. Auch als „,Oscar für Oberösterreich“ wurde er bezeichnet. Wer den Mostdipf erhält, darüber berät eine Jury in den OÖN, und deroder diejenige sollte auch Charakterzüge des schrulligen OÖN-Originals aufweisen: Bodenständigkeit, Herzlichkeit und natürlich eine kräftige Prise Humor. Kollege Bernhard Lichtenberger hat sein Äußeres einst so beschrieben: „Die Rundungen eines dem Genuss nicht Abholden, das Gewand, das die gestandene Herkunft nicht verleugnet, und der skeptische Blick eines Spötters, der vor den Mächtigen nicht kuscht.“
Von Heini Forstinger bis Paul Zauner
Die Ehre, als Mostdipf-Preisträger auserwählt zu werden, wurde auch etlichen Innviertlerinnen und Innviertlern zuteil. Erster Innviertler Preisträger war übrigens das Schärdinger Wirts-Original Heini Forstinger, der 1974 den Mostdipf erhielt. Zuletzt wurde 2022 mit Paul Zauner ein Innviertler mit dem Mostdipf ausgezeichnet. Mit Paul Gludovatz, dem 2021 verstorbenen, legendären SVR-Trainer, wurde 2009 zwar kein Innviertler ausgezeichnet, aber einer, der durch seine Trainertätigkeit bei der SV Ried im Innviertel quasi eine zweite Heimat gefunden hatte.
Ein besonderer Preisträger war auch Karl Mayr sen., „Kramer“ und Fussl-Gründer. Er erhielt 2019 - zum Zehn-JahrJubiläum von Rieder/Schärdinger Volkszeitung und Braunauer Warte, den Ehren-Mostdipf für sein unternehmerisches Lebenswerk. „Ich bin überrascht und erfreut zugleich. Ich schätze diese Figur sehr, sie ist typisch für das Innviertel, obwohl die meisten Menschen bei uns nicht so ausschauen“, hatte Karl Mayr sen. bei der Preisverleihung damals gesagt.