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Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.

Manfred Wolf Bild: OÖNachrichten

02.05.2024

Das jüngste Viertel

Das mit den Vierteln ist so eine Sache in Oberösterreich. Weil ganz klar ist es nicht. Sind es vier oder mit dem Salzkammergut doch fünf? Müsste nicht eigentlich auch der Zentralraum ein eigenes Viertel sein? Und wie viele Viertel kann ein Ganzes haben, ohne dass es nicht schon eher Fünftel oder Sechstel haben müsste?

Das Innviertel ist jedenfalls ein ganzes Viertel – und zwar das jüngste. Als es erstmals zu Österreich kam, nach dem Erbfolgekrieg 1779, hat sich im Land ob der Enns einiges verschoben. Um wieder auf vier Viertel zu kommen, musste ein Viertel weg – und zwar das Machlandviertel. Freilich wurde es nicht einfach ausgeschnitten, vielmehr wurde es mit dem ursprünglichen Mühlviertel zusammengelegt – somit ergaben die Viertel wieder ein Ganzes.

Das Innviertel wurde später noch französisch, dann wieder bayerisch, bis es im Wiener Kongress schließlich endgültig „ob-der-ennserisch“ wurde.

Geschichte ist immer bewegend.

Bewegend war auch die Zeit vor 15 Jahren, als „Warte“ und „Volkszeitung“ zu den Oberösterreichischen Nachrichten kamen – auf diese Weise konnten zwei Traditionszeitungen vor dem Verschwinden gerettet werden. Zwei Zeitungen, die mit der Kultur, dem Sport, der Wirtschaft und den Menschen in diesem Viertel verbunden sind wie kaum eine andere lokale Zeitung. Diese Menschen stellen wir jede Woche in den Mittelpunkt unseres journalistischen Tuns. Die Menschen im Innviertel sind es auch, die dieses Viertel färben und prägen. Von außen wird ihnen oft Sturheit nachgesagt, wer aber hineinschaut, der sieht Charakter. Der sieht Innovation. Der sieht Freude und Spaß und Zusammenhalt.

All das hat das Innviertel in seinen Qualitäten geformt, es zu einem Wirtschaftsstandort gemacht, dessen Impulse bis in den letzten Winkel der Welt spürbar sind – und sogar im Weltraum. Innviertler Aushängeschilder aus allen Lebensbereichen finden Sie in dieser Ausgabe zur Genüge.

Am Ende ist es dann auch wieder egal, wie viele Viertel Oberösterreich hat. Ein Ganzes muss es ergeben. Und ohne Innviertel wäre es eben nur halb so schön im Land. Und für uns, die OÖN, sind die Innviertler Nachrichten mit Warte und Volkszeitung ein Aushängeschild – eine runde Sache, wenn man so will.

Vielen Dank für Ihre Treue, vielen Dank für Ihre Neugierde und die Bereitschaft, mit uns Oberösterreich stetig voranzubringen.

Manfred Wolf, Ressortleiter Lokalnachrichten