Entlang eines rund 400 Meter langen, gepflasterten Hohlwegs haben die Menschen vor Jahrhunderten in Raab insgesamt 26 Keller in den Sand gegraben. Diese reichen von fünf bis zu 70 Meter ebenerdig in das Erdreich hinein. Dieser Hohlweg mit 26 Sandkellern ist ein einmaliges Naturjuwel für Oberösterreich, eine sehr ungewöhnliche Besonderheit. Die Keller geben Aufschluss darüber, wie in einer längst vergessenen Zeit die Menschen ihre Lebensmittel- und im Falle von Raab - ihr Bier gelagert und gekühlt haben.
In einem dieser Keller, dem Eiskeller, ist ein Museum eingerichtet, in dem dies alles dokumentiert ist. Bis 1620 zurück lässt sich die Existenz der „Kellergasse“ zurückverfolgen, die von den Einheimischen„Kellergröppe“ genannt wird. Der Eiskeller ist knapp 50 Meter tief. Schautafeln und mannsgroße Figuren veranschaulichen, wie einst das Eis„geerntet“ wurde.
Die Kellergröppe ist zu Fuß begehbar. Plant man einen Besuch, ist aber auf jeden Fall eine Führung zu empfehlen.„Hier werden tolle Geschichten erzählt“, verspricht Ernst Spannlang, Obmann des Vereins Raaber Museen. Drei Brauereien waren in der Vergangenheit in Raab ansässig. Sie nutzten die„natürliche Klimaanlage“ der Kellergröppe zum Lagern ihrer Produkte.„Sie funktioniert dank der genialen Bau-weise heute noch, es hat mit Ausnahme des Museumskellers hier das ganze Jahr durchgängig acht Grad Celsius.“
Auch für Festveranstaltungen wird die Kellergröppe genutzt. Der Kellergröppen Advent fand bereits zweimal statt. Dieser wird vom Verein„Liebenswertes Raab“ organisiert und soll das nächste Mal 2025 stattfinden. Heuer findet am ersten August-Wochenende dafür wieder das alle zwei Jahre veranstaltete, legendäre Raaber Kellerfest der Freiwilligen Feuerwehr Raab statt, und zwar zum 31. Mal. Wie beim Kellergröppen Advent sind alle Keller geöffnet und mit Bars gut bestückt.