Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.

Dechant Norbert Purschka (1813-1898)

22.04.2023

Purschkafeiern, prominente Gäste, verdiente Lehrer, wortgewaltige Dichter und beliebte Wanderwege

Das Kneippbad

Pfarrer Kneipp zu Besuch im Ort  Fotos: Privatarchiv Ulbrich
Pfarrer Kneipp zu Besuch im Ort  Fotos: Privatarchiv Ulbrich

In der Ortschaft Eggmair wurde im Jahr 2000 "Kneippstraße" als ein neuer Straßenname eingeführt. Der Name erinnert an die nur 40 Jahre bestehende Kneippkuranstalt. Schließlich stehen die Badeanstalt, als fast identer Neubau und das einstige Hotel der zwei Gräfinnen noch. Besonders hohe Ehre erfuhr das Waldneukirchner Kneippbad durch den Besuch des Pfarrers Sebastian Kneipp am 6. November 1894. Heute noch hängt eine Erinnerungstafel im damaligen Kurhotel und Fotos berichten von Menschenmassen, die Kneipp hören und sehen wollten.


"Schnaderhüpfldichter" Norbert Purschka

Die "Purschkastraße" und die Gedenktafel beim Pfarrhof erinnern an den großen, wortgewaltigen, deftig-liberalen Heimatdichter und Pfarrer Norbert Purschka.

Purschka Gedichtband
Purschka Gedichtband

"Dem Sänger der Heimat" widmete der Stelzhamerbund bereits drei Jahre nach dem Tod die Erinnerungstafel. Legendäre Purschkafeiern mit vielen Prominenten fanden regen Zulauf in Waldneukirchen.
Purschka wurde von Bischof Rudigier anfangs als "Schnaderhüpfldichter" abfällig abgetan. Jahrzehnte später fand er aber große Anerkennung, was sich in vielen Auszeichnungen und Ehrungen ausdrückte. Beliebt waren Purschkas Predigten, die sehr einprägsam und volksnahe gewesen sein mussten.

Den Obrigkeiten dürften aber manche Verse doch zu "bodenständig" und zu liberal gewesen sein, deshalb hat Purschka auch einige Werke verbrannt.
Angeblich soll sich im Stift Kremsmünster noch eine Schachtel mit zensurierten Gedichten befinden.

Pausbertl war Lehrer von Anton Bruckner

Friedhofskapelle Pausbertl
Friedhofskapelle Pausbertl

Sensationell ist die Forschung der Akademie der Wissenschaften in Wien über den jungen Anton Bruckner. Dabei stellte sich heraus, dass der Waldneukirchner Pfarrer Anton Pausbertl von Drachenthal den jungen Bruckner in der Linzer Lehrerakademie (damals: "Präparandie") unterrichtet hatte! Danach war Pausbertl zwanzig Jahre lang Pfarrer (1843 bis 1864). Er verwirklichte eine Reihe von Bauvorhaben, wie Kirchenrenovierung, Friedhofsneubau mit Friedhofskapelle, wo er auch als erster sein Grabmahl und eine Gedenktafel bekam.

Eine 200-seitige Mitschrift von Anton Bruckner aus dem Unterricht bei Pausbertl wurde im Linzer Stadtarchiv entdeckt und ausgewertet. Die Analysen von Dr. Erich W. Partsch aus Wien ergaben, dass Pfarrer Pausbertl sehr fortschrittlich und modern war. Damals muss es geradezu revolutionär gewesen sein, die Eigenaktivität des Schülers zu fördern.


Auf d'Lindn gehen

Naturdenkmal Sommerlinde
Naturdenkmal Sommerlinde

Der Wanderweg durch die Pollau oder mit dem Bike auf dem steilen Güterweg geht es hinauf zum eindrucksvollen Panoramablick ins Steyrtal, zum Sengsengebirge, hinüber zum Hausruck und bis ins Mühlviertel. Seit mehr als 170 Jahren ist ein Ausflugsgasthaus, damals "Restauration Hohe Linde" genannt, das beliebte Ausflugsziel. Wegen der ausgezeichneten Lage heißt der Slogan des heutigen Gasthauses "In d'Berg einischaun".
Der Name "Hohe Linde" drückt sowohl die Zeit der Besiedlung um 1100 aus als auch den zweithöchsten Platz Waldneukirchens mit 558 Meter. Linden hatten im Mittelalter die Bedeutung als "Freiheits- und Gerichtsbaum".
Wer sein schützendes Dach erreichte, durfte nicht mehr ergriffen und gerichtet werden.

Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.