Schockstarre. Ein geliebter Mensch ist nicht mehr. Was muss man als nächster Angehöriger tun? Was kann, was darf man tun? Man fühlt sich unbeholfen, will vielleicht schnell alles hinter sich bringen. Einäscherung. Urnenbestattung. Ende. Oder doch nicht?
Martina Brandstötter
Geschäftsführerin
„Jemand hat den Begriff ,Turbotrauer’ verwendet, weil heute einfach vieles so schnelllebig geworden ist, auch beim Abschiednehmen“, sagt Martina Brandstötter, Geschäftsführerin der Bestattung der Stadt Wels. „Dieser Begriff trifft es ganz gut, denn immer öfter kann es nicht schnell genug gehen. Dabei ist es nach dem Tod eines Angehörigen ganz wichtig, dass man sich die Zeit nimmt, die man braucht, um gut abschließen zu können.“ Da spricht also vieles dagegen, dass der Leichnam ohne Verabschiedung zum Krematorium gefahren wird.
Trauer braucht Zeit
Jeder Mensch geht anders mit dem Tod um, trauert anders. „Vielleicht kommt das Empfinden erst ein, zwei Tage nach dem Tod, dass man den Verstorbenen oder die Verstorbene noch einmal sehen will nach dem ersten Schock. Dann habe ich noch die Möglichkeit für eine kleine Verabschiedungsfeier beim Sarg oder ich lasse Fotos, Briefe oder Lieblingsgegenstände in den Sarg legen – selbst, wenn ich den Toten nicht mehr sehen will, kann ich den Bestatter darum bitten.“ Es gibt also viele Möglichkeiten der Trauerverarbeitung.
Es gibt kein Richtig oder Falsch, niemand muss dieses oder jenes tun. Ein letzter Blick auf den Verstorbenen am offenen Sarg kann helfen, den Verlust zu realisieren und den Abschied zu erleichtern. „Oder berühren Sie, wenn Sie wollen, diesen Menschen noch einmal, flüstern Sie ihm letzte Worte zu. Erinnern Sie sich gemeinsam mit der Familie und Freunden an wertvolle Erlebnisse und schöne Momente“, rät die Geschäftsführerin.
Das kann Trost spenden und die Verbundenheit stärken. Solche Bilder sind intensiv, werden aber die wertvollen Erinnerungen an diesen Menschen, an Momente der Freude, der Liebe und des Glücks nicht überdecken, sondern nur bereichern.
Sich dafür Zeit nehmen
„Das Wichtigste ist, dass Sie sich Zeit nehmen, um Ihren Schmerz zu fühlen und Abschied zu nehmen. Unserer Erfahrung nach ist das ein zentraler Aspekt der Trauer. Wir unterstützen Sie gerne dabei, wie der Raum und der Rahmen dafür aussehen können“, ergänzt die erfahrene Bestatterin. Damit die Gefühle nachkommen können. Damit man fühlen und erkennen kann, dass die Zeit für den Abschied gekommen ist. Damit man loslassen kann. Damit das Endgültige, das Unbegreifliche begreifbar wird.
Das Leichenbestattungsgesetz schreibt in Oberösterreich eine Beisetzung oder Einäscherung innerhalb von zehn Tagen vor. „Wichtig ist, nach einem Todesfall sofort die Bestattung zu rufen. Wir wissen um alle Fristen und Möglichkeiten, können den Hinterbliebenen sehr viel abnehmen. Dann bleibt immer auch ausreichend Zeit für die Trauer und ein würdiges Verabschieden“, versichert Martina Brandstötter.
ERSTE ANSPRECHPARTNER
Die Mitarbeiter der Bestattung der Stadt Wels und Marchtrenk Bestattung sind einfühlsame Begleiter am Weg des Abschieds und unterstützen in allen Belangen.
Für Abholungen ist ein Bereitschaftsdienst rund um die Uhr eingerichtet.
Bestattung der Stadt Wels:
Tel.: 07242 / 47064
Marchtrenk Bestattung:
Tel.: 07243 / 51521
www.bestattung-wels.at