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Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.

Gemeinsames Malen kann Trauer bewältigen. Foto: Dobretsberger

21.10.2024

Als Familie trauern und den Verlust zusammen verarbeiten

Sei es die geliebte Großmutter, die gestorben ist, ein Todesfall in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis. Früher oder später kommen Kinder und Jugendliche mit dem Thema Tod in Berührung.

Eltern können ihren Kindern beistehen und ihnen Werkzeuge in die Hand legen, um künftige Verlusterlebnisse verarbeiten zu können. „Denn Trauer ist eine ganz normale und gesunde Reaktion und wichtige Kompetenz im Leben“, so Martin Dobretsberger.

Verluste begegnen uns oft und überall. Sei es der beste Freund, der wegzieht, die Eltern, die sich trennen, der erste Liebeskummer, das Haustier oder eine nahestehende Person, die stirbt. Erwachsene gehen am besten mit gutem Beispiel voran und scheuen sich nicht, ihre Gefühle zu zeigen und diese anzusprechen. Tränen sind schließlich die Sprache der Seele. Es stärkt Kinder und Jugendliche, wenn sie die Sicherheit haben, dass ihre Gefühle Platz einnehmen dürfen und sie in der Lage sind, diese auch auszudrücken. 

Dabei sind der Kreativität und der ganz persönlichen Trauerverarbeitung keine Grenzen gesetzt. Ob eine Erinnerungsschatzkiste, ein an der von Oma geerbten Nähmaschine gefertigtes Kuscheltier, das gemeinsam gekochte Lieblingsrezept, ein Trauertagebuch oder das Lieblingslied bei der Trauerfeier. „Kinder und Jugendliche sollen – so wie Erwachsene auch – auf ihre Art und Weise und in ihrem Tempo den Abschied mitgestalten“, sagt Julia Dobretsberger. So wachsen alle gemeinsam an diesem lebensverändernden Erlebnis und sammeln wertvolle Lebenserfahrungen, auf die sie immer wieder zurückgreifen können.

Vor allem für Jugendliche ist Musik eine wichtige Ausdrucksform und daher bedeutungsvolles Gestaltungselement bei der Trauerfeier. Das gemeinsame Leben steht im Mittelpunkt und wenn uns die Worte fehlen, so drückt die Musik unsere Gefühle am treffendsten aus.

Kindern und Jugendlichen das Trauern vorzuenthalten - etwa durch Ablenkung, Schweigen oder Ausgrenzung bei der Trauerfeier, nimmt ihnen die Chance, Abschied zu nehmen und Trauern im geschützten Familienkreis zu lernen. Die große Aufgabe als Familie ist auch, nach der Trauerfeier die Erinnerungen lebendig zu halten und einen „stärkenden“ Umgang damit zu finden. Erinnerungsbücher erleichtern oft den Einstieg ins Gespräch und bieten zudem Anregungen, konstruktiv mit der Trauer umzugehen. Gemeinsam Fotos einzukleben, Bilder zu malen und in schönen Erinnerungen zu schwelgen, gibt ihnen einen festen Platz im Leben, auf dem man immer zurückgreifen kann.