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Regionale Bauern unterstützen und heimischen Christbaum kaufen. Foto: s'Innviertel Tourismus/Matthias Klugsberger

05.12.2024

Regionale Bauern unterstützen und heimischen Christbaum kaufen: Hannes Gadermair, Christbaumbauer aus Mining, über den heimischen Baum vs. Importware, Klimawandel, das Aussterben des Christbaums und vieles mehr.

Was zeichnet einen heimischen Baum gegenüber Importware aus?
Der heimische Baum hat kürzere Transportzeiten, was sich positiv auf die Umwelt (CO2-Bilanz etc.), aber auch auf die Frische auswirkt. Der Baum kann auf Nachfrage auch direkt in der Kultur ausgesucht, eventuell sogar selbst geschnitten werden. Importware wird manchmal schon Anfang November geschnitten. Es gilt: Je später der Baum geschnitten wurde, umso länger hält er die Nadeln. Und die Wertschöpfung bleibt im Land.

Stichwort Klimawandel: Spüren Sie den auch? Braucht es bald neue Sorten, die bei uns wachsen?
Die Nordmanntannen halten das Klima ganz gut aus, allerdings leidet oft die Qualität – wie ein schöner gerader Wuchs – darunter. Probleme bereiten die hohen Temperaturen in den ersten Monaten des Jahres. Dadurch treiben die Bäume früher aus, wenn dann ein Nachtfrost kommt, werden die jungen Triebe geschädigt. Dann braucht es mindestens ein bis zwei Jahre, bis der Baum wieder einigermaßen ansehnlich ist. Bei Christbaumkulturen handelt es sich um eine langjährige Produktion. Ein zimmerhoher Baum ist zwischen acht und zehn, elf Jahren alt, d. h., es werden jährlich neue Kulturen gepflanzt. Es sind ständig acht bis zehn Jahresproduktionen in Betreuung. Darüber hinaus nehmen die Hagelunwetter zu. Wenn einmal ein richtig schlimmes Unwetter über die Kulturen geht, ist die Produktion der letzten zehn Jahre zerstört, was einen massiven Einkommensausfall für die nächsten Jahre bedeutet.

"Es handelt sich um ein Naturprodukt, jeder Baum ist anders. Den perfekten Baum gibt es nicht, Geschmäcker sind ja auch verschieden. Beliebteste Sorte ist nach wie vor die Nordmanntanne. Daneben gibt es weitere Sorten mit wesentlich geringerer Nachfrage wie Blaufichte, Kiefer oder Coloradotanne."

Mag. Hannes Gadermair, Christbaumbauer

Ist der klassische Christbaum vom Aussterben bedroht?
Der klassische Christbaum ist nicht mehr unbedingt mit dem christlichen Glauben oder der Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft verbunden, es geht eher um den Kulturkreis. Plastik-Christbäume nehmen zu. Wenn sich jemand allerdings Gedanken über das Klima bzw. den Umweltschutz etc. macht, dann sollte ein Plastikchristbaum eigentlich nicht infrage kommen. Man denke an Ausgangsmaterial, Energiebedarf bei der Produktion, Entsorgung oder Mikroplastik.

Was darf ein Christbaum, der nur zwei Wochen im Zimmer steht, kosten?
Das muss jeder für sich entscheiden. Aber man sollte sich fragen, wie viel ein Christbaum wert ist, der bis zu zehn Jahre mit viel Hingabe gepflegt wird. Kosten von Jungpflanzen, möglicher Ausfall, Wetter-/Schädlingsrisiko, Arbeitszeit und Kosten fürs Grundstück sind zu berücksichtigen.

Mehr Infos & Kontakt online unter: www.gadermair.at

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