In Spanien ist der 25. Dezember der offizielle Feiertag und wird im Kreis der Familie oder mit guten Freunden verbracht. Wichtig ist der Besuch der Weihnachtsmesse „Misa del Gallo“. Die Geschenke bekommt man jedoch erst am sechsten Jänner, gebracht werden diese von den drei heiligen Königen Melchior, Balthasar und Kaspar. Wichtig für die Spanierinnen und Spanier ist zudem die Ziehung der Gewinnzahlen der großen Weihnachtslotterie „El Gordo“ am 22. Dezember in Madrid, denn dabei werden jedes Jahr über zwei Milliarden Euro ausgespielt. Auch in Italien haben die Familie und Essen an Weihnachten die höchste Priorität. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember gehen die Familien gemeinsam in die Kirche, wo gebetet, gesungen und auch gespendet wird. Am 25. Dezember kommt die ganze Familie zusammen und es wird unter anderem „Panettone“ gegessen. In diesem besonderen Kuchen aus Mailand sind Rosinen und getrocknete Früchte enthalten. Die weihnachtliche Stimmung bleibt aber noch bis zum 6. Jänner, denn in der Nacht hängen die Kinder ihre Strümpfe oder Schuhe auf, damit die Hexe Befana sie füllen kann. Guten Kindern schenkt sie Süßigkeiten und Geschenke, böse Kinder bekommen Kohle. Natürlich gibt es keine echte Kohle, sondern Süßigkeiten namens „carbone dolce“.
Großbritannien
Die Tradition der Briten erinnert an die Feierlichkeiten in den USA. In Großbritannien ist der Esstisch mit Truthahn, Weihnachtskuchen und Mistelzweig gedeckt. Im Gegensatz zu uns steht bei den Briten schon ab Anfang Dezember der herausgeputzte Christbaum, vor allem die Dekoration wie Girlanden am Treppengelände und am Türrahmen, sind für sie von großer Bedeutung. Die Vorfreude ist groß, wenn die Kinder am 24. Dezember ihre roten Socken für kleine Geschenke am Kamin oder am Treppengelände aufhängen. Der Weihnachtsmann „Father Christmas“ wird in der Nacht mit seinem Schlitten, der von Rentieren gezogen wird, vorbeischauen und Geschenke bringen. Durch den Kamin oder den Schornstein gelangt er ins Haus, aber er füllt nicht nur die Socken mit kleinen Geschenken, sondern platziert auch größere unter dem Christbaum. Der zweite Weihnachtstag wird „Boxing Day“ genannt, weil er ganz im Zeichen der Nächstenliebe steht. Die Briten nutzen diesen Tag, um ihre Anerkennung und Wertschätzung für Familienmitglieder, Freunde oder dem netten Nachbar zu zeigen.
Russland
Anders als bei uns wird in Russland das Weihnachtsfest und Silvester gemeinsam gefeiert. In der Vorweihnachtszeit feiern die Kinder in Schulen und Kindergärten und verkleiden sich als Dorfbewohner, z. B. als Maus, Hase oder Fuchs. Väterchen Frost erfreut das und schenkt ihnen kleine Geschenke. Am 31. Dezember ist für die Russinnen und Russen Neujahr und traditionell werden gefüllte Teigtaschen namens „Pelmeni“ unter dem geschmückten Christbaum gegessen. Je nach Region werden auch „Manti“ verzehrt, die eine andere Füllung haben und gedämpft, aber nicht gekocht werden. Besonders die russischen Kinder warten darauf, dass es Mitternacht wird und „Ded Moroz“ auf Deutsch „Väterchen Frost“ zur Bescherung kommt. Väterchen Frost ist ein alter Mann, hat einen langen, weißen Bart und trägt je nach Region einen roten, weißen oder blau verzierten Mantel. Mit seinem Zepter in der Hand kann er mit der Spitze alles zu Eis gefrieren lassen. Begleitet wird er von seiner Enkelin „Snegurotschka“, was übersetzt Schneemädchen oder Schneeflöckchen heißt. Märchen sind in Russland sehr verbreitet. Weil aber in Zeiten der Sowjetunion die christliche Religion unterdrückt wurde, feiert man nicht Jesus’ Geburt, sondern in der Silvesternacht. Väterchen Frost soll sich auch ein wenig vom Westlichen abgrenzen, deshalb kommt er mit seiner Enkelin auf einem Schlitten, der von Pferden gezogen wird.
Dieser Beitrag wurde von unserer Praktikantin Sophia Sulzbacher verfasst. Die Journalistin 15-Jährige besucht das Stiftsgymnasium Wilhering und möchte werden.