Beim hektischen Shopping einmal innehalten und die lebensgroßen Krippen in der Stadt bewundern – sie könnten nicht unterschiedlicher sein.
Der Rundgang zu den Linzer Großkrippen beginnt am Weihnachtsmarkt Volksgarten mit der Krippe von Peter Oberaigner. Sie steht gleich neben dem Krippenshop vor dem Musiktheater. Die Heilige Familie ist handbemalt und in traditioneller Art in einem Stallgebäude arrangiert. Die Krippe kommt durch ein sechsminütiges Krippenspiel mit Effekten und Musik zum Leben.
Weiter führt der Weg zum Schillerpark, wo der „Stern von Bethlehem“ eine sehr puristische Ahnung gibt, wie das Kind in der Krippe gelegen sein muss. Die überlebensgroßen, von Bildhauer Konrad Feichtinger gestalteten Krippenfiguren und ihr futuristischer, dem Stern zu Bethlehem nachempfundener Spitz zeichnen diese Großkrippe aus.
Auf der Promenade am Eck zur Herrenstraße fällt die „Stahlstadtkrippe“ auf. Beeindruckend wird von der VSG Produktionsschule Linz der moderne Gedanke von Weihnachten vermittelt. Die Krippe namens „Flucht“ soll auf die momentane Situation vieler Menschen auf der Welt hinweisen.
Der Weg führt weiter zum Landhaus. Im Arkaden-Innenhof kann eine überdimensionale Holzkrippe bewundert werden, die im Rahmen eines Schulprojekts entstanden ist. Aus alten Obstbaumstämmen wurden lebensgroße Krippenfiguren hergestellt. Der nächste weihnachtliche Blickfang ist in den Fenstern des Kremsmünsterstift-Hauses in der Altstadt. Hier leuchtet die Ballufkrippe aus dem Fenster im ersten Stock.
Am Hauptplatz endet der Gang durch den Advent und lädt auf den Christkindlmarkt zur kulinarische Stärkung sowie zum Blick ins Lichtermeer und dem Engel am Ausgang des Hauptplatzes ein.
Wer aber noch nicht müde ist, kann noch viel mehr Krippen in Linz besichtigen.
Traditionelle Krippen im Schlossmuseum
Nicht nur zur Weihnachtszeit werden im Schlossmuseum Linz rund 70 verschiedene Krippen sowie Szenen und Darstellungen zum Weihnachtsfestkreis gezeigt.
Höhepunkte sind die Garstener Stiftskrippe mit beinahe lebensgroßen Figuren aus der Zeit um 1730, eine mechanische Krippe aus der Werkstatt von Johann Georg Schwanthaler sowie Landschaftskrippen aus dem Salzkammergut mit mehreren Hundert Figuren.
Daneben begeistert aus allen Regionen Oberösterreichs die Vielfalt an Möglichkeiten zur Inszenierung des Weihnachtsgeschehens mit frei beweglichen Figuren. Geöffnet täglich von 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen.
Virtuelle Domkrippe
Die Osterrieder-Krippe im Linzer Mariendom gehört zu den größten Krippen des Landes. Das acht Meter lange und fünf Meter tiefe Modell wurde 1913 vom Münchner Bildhauer und Künstler Sebastian Osterrieder fertiggestellt.
Zum Zeichen des Wartens auf Weihnachten ist sie im Advent noch leer. Erst an den Weihnachtsfeiertagen kommen nach und nach die Figuren an ihre Plätze. In Kooperation mit dem Ars Electronica Center Linz wurde die gesamte Krippe digitalisiert. Somit ist das Szenario auch virtuell erlebbar.
Die Figuren können online auch von zu Hause aus in 360-Grad-Ansicht betrachtet werden. So nahe kommt man den außergewöhnlichen Krippenfiguren sonst nie. Beim Anklicken der einzelnen Figuren wird Spannendes und Wissenswertes erzählt (https://ars.electronica.art/center/de/virtual-crib).
Weihnacht im Botanischen Garten
Die Linzer Krippenfreunde treffen sich regelmäßig in der vereinseigenen Werkstätte, um aus Styropor, Holz, Kleber und Farbe kunstvolle Krippen zu schaffen. Die jährliche vereinseigene Krippenausstellung findet heuer im Botanischen Garten Linz bis 2. Februar statt.
Öffnungszeiten sind täglich von 9 bis 16 Uhr. Am 24., 25., 31. Dezember und 1. Jänner geschlossen.