Obwohl sich E-Autos zunehmender Beliebtheit erfreuen und immer größere Anteile bei Neuwagenverkäufen haben, ranken sich darum immer noch einige Mythen.
E-Auto-Reichweite zu niedrig
Die Reichweite der meisten Elektroautos mit vollgeladenem Akku liegt noch unter einer Tankfüllung Diesel oder Benzin. Der Faktencheck E-Mobilität spricht von einer durchschnittlichen Tageswegelänge von rund 35 km, die mit jedem heute verfügbaren Elektroauto problemlos mehrmals bewältigt werden. Tatsächlich sind moderne Elektroautos bereits mit Reichweiten von 450 Kilometer und mehr verfügbar. Für weitere Strecken oder Notfälle gibt es ein dichtes Netz an Ladestellen, viele mit Schnelllademöglichkeit - in Österreich sind es über 17.700 öffentliche E-Ladepunkte, davon 2300 in OÖ.
Höheres Gewicht nutzt Straßen mehr ab
Vor allem aufgrund der Batterien wiegen Elektroautos mehr. Die Sorge, dass Straßen dadurch stärker abgenutzt werden, sind unberechtigt. Die Fahrbahnabnützung ist überwiegend auf den Schwerverkehr zurückzuführen. Das höhere Gewicht von E-Autos bewirkt allerdings einen höheren Reifenabrieb. Die dadurch vermehrte Produktion von Feinstaub könnte durch das Nutzen von Rekuperation und damit weniger Bremsverschleiß ausgeglichen werden.
Herstellung ist schädlich
Vor allem für die Batterien von Elektroautos werden spezielle Rohstoffe wie Kobalt, Nickel oder Mangan benötigt, die selten sind und energieaufwendig bearbeitet und transportiert werden müssen. Gerade bei Kobalt gibt es das Problem von Minen im Kongo, in denen schlechte Arbeitsbedingungen herrschen und oft auch Kinder eingesetzt werden. CO₂-Emissionen durch den Energiebedarf für die Produktion sind stark abhängig von lokaler Stromerzeugung. Österreich hat mit einem hohen Anteil von Wasserkraft im Strommix eine gute Position. Mit heimischem Strom ergeben sich bereits große Emissionseinsparungen gegenüber Verbrennern, mit 100 Prozent erneuerbarer Energie klarerweise noch mehr. Viel Unterschied macht auch die Fahrzeuggröße aus. Elektrische Kleinwagen haben einen viel geringeren CO₂-Fußabdruck als größere E-Autos. Im gesamten Lebenszyklus hat ein E-Auto in jedem Fall eine bessere Ökobilanz als ein Verbrenner.
Elektroautos sind zu teuer
Elektroautos sind in der Anschaffung teurer als Diesel- oder Benzinautos, doch steuerliche Erleichterungen, Förderungen sowie die niedrigen Betriebs- und Wartungskosten gleichen die Mehrkosten im Anschaffungspreis innerhalb weniger Jahre aus. Bei einem Elektrofahrzeug fallen 50 Prozent weniger Betriebs- und Wartungskosten an. Elektroantriebe haben weniger Fahrzeugteile, die schnell verschleißen, wie Kupplung- und Getriebe, und eine längere Lebensdauer. Ölwechsel und Abgasuntersuchungen entfallen ebenfalls.
E-Autos sind nicht sicher
Strom in Kombination mit Wasser gilt als gefährlich. Das Laden der E-Autos ist völlig sicher, auch bei Regen, denn Strom fließt erst, wenn der Kontakt von Auto und Stecker hergestellt ist. Bei niedrigen Geschwindigkeiten sind Elektroautos deutlich leiser - ein wertvoller Beitrag zur Lärmreduktion des Verkehrs. Um Unfälle zu vermeiden, wird im Gefahrenfall ein Warngeräusch ausgelöst. Studien zeigen, dass das Brandrisiko der Batterien und E-Autos nicht höher als jenes der Verbrenner ist.