Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

BEZAHLTE ANZEIGE

Alfred Hudec: "Enns ist ein Leckerbissen für Kunstliebhaber!"

17.07.2023

Alfred Hudec, der Urvater der Stadtführer, der mehr als 1000 Führungen durch die historische Stadt Enns selbst gegeben hat, im Gespräch über "seine" Stadt

Alfred Hudec kennt Enns in- und auswendig. Foto: Stadt Enns
Alfred Hudec kennt Enns in- und auswendig. Foto: Stadt Enns

Weit mehr als 1000 Führungen durch die historische Stadt Enns hat Alfred Hudec selbst bereits gegeben. 1982 begann er mit der Ausbildung der ersten Stadtführerinnen. Wir haben mit dem 80-Jährigen über „seine“ Stadt gesprochen.

Herr Hudec, was ist der schönste Platz in Enns?

Meiner Meinung nach der Hauptplatz. Weil er die schönsten Häuser zeigt, zum Beispiel das Haus Nummer sieben. Dieses trug zu meiner Jugendzeit eine einfache Fassade mit kleinen Fenstern. Der Besitzer ließ die Fenster 1981 auswechseln und die Fassade renovieren. Im Zuge der vorsichtigen Abtragung kam man drauf, dass das Haus früher wesentlich größere Fenster trug. Das Denkmalamt sagte also: Die Fenster müssen wieder der ursprünglichen Form entsprechen. Die gemalte Renaissance-Fassade des Hauses ist fast unversehrt, sie zieren gemalte Pilaster (Halbsäulen). Am Hauptplatz gibt es aber natürlich noch viel mehr faszinierende Häuser. Da ist unter anderem das Reisingerhaus mit seiner einfachen Barockfassade, aber einem typisch gotischen Eingang. Und mitten am Platz steht der Turm, das Wahrzeichen der Stadt Enns. Wenn ich in anderen Städten mit ähnlichen Plätzen bin, vermisse ich diesen Turm.

Welches Kunstwerk sich nicht entgehen darf man lassen?

Wunderschön sind zum Beispiel die farbigen Glasfenster von Markus Prachensky in der Pfarrkirche Enns-St. Marien. Prachensky gestaltete sie zum Thema Sonnengesang des hl. Franziskus. Wenn ich sie Menschen erkläre, die nicht so kunstbewandert sind, vergleiche ich sie immer mit einem Sonnwendfeuer: Die gelblichorange Farbgebung wechselt ins dunkle Rot der Glut. Prachensky wollte mit seinem Werk Anfang der 70er „den Geist von heute in die Ordnung der Gotik“ bringen.

Wie würden Sie die Stadt Enns anpreisen, wenn sie ein Produkt wäre?

Diese Stadt ist ein wahrer Leckerbissen, würde ich sagen! Vor allem für Kunstinteressierte. Die meisten Häuser stammen aus dem Mittelalter, aus der Zeit der Gotik. Enns war damals ja eine reiche Handelsmetropole. Allerdings nicht so reich, dass man Häuser abreißen und neu errichten ließ. Da man aber modern sein wollte, änderte man die Fassaden. Man findet in Enns daher Baustile sämtlicher Epochen.