Das Weihnachtfest ohne Krippe ist für uns kaum vorstellbar. Interessante Ausstellungen erzählen Geschichten über die Besonderheiten von Krippendarstellungen und der Nagelschmiedkunst in der Christkindlregion Steyr. Bereits im Mittelalter wurde hier Eisen verarbeitet bzw. mit Eisen gehandelt. In den Wintermonaten fristeten die Nagelschmiede ein karges Leben und verdienten sich ein Zubrot mit dem Bau von Krippen. Kleine gebrannte Lehmfiguren (sogenannte „Loammandln“) wurden liebevoll bemalt, auf einem Krippenberg positioniert, in Holzkästen gesetzt und mit einer Glasscheibe verschlossen.
So entstanden die für unsere Region typischen Kastenkrippen, auch Nagelschmiedkrippen, genannt. Zu sehen gibt es diese in der Ausstellung „Nagelschmiedkrippen & Krippen aller Art“ der Steyrer Goldhaubengruppe im Amtssitzungssaal des Rathauses von 30. November bis 10. Dezember
Freiluftkrippen gab es bereits im Mittelalter, sie wurden an den Außenwänden von Kirchen angebracht. Die lebensgroßen Figuren sind aus Holz gefertigt und liebevoll bemalt. In der Mitte des Steyrer Stadtplatzes steht ein Krippenbaum. Im Rathaus-Innenhof ziehen Schäfer zur Krippe.
Die Jägerkrippe beim Teufelsbach in der Nähe vom Museumsbahnhof wurde 1996 von Siegfried Jäger erschaffen. Nach seinem Tod 2004 übernahm die Notschlafstelle Steyr die Betreuung der lebensgroBen Krippenfiguren, die in der Grotte unter dem Wasserfall jedes Jahr aufs Neue aufgestellt und dekoriert wird. An den Adventwochenenden hat ein kleiner, feiner Weihnachtsstand geöffnet. Von 13.30 bis 17 Uhr werden kleine, nette „Last-Minute-Geschenke“ und der Hirtentrunk angeboten.