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Pech gehabt

Foto: TVB MV Alm Freistad

25.05.2024

Über 90 Pechölsteine zeugen von alter Handwerkskunst

Wenn man beim Wandern durch die Wälder der Region streift, stößt man mitunter auf einen Stein, in dessen fast ebene Oberfläche geheimnisvoll anmutende Zeichen eingeritzt sind. Diese gleichen meist einem Blatt, genutzt werden diese besonderen Steine zur traditionellen Herstellung von Pechöl. Über 90 Pechölsteine erinnern noch an die alte Handwerkskunst.

Pechöl wurde früher, als die Bevölkerung noch keinen Arzt zur Verfügung hatte, nahezu als Allheilmittel verwendet. Bei Zerrungen oder Verletzungen von Mensch und Tier bewies das Pechöl mit seiner antiseptischen Wirkung seinen Ruf als „Apotheke des Baumes“. Heute ist die Handwerkskunst der Gewinnung immaterielles UNESCO-Kulturgut.

Zum Pechölbrennen werden werden nur harzreiche Auswüchse von Föhren, ferner Kernstücke von Wurzelstöcken und auch zerkleinertes harzreiches Föhrenholz verwendet. Anders als andere Bäume geben Föhren und Lärche ihr Harz nicht nach außen ab, sobald sie verletzt sind. Sie schützen ihre Bruchstellen innen und genau diese harzreichen Stellen sucht der Pechölbrenner.

Mit Fichtenästen, Rasenstücken und Erde wird das harzreiche Holz auf dem Pechstein aufgeschichtet und angezündet. 24 Stunden wird das Feuer ernährt, durch den Sauerstoffmangel kann das Holz aber nicht verbrennen, sondern verqualmt langsam. Durch die entstehende Hitze wird das Harz verflüssigt und rinnt über die Rillen im Stein ab.

Tradition miterleben

Pechölbrennen kann man übrigens nur an warmen Tagen. Warum das so ist und worauf es beim Pechölbrennen sonst noch ankommt, können Inanderem beim teressierte unter Schau-Pechölbrennen mit Fritz Frühwirth in St. Leonhard und am Hof der Familie Thauerböck in Kaltenberg erleben.