Einzig die Sonntagsversammlungen und die Gegendemos erinnern noch an den Protest gegen die Corona-Maßnahmen, wenngleich die Inhalte der Spaziergänger-Demo heute zumeist andere sind und aktuelle Themen wie Teuerungswelle oder Neutralitätsfrage vermehrt im Mittelpunkt stehen.
Kriminalitätsbekämpfung
Die Fallzahlen der Gerichtsanzeigen steigen wieder deutlich, ganz besonders jene der Betrugs- und Internetkriminalität. War in den Jahren 2020 und 2021 die Zahl der Gesamtkriminalität in Steyr deutlich unter dem Niveau der ,,Vor-Corona-Jahre", hat man 2022 leider fast schon wieder den Anschluss an 2019 gefunden, Tendenz weiter steigend.
Stadtpolizeikommandant
Die Internetkriminalität mit all ihren Facetten wird deutlich mehr, kaum ein Tag, an dem nicht ein Willhaben-Betrug angezeigt wird, und immer wieder auch die Gaunereien mit falschen Polizisten oder mit falschen Enkelkindern. Meist fallen ältere Menschen auf die Tricks der Verbrecher herein, auch hier in Steyr sind uns solche Fälle bekannt und leider in einigen Fällen auch zu spät angezeigt und gemeldet worden. Eine Vorbereitung in den Familien, Gespräche mit den betagten Angehörigen und eine Richtschnur, was ,,im Fall des Anrufes" zu tun ist, wäre wohl positiv.
Verkehrsüberwachung und Streifendienst
Starker Verkehr trotz hoher Spritpreise - nichts bremst den Verkehr, auch die gut 10.000 Geschwindigkeitsanzeigen und nochmals mehr als 10.000 sonstigen Verkehrsanzeigen nicht. 180 Alkolenker und 61 Drogenlenker wurden 2022 in Steyr-Stadt angezeigt. Bei den Drogenlenkern erhöhte sich die Zahl von 25 im Jahr 2021 doch sehr deutlich, die der alkoholisierten Lenker blieb ziemlich gleich. Etwa 6000 Alko-Vortests wurden durchgeführt, jede 30. Messung war positiv. Der tägliche Streifendienst wird aufgrund der hohen Fallzahlen nur mehr mobil vorgenommen. Fußstreifendienste sind kaum mehr machbar, obwohl dadurch der Kontakt mit der Bevölkerung weiter verbessert werden könnte.
Kooperation mit Magistrat
Die Zusammenarbeit mit dem Magistrat Steyr in den letzten Jahren war aufgrund der Pandemie intensiv und anstrengend, jetzt allerdings hat sich alles wieder auf ein normales Maß reduziert.
Neu sind derzeit intensive Gesprächs- und Arbeitsrunden zur Vorbereitung auf ein mögliches ,,Blackout-Szenario". Gemeinsam wollen sich die Stadt Steyr und alle Blaulichtorganisationen mit einzelnen lokalen Einrichtungen hier möglichst umfassend für einen derartigen Krisenfall vorbereiten und vorsorgen.
Die Polizei in Steyr
Im Juni 2021 konnte die Inspektion Tabor im Taborland-Komplex in einer Lockdown-Pause im kleinen Rahmen mit Ehrengästen und Polizeimusik-Umrahmung feierlich eröffnet werden.
Das Polizeianhaltezentrum in der Berggasse wurde im Mai 2021 geschlossen. Aktuell müssen wir daher Festgenommene mit dem noch Arrestantenwagen nach Linz verbringen, der Umbau mit Zelleneinbau in der Inspektion Tomitzstraße wird aber demnächst abgeschlossen sein.
Eine Reform des ,, Notrufwesens" führte 2020 dazu, dass der Notruf 133 oder auch 112 immer in der Landesleitzentrale Linz angenommen und dann erst an die Bezirke weitervermittelt wird.
1930 wurde das Bundespolizeikommissariat Steyr geschaffen. Reformen führten zum derzeit aktuellen Begriff Stadtpolizeikommando. 133 Planstellen sind für den operativen Polizeidienst vorgesehen. Die Beamtinnen und Beamten versehen im Kommando und im Kriminalreferat (beide im Schloss Lamberg) sowie in den vier Inspektionen Stadtplatz, Tabor, Münichholz und Tomitzstraße ihren Dienst.
Dank des hohen Engagements aller Bediensteten kann das hohe Maß an Sicherheit in Steyr weiterhin auch garantiert werden.