Günter Pötscher (51) lebt mit seiner Frau Bettina und den gemeinsamen drei Kindern auf dem „Edtopler Hof“ in Helfenberg. Wir haben den sympatischen Mühlviertler zum Gespräch gebeten.
"Ich bin mit großer Freude und aus tiefer Überzeugung Heumilchbauer. Denn ganz egal, was man im Leben macht – man soll es mit Liebe tun. Und genau das mache ich."
Herr Pötscher, wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Ich bin gelernter Tischler, war in der Planung und im Verkauf tätig. Durch den frühen Tod meiner Mutter habe ich den Hof, der damals schon als Biobetrieb geführt wurde, 1998 relativ kurzfristig übernommen. Wobei ich schon sagen muss, dass mir das Leben und Arbeiten am Hof schon immer sehr große Freude gemacht hat. Später wurde dann auf den Bio-Heumilchbetrieb umgestellt.
Was bedeutet es für Sie persönlich, Heumilchbauer zu sein?
Schon als Tischler habe ich gelernt, bestes Handwerk zu machen, und das habe ich mit mir sozusagen mitgenommen. Die Erzeugung von Bio-Heumilch ist die Königsklasse, die oberste Liga der Milchproduktion.
Welchen Vorteil schafft die Erzeugung von Bio-Heumilch für die Umwelt?
Hier gibt es natürlich mehrere Faktoren. Aber einer davon ist ganz klar die Biodiversität. Wir bewirtschaften etwa 52 Hektar, die aber in mindestens drei bis vier Flächen aufgeteilt und zu unterschiedlichen Zeiten gemäht werden. Wichtige Insekten haben so immer wertvollen Lebensraum, um nur einen Vorteil zu nennen.
Wie unterstützt Sie Ihre Mitgliedschaft bei der ARGE Heumilch?
Die ARGE Heumilch finde ich einfach großartig. Das gesamte Team leistet hervorragende Arbeit und arbeitet unglaublich effizient. Allen voran möchte ich hier unseren Obmann Karl Neuhofer nennen. Er lebt wirklich eine Vorbildrolle. Nicht umsonst wurde die traditionelle Heumilchwirtschaft als landwirtschaftliches Kulturerbe von globaler Bedeutung ausgezeichnet. Den Beitrag für die ARGE Heumilch leiste ich wirklich gerne, er kommt uns Bauern tatsächlich 1:1 wieder zugute.
Wie sehen Sie die Zukunft der Heumilchproduktion und welche Entwicklungen wünschen Sie sich?
Wir sind auf einem guten Weg und ich wünsche mir, dass wir weiterhin auf Schiene bleiben. Es ist wichtig, dass wir alle erkennen, wie unabdingbar Nachhaltigkeit und Regionalität für uns sind.