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Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.

Bei Führung Vögel beobachten Foto: s'Innviertel Tourismus/Kernmayer

06.06.2024

Das Europareservat Unterer Inn ist ein einzigartiges Naturjuwel mit über 300 Vogelarten, im Frühling und Herbst werden die Schlickbänke und Schilfufer zu Vogelflughäfen.

Starts und Landungen im Minutentakt, Reisende ohne Gepäck und viel Leichtigkeit unter den Schwingen. Ein vielstimmiger, zwitschernder Chor, der sich über Baumwipfel und Tümpel, über wogendes Schilf und blühende Wiesen erhebt. Das Europareservat Unterer Inn an der bayerisch-innviertlerischen Grenze ist das Zuhause von unzähligen Pflanzen und Tieren und nicht zuletzt Balsam für die menschliche Seele. 

Ein schillernder Eisvogel quert die Szenerie, ein Seeadler zieht hoch am Himmel seine Kreise. Zu ebener Erd’ steht ein staunendes Publikum und kann sich nicht sattsehen am Grün des Auwalds, am Blau des Himmels und an den weiten Wasserflächen, die funkelnde Glanzlichter in die Natur setzen. Das Europareservat Unterer Inn, das sich auf 55 Flusskilometern zwischen den Mündungsbereichen der Salzach und der Rott erstreckt, ist ein einzigartiges Naturjuwel. 

Ganz großes Theater

Das klingt vielleicht ein wenig pathetisch, trifft es aber im Kern. Denn was sich in den Staubereichen des Unteren Inn abspielt, stellt jedes Bühnenstück in den Schatten.

Im Frühling und Herbst werden die Inseln, Schlickbänke und Schilfufer zum Vogelflughafen. Zehntausende gefiederte Gäste machen hier auf ihrem Hin- und Rückflug in den Süden halt, um sich in den Innstauseen mit Proviant für ihre teils Tausende Kilometer lange Reise einzudecken.

Andere wiederum wohnen das ganze Jahr im Paradies; von den über 300 Vogelarten, die hier beobachtet wurden, brüten etwa 130 im Europareservat.

Vor allem im Frühling ist Konzert- und Jagdsaison. Pirol, Blaukehlchen, Sumpfrohrsänger, Schlagschwirl, Beutelmeise und Rohrschwirl zwitschern uns was vor.

Im flachen Wasser gehen der schneeweiße Silberreiher, der Seidenreiher und der äußerst seltene Nachtreiher auf die Pirsch. Dazwischen taumeln Schmetterlinge von Blüte zu Blüte, gefährdete Käferarten haben ein sicheres Habitat. Auch Libellen, Frösche, Kröten, Molche, Biber und Fledermäuse leben hier. 

Zurück zum Naturium

Zu erwähnen ist noch die Pflanzenwelt im Europareservat. Die Schwarzpappel hat hier bayernweit ihre bedeutendsten Vorkommen, die Grauerle gar ihre größten Bestände in ganz Deutschland. Im Frühjahr ist der Auwald mit einem Blütenteppich ausgelegt, im Sommer besiedeln seltene Orchideen, Golddistel und Fransen-Enzian die Dämme.

Für einen guten Überblick, was hier alles kreucht, fleucht und wächst, sorgen die „Naturium-Guides“. Ehrenamtliche Landschaftsführerinnen und -führer, die ihre Begeisterung und ihr Wissen gerne teilen und weitergeben. Sie sind ein Puzzlestein des Projekts „Naturium am Inn“, dem 2020 neu eröffneten Besucher- und Umweltbildungszentrum im Europareservat.

Es bietet ein – im wahrsten Sinn des Wortes – grenzenloses Naturerlebnis. Zwei Ausstellungen in Frauenstein (Innviertel) und Ering (Bayern) sowie sechs Erlebnis-Stationen präsentieren große und kleine Naturwunder. 

Zu Fuß oder per Rad

Beispiele gefällig? Bitte schön: Im Naturium Ering warten die Lebensräume des Unteren Inn darauf, entdeckt zu werden – ein begehbarer Auwald, Aufnahmen unberührter Natur und kleine Experimente zur Entstehung der Stauseeinseln. Nur einen Kilometer weiter, im Salzstadl des Schlosses Frauenstein, zeigt eine interaktive Schau Staunenswertes über den Inn und die örtliche Vogelwelt. In der Burgschänke mit ihrem malerisch gelegenen Gastgarten wartet Stärkung.

Die sechs Erlebnisstationen verteilen sich auf beide Seiten des Inns, der im Europareservat die Grenze zwischen Oberösterreich und Bayern bildet. Auch sie befassen sich mit Flora, Fauna und den Lebensräumen im Naturium-Gebiet. Alles zu Fuß oder – mindestens genauso fein – mit dem Rad zu erkunden. Wann? Am besten gestern schon.

Für Infos bitte hier entlang: innviertel-tourismus.at und naturium-am-inn.eu

Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.