Der schönste Tag im Leben! Der Tag, an dem man einander und vor anderen zeigt, wie sehr man sich liebt und dass man den Rest seines Lebens gemeinsam verbringen will - ein Fest mit Freunden und Familie, ein unvergessliches Ereignis. Doch wie schafft man es, diesen besonderen Tag entspannt zu genießen und in wunderschöner Erinnerung zu behalten? Warum überhaupt noch heiraten und wie lassen sich die Vorbereitungen bestmöglich und nervenschonend gestalten?
Viele Fragen, die wir Anna Rotkopf und Manuel Hinterleitner gestellt haben. Das junge Paar aus Peuerbach wird im September heiraten und erzählte uns, wie die Vorbereitungen laufen, wie ihre persönliche Traumhochzeit aussehen soll und welche absurden Dinge ihnen schon untergekommen sind.
Die Liebe entwickelte sich
Kennengelernt haben sich die 29-jährige Anna und der 29-jährige Manuel bereits vor zehn Jahren. Gefunkt hat es bei der gemeinsamen Arbeit. „Wir haben uns damals in einer Einrichtung für beeinträchtige Menschen kennengelernt, wo ich mein freiwilliges soziales Jahr gemacht habe und Manuel seinen Zivildienst absolviert hat“, erzählt Anna.
Ob es Liebe auf den ersten Blick war? „Die Sympathie war auf jeden Fall von Anfang an da, aber wir würden sagen, Freundschaft und Liebe haben sich dann parallel entwickelt“, so die beiden über den Anfang ihrer Liebe. Nach der Kennenlernphase verließen sie zum ersten Mal ihre Heimat und wurden quasi Nachbarn. „Wir sind für das Lehramtsstudium nach Salzburg gezogen und haben dort in derselben Straße, aber nicht zusammengewohnt. Anschließend bin ich noch vier weitere Jahre dort geblieben, während Manuel zurück nach Oberösterreich gezogen ist. Dadurch hatten wir eine Fernbeziehung, wenn auch nicht über eine besonders große Distanz“, erzählt Anna.
Der Beziehung habe die Entfernung keinen Abbruch getan, ganz im Gegenteil. Rückblickend würden die beiden sogar sagen, dass dieses Stückchen Freiheit gut für ihr weiteres gemeinsames Leben war. Während des ersten Corona-Jahres haben wir uns dann nach sieben Jahren die erste gemeinsame Wohnung in Peuerbach gesucht.“
Nach gemeinsamen Interessen und Hobbys gefragt, antwortet das Brautpaar in spe: „Wir haben von Anfang an viele Unternehmungen und Reisen als Paar zusammen mit Freunden und Familie gemacht und genießen dabei die gemeinsame Zeit, die unsere Jobs als Lehrerin und Lehrer mit sich bringen.“
Der richtige Zeitpunkt
Warum wollen Anna und Manuel nun nach zehn Jahren Beziehung heiraten? Weil wir beide es nach so vielen gemeinsamen Jahren schön finden, uns und unsere Liebe zueinander mit einem schönen Fest im Kreise von Freunden und Familie zu feiern.“ Geheiratet wird am 9. September 2023 beim Moar in Grünbach nahe Wels, der Heiratsantrag im Jänner dieses Jahres war schlicht und eigentlich unerwartet.
„Es war an einem Montagabend bei uns zu Hause und der Tag nach unserem zehnjährigen Jubiläum. Manuel hat mir ein Buch mit Fotos aus unseren gemeinsamen Jahren geschenkt. Auf der letzten Buchseite hab ich dann den Verlobungsring entdeckt. Wir hatten davor noch nie konkret über das Heiraten gesprochen, deshalb war es doch eher überraschend“, so Anna Rotkopf. Im Gegensatz zu anderen Paaren handelt es sich bei Anna und Manuel mit der Hochzeit nicht um die Erfüllung eines lang gehegten Traumes, vielmehr habe sich der Wunsch nach Ehe und Trauschein erst im Laufe der Zeit entwickelt, erzählt Manuel.
„Ich habe nie wirklich darüber nachgedacht und hatte auch keine konkreten Vorstellungen oder Wünsche. Der Gedanke kam erst im Laufe der Beziehung und der Antrag war dann relativ spontan. Ich denke, man spürt, wann der richtige Zeitpunkt ist, und Anna ging es damit wohl ziemlich ähnlich.“
Kein durchgeplanter Tag
Auf den Heiratsantrag folgt die Planung - eine Phase, die viele Paare unterschiedlich lange und intensiv gestalten, je nach Größe der Hochzeit und Detailverliebtheit des Brautpaares. Gefragt, wie sie in das weite Feld der Hochzeitsplanung eingestiegen sind, meint Anna: „Nach dem Antrag war für uns beide klar, dass wir die Hochzeit nicht hinauszögern wollen. Als Erstes haben wir die großen Themen Location, Catering und Standesamt in Angriff genommen.“
Bei den Hochzeiten von Freunden und Verwandten haben Anna und Manuel auch schnell gemerkt, was sie selbst auf keinen Fall wollen. Wir haben festgestellt, dass viele Paare ihre Hochzeit bis ins kleinste Detail durchplanen. Uns war von Anfang an klar, dass wir das nicht wollen.“
Das Augenmerk des jungen Paares liegt in der Planung stets darauf, dass das Fest nicht zu groß und unpersönlich wird. Wir haben nur einen groben Zeitplan entworfen, nichts muss perfekt sein, alles darf passieren. Der große Tag soll eine entspannte Feier mit unseren liebsten Menschen werden. Wir möchten gerne eine sehr persönliche Hochzeit erleben. Deswegen freuen wir uns, wenn Freunde und Verwandte den Tag gemeinsam mit uns gestalten.“ Unterstützt wird das Brautpaar dabei unter anderem mit Kuchen und Gesang von der eigenen Familie und dem großen Freundeskreis.
Fokus auf die Location
Die Planung des großen Tages übernehmen beide gleichermaßen. „Wir sind uns generell in vielen Dingen schnell einig, wobei Anna eher den kreativen Part übernimmt und ich mich etwas mehr ums Organisatorische kümmere“, erklärt Manuel.
„So wird die junge Braut sich gemeinsam mit ihrer Trauzeugin um die Deko und alle anderen kreativen Elemente bei der Hochzeit kümmern. Wir wollen gerne alles selbst machen.“
Wichtig war dem jungen Paar eine schöne Location mit einer kompetenten Ansprechpartnerin. Wettertechnisch sind sie nun flexibel und haben sowohl indoor als auch outdoor die Möglichkeit zum Feiern. Damit haben die beiden gekonnt einen der größten Stressfaktoren am Hochzeitstag eliminiert.
Geheiratet wird standesamtlich, direkt beim Moar in Grünbach. „Da wir nicht kirchlich heiraten, fallen natürlich auch einige Traditionen weg. Unsere Trauung gestalten wir mit individuellen Elementen, die uns gut gefallen, das muss nicht unbedingt alles traditionell sein. Manch einem Hochzeitsbrauch, wie etwa dem Brautstehlen oder diversen Hochzeitsspielen, werden wir durch unseren tollen Freundeskreis aber sicher nicht entkommen“, mutmaßt das Brautpaar schmunzelnd. So wurde auf Initiative des Freundeskreises auch ganz klassisch gepoltert. Zuerst wurde in einem „Escape Room“ am Baumkronenweg in Kopfing gemeinsam gerätselt, anschließend gab es eine geführte Alpakawanderung und der Abend wurde dann beim gemeinsamen Essen und Feiern so richtig lustig.
Modische Kompromisse
Doch auch Kompromisse gehören unweigerlich zur Planung dazu. „Grundsätzlich kann alles, was mit Hochzeit zu tun hat, sehr schnell sehr teuer werden. In manchen Dingen wollten wir daher bewusst Kompromisse eingehen, um die Kosten im Rahmen zu halten. So haben wir uns beispielsweise für einen DJ statt für eine Band entschieden und auch mein Brautkleid ist eher im unterem Preissektor angesiedelt“, erzählt Anna. „Ich habe mich auch einfach nicht in einem Brautkleid auf einem Podest im Geschäft gesehen. Daher habe ich es gewagt und mir in einem tollen Onlineshop mehrere Kleider ausgesucht. Das hätte natürlich auch wahnsinnig schiefgehen können, aber ich war Gott sei Dank schnell überzeugt. Für die finale Auswahl habe ich dann meine Freundinnen zu einem gemütlichen Abend nach Hause eingeladen.“
Auch der Bräutigam ist bereits mitten in den modischen Vorbereitungen für den großen Tag. „Ich war mit meinen besten Freunden in einer Schneiderei in meiner Heimatgemeinde Natternbach. Sobald alle bestellten Anzüge geliefert sind, wird es noch eine finale Anprobe geben.“
Entscheidungen treffen
Obwohl es nur noch wenige Wochen dauert, bis der große Tag gekommen ist, sind Anna und Manuel sehr entspannt. „Wir würden die Hochzeitsvorbereitungen bis jetzt als überhaupt nicht stressig bezeichnen und hoffen natürlich, dass das auch so bleibt.“ Ihr Tipp für alle, die heiraten wollen: immer am Boden bleiben!
„Es gibt definitiv wahnsinnig viel Auswahl bei allem - egal ob Blumen, Kleider, Einladungen oder Catering. Wir haben unsere Entscheidungen aber immer relativ schnell getroffen, wobei dabei auch Manuels Entscheidungsfreudigkeit eine große Hilfe war. Wenn man zu lange sucht und überlegt und vielleicht auch noch das Internet und Social Media nach Inspiration durchforstet, kann man schnell abheben und vor einem wahren Überangebot und unendlich vielen Möglichkeiten stehen“, rät Anna mit ihrer Erfahrung der letzten Monate.
Besondere Absurditäten oder Überraschungen haben die beiden bisher noch nicht erlebt und blicken entspannt und freudig dem großen Tag entgegen, der vielleicht auch das ein oder andere Unerwartete bereithalten kann.
„Absurd sind eigentlich nur manche Preise, auf die man bei der Planung so stößt, alles andere lief bisher sehr gut. Manchmal malen wir uns aus, was bei der Hochzeit selbst noch alles passieren könnte, aber auch darüber lachen wir dann eigentlich immer und lassen es einfach auf uns zukommen.“ Mit dieser Einstellung kann es für die beiden wohl nur ein unvergesslicher und wunderschöner Tag werden.
Moar Hof in Grünbach Eventlocation und Gasthof
Öffnungszeiten:
DI - FR ab 16:00
Grünbach 13
4623 Gunskirchen